Der Sonne etwas näher

Flugtag für Menschen mit Behinderung in Oberschleißheim

Seit einem Vierteljahrhundert gibt es den Flugtag schon laut Ordensschwester Johanna. Fotos: Friedensloge

Seit einem Vierteljahrhundert gibt es den Flugtag schon laut Ordensschwester Johanna. Fotos: Friedensloge

Oberschleißheim · Auch Menschen mit Behinderung haben Freude am Fliegen. Es ist die Friedensloge Dachau, die in enger Kooperation mit dem Luftsportverein »Ikarus« in Oberschleißheim einen tollen Tag mit Würsteln vom Grill und natürlich einem Rundflug organisiert: Schleißheim Airfield gehört am Freitag, 8. August, ab 14 Uhr, gehandicapten Menschen, die an diesem Tag eine echte Abwechslung erleben.

Drei bis fünf Flugzeuge nebst erfahrenen Piloten setzt der Verein nach dem aktuellen Planungsstand ein, um möglichst viele buchstäblich in die Luft gehen zu lassen. Es ist das Franziskuswerk in Schönbrunn, das mit 25 bis 30 Personen inklusive Begleitern nach Oberschleißheim zum Flugplatz kommen darf. Ordensschwester Johanna organisiert seit vielen Jahren diesen Tag und sagte auf Nachfrage: »Das machen wir sicher schon ein Vierteljahrhundert so.« Tatsächlich geht aus einer Mitteilung der Friedensloge hervor, dass technisch an einem Nachmittag nicht viel mehr zu bewältigen ist. Das Franziskuswerk in Schönbrunn ist eine größere Einrichtung mit 800 Plätzen für Menschen aller Altersgruppen.

Die Ordensschwester hat auch das Engagement des Luftsportvereins herausgestellt. »Das ist wirklich sehr lobenswert, was die machen.« Für die Friedensloge ist das Event immer auch ein »Nervenkitzel«: Hält das Wetter? Immerhin wird aus dem Ganzen ja ein ausgewachsenes Grillfest. »Die Teilnehmer freuen sich immer sehr«, erzählt Schwester Johanna, die bedauert, dass sie heuer ausnahmsweise nicht selbst mitkommen kann.

Die Piloten würden das für die Bewohner der Einrichtung immer sehr schön machen, sagt sie. Es würden sich Piloten bereit erklären, die das schon öfter gemacht haben, also auch spezielle Erfahrungen aufweisen können. »Die Bewohner sind teilweise sehr interessiert, wollen genau wissen, wo sie gerade sind, und dann erklären die das auch gut«, berichtet sie und hebt zugleich die Sicherheit hervor, die gerade bei Rundflügen mit Menschen mit Behinderung zu gelten habe. Vorne sitzt der Pilot, daneben die Begleitperson. Hinten hätten dann zwei Bewohner der Einrichtung in der viersitzigen Maschine Platz, erläutert sie. Das habe sich bewährt, und es sei auch noch nie etwas vorgefallen. »Nur einmal hat ein Pilot vorzeitig landen müssen, weil einer der Fluggäste Angst bekommen hat«, erinnerte sie sich.

Am 8. August wird es, wie Fritz Elster von der Friedensloge mitteilte, noch eine Besonderheit geben: »Vom Verein Wunschträume kommen Mädchen aus Somalia, die traumatisiert sind, und die fliegen auch mit.« Die »Odd Fellows«, wie die Friedensloge sich auch nennt, bieten ebenfalls eine Menge Ehrenamtliche auf, um diesen Tag für ihre Gäste zum Erfolg werden zu lassen. Die Helferzahl ist ein Thema für die 1980 gegründete Friedensloge, die nach eigenen Angaben gerade mal 19 Mitglieder hat. Der Zusammenschluss teilt über seine Ziele mit: »Anliegen der Bayerischen Friedensloge war, ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung zu setzen, weshalb ursprünglich auch Dachau als Logensitz gewählt wurde.«

kw

Artikel vom 29.07.2014
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