Die Freiflächen pflegen

Milbertshofener setzt sich für mehr Aufenthaltsqualität im Viertel ein

Wolfgang Glöckner hadert mit der seiner Ansicht nach zunehmenden Missachtung des Betretungsverbots für Hunde auf den Grünflächen.	Foto: Julia Stark

Wolfgang Glöckner hadert mit der seiner Ansicht nach zunehmenden Missachtung des Betretungsverbots für Hunde auf den Grünflächen. Foto: Julia Stark

Milbertshofen · Schon lange ist Wolfgang Glöckner, Anwohner aus Milbertshofen, mit dem Zustand der Erholungsflächen in seiner Umgebung unzufrieden. Der Bolzplatz an der Schmalkaldener Straße sei nach Regen kaum noch benutzbar, klagt er. Das Betretungsverbot für Hunde auf den mit grünen Pollern gekennzeichneten Wiesen werde am Oberhofer Platz und besonders auch im Luitpoldpark kaum beachtet.

Die Stadt sieht derzeit jedoch keinen Handlungsbedarf und rät, sich bei Verstößen gegen Auflagen an die Grünanlagenaufsicht zu wenden. Auf dem Bolzplatz in der Schmalkaldener Straße zwischen dem Oberhofer Platz und der Silcherstraße herrscht reges Treiben. »Hier ist fast immer etwas los«, sagt Glöckner. Bei schönem Wetter werde die Fläche meistens von Kindern aus der Nachbarschaft zum Fußballspielen genutzt, an den Wochenenden kämen die Freizeitmannschaften der Erwachsenen. Der Platz habe eine wichtige soziale Funktion: »Hier kann man sich kostenfrei treffen und aufhalten.« Nicht möglich sei dies jedoch, wenn es geregnet habe. Dann nämlich bilden sich in den tiefen Mulden auf dem Boden, die vor den beiden Toren inzwischen entstanden sind, große Pfützen. »Das sind richtige Seen«, schildert Glöckner. Bis das Wasser wieder trockne, dauere es oft Tage.

Auf der Bürgersprechstunde vor der Bürgerversammlung des Bezirksausschusses Milbertshofen-Am Hart (BA 11) habe er das Problem angesprochen. Die Mitarbeiter des Baureferats hätten ihm jedoch mitgeteilt, dass eine Ausbesserung des Bodens nicht realisierbar sei. Einen offiziellen Antrag habe er deshalb nicht gestellt. Auch Dagmar Rümenapf, Pressesprecherin des Baureferats, räumt ein: »Solche Mulden zu ebnen ist eigentlich nicht vorgesehen.« Der BA-Vorsitzende Freddy Hummel-Haslauer (SPD) kündigte indes an, das Stadtteilparlament werde sich mit dem Thema befassen, wenn sich der Anwohner an das Gremium wende.

Ein Dorn im Auge sind Glöckner außerdem die Hunde auf den Liegewiesen in Grünflächen. Am Oberhofer Platz gebe es zwar einen eigenen Bereich, auf dem die Vierbeiner frei laufen könnten, erklärt er. Dennoch seien die meisten Hundebesitzer auf den mit Pollern versehenen Wiesen und sogar auf den Spielplätzen unterwegs. Nahezu völlig ignoriert werde das Verbot im Luitpoldpark: »Dort laufen die Hunde überall herum, wo sie wollen.« Der Park sei ein Treffpunkt für Hundebesitzer. Auch hier gibt es auf der Höhe des Scheidplatzes einen Bereich, auf dem die Tiere frei laufen können. »Genutzt wird aber der gesamte Park«, so Glöckner.

Für die Überwachung der Grünanlagensatzung, in der auch das Mitführen von Hunden geregelt ist, ist ebenfalls das Baureferat zuständig. »Die Mitarbeiter der städtischen Grünanlagenaufsicht sprechen die verantwortlichen Personen höflich an, wenn sie Fehlverhalten unmittelbar beobachten«, sagt Rümenapf. Der Gassigeher werde darauf hingewiesen, dass das Betreten des mit Pollern gekennzeichneten Bereichs eine Ordnungswidrigkeit sei und an sein Verantwortungsbewusstsein appelliert. Anders als Polizei- oder befugte Vollzugsbeamte dürften jedoch keine Personalien festgestellt werden. Kontrolliert wird die Hundeverordnung, die das Mitführen von Hunden in der Öffentlichkeit regelt, seit Anfang 2014 außerdem von zwei Mitarbeitern des Kreisverwaltungreferats (KVR), die unter anderem Rundgänge in Grünanlagen vornehmen.

Die neuen Hundekontrolleure können auch Bußgeldverfahren einleiten. Wer mit seinem Hund an der Leine auf einer eingepollerten Wiese erwischt wird, muss zum Beispiel mit einem Bußgeld von 25 Euro rechnen. Einen Infostand zum Thema Hundehaltung gibt es am Freitag, 19. September, von 12 bis 18 Uhr im Luitpoldpark. Hundebesitzer erfahren dort alles über die Vorschriften der Stadt und bekommen Tipps von Hundeexperten. Bei Fragen und Problemen könnten sich Bürger außerdem an die Funkzentrale der Grünanlagenaufsicht wenden, sagt Rümenapf. Telefonisch erreichbar ist die Stelle unter Telefon 23 32 76 56.

Julia Stark

Artikel vom 29.07.2014
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