Achterbahnfahrt in Kaiserslautern

Betzenberg zu steil für Löwen

Torpremiere: Rubin Okotie. Foto: A. Wild

Torpremiere: Rubin Okotie. Foto: A. Wild

München/Giesing · Zu Gast auf dem Betzenberg in Kaiserslautern erlebten die Münchner Löwen eine wahre Achterbahnfahrt und gaben gegen die 70 Minuten lang in Unterzahl spielenden Hausherren noch eine sicher geglaubte 2:0-Führung aus der Hand. Binnen zwölf Minuten drehte der FCK das Spiel.

Der 18-jährige Julian Weigl führte die Löwen als jüngster Kapitän in der Klubgeschichte aufs Spielfeld. Vom Anpfiff weg entwickelte sich ein offensiver Schlagabtausch. Bereits nach einer Minute vergab Karim Matmour erstmals freistehend vor Gabor Kiraly. Kaiserslautern bestimmte die Partie, die Löwen waren über Konterangriffe gefährlich. Einer dieser Konter führte nach 20 Minuten zu einem Feldverweis für FCK-Torhüter Tobias Sippel, der außerhalb des Strafraums gegen Bobby Wood klären wollte. Schiedsrichter Bastian Dankert entschied auf absichtliches Handspiel und schickte ihn vom Platz.

In Überzahl bekamen die Weiß-Blauen Oberwasser. Rubin Okotie setzte sich an der Strafraumgrenze gegen zwei Gegenspieler durch und traf mit einem abgefälschten Schuss gegen den Pfälzer Ersatztorwart Marius Müller zum 0:1 (26. Min.). Nach schöner Vorarbeit von Bobby Wood erhöhte Okotie aus kurzer Distanz wenig später auf 0:2 (33. Min.). Bis zum Pausenpfiff sah der TSV 1860 München wie der sichere Sieger dieser Partie aus.

Doch eine gehörige Portion Glück und Leidenschaft brachte die Hausherren in der zweiten Halbzeit zurück ins Spiel. Die Löwen versuchten ihren Vorsprung ohne allzu großen Aufwand zu verwalten. Eine Taktik, die sich als fatal erweisen sollte. Dafür ist das neu zusammen gewürfelte Team von Ricardo Moniz nicht abgeklärt genug.

Nachdem zunächst erneut Karim Matmour freistehend aus fünf Metern vergeben hatte, sorgte Srdjan Lakic für den 1:2-Anschlusstreffer. Der Kroate verwandelte einen von Guillermo Vallori an Jean Zimmer verschuldeten Foulelfmeter (68. Min.). Pech für Gabor Kiraly, denn der Löwenkepper hätte den Ball um ein Haar gehalten. Drei Minuten später war der Schlussmann machtlos, als erneut Lakic einen Flankenball von Chris Löwe per Kopf zum Ausgleich ins Netz setzte (71. Min.). Doch die Hausherren hatten noch nicht genug. Sekunden nach seiner Einwechslung köpfte Philipp Hofmann mit seinem ersten Ballkontakt den umjubelten 3:2 Siegtreffer. Kevin Stöger hatte einen Eckball von rechts an den ersten Pfosten geflankt (80. Min.). Für die Löwen heißt es Wunden lecken, der FCK hingegen darf einen neuen Eintrag in die Liste »Wunder vom Betze« vornehmen.

(as)

Artikel vom 05.08.2014
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