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Haidhausen · Akute Raumnot in der Grundschule an der Flurschule
Auch Marga Kajanne, der ehemaligen Schulleiterin der Flurschule, war das Problem der drohenden Raumnot schon lange bekannt. Foto: js
Haidhausen · »Ich bin in einer schrecklichen Pattsituation«, klagt Claudia Wiessner, Schulleiterin der Grundschule an der Flurstraße. Der Grund für ihre Sorge: Nach aktuellem Stand fehlt an ihrer Schule für das kommende Schuljahr ein Klassenzimmer. Auch das Referat für Bildung und Sport (RBS) hat für den Engpass noch keine Lösung. Dabei wäre das aktuelle Problem vermeidbar gewesen, wenn die Behörde rechtzeitig vorgesorgt hätte.
Heute beginnen die Sommerferien. Wenn im September das neue Schuljahr angeht, wird die Flurschule insgesamt zwölf Klassen haben. Doch es gibt nur elf Klassenzimmer. »Ich weiß nicht, wie ich das organisieren soll«, sagt Wiessner. Es seien keine Kapazitäten mehr vorhanden. »Wir haben keinen freien Raum«, klagt die Schulleiterin. Klassen zusammenzulegen sei nicht möglich, weil sonst die Obergrenze der zulässigen Schülerzahlen überschritten würde. Bekannt ist diese Entwicklung schon lange. Seit 2011 ist die Flurschule nämlich dreizügig. Das bedeutet: Es gibt drei Klassen pro Jahrgangsstufe. Nun wechselt der letzte zweizügige Jahrgang, der 2010 eingeschult wurde, an weiterführende Schulen, und die drei dritten Klassen rücken als vierte Klassen nach.
Immer wieder habe sie das RBS auf die drohende Raumnot aufmerksam gemacht, sagt Wiessner. Der Vorschlag, auf der ehemaligen Sommerstockbahn an der Flurstraße einen Container aufzustellen, sei von der Behörde abgelehnt worden, da die Fläche ab 2017 bebaut werden soll. »Jetzt ist es für eine Containerlösung zu spät«. sagt Wiessner. Auch das RBS räumt ein, dass dringender Handlungsbedarf bestehe. »Aber für ein einziges Klassenzimmer können wir keinen neuen Trakt bauen«, sagt Pressesprecherin Ursula Oberhuber. Jedoch gebe es seitens der Behörde einige Ideen für eine »schulorganisatorische Lösung mit kleinen Umbaumaßnahmen«, die während den Sommerferien durchgeführt werden könnten. In den nächsten Tagen soll dies mit der Schulleitung besprochen werden. Für das Schuljahr 2015/16 ist geplant, auf den Allwetterplätzen des Areals einen Schulpavillon mit mindestens vier Klassenzimmern einzurichten: »Dann sind wir zukunftssicher ausgestattet.«
Bei frühzeitiger Planung hätte es allerdings noch eine andere Alternative gegeben: An der Realschule, die sich im selben Gebäude befindet, eine Klasse weniger zu bilden und so einen freien Raum zu schaffen, wäre möglich gewesen, meint Marga Kajanne, die an der Flurschule bis 2010 Schulleiterin war. Denn im Gegensatz zur Grundschule ist die Realschule nicht an ein bestimmtes Wohngebiet, den sogenannten Sprengel, gebunden. Die Schüler könnten also auf andere Schulen ausweichen. »Mir hat man immer gesagt, eine Sprengelschule habe Vorrang, meint Kajanne. Weshalb diese Lösung nicht umgesetzt wurde, das könne sie nicht verstehen.
Julia Stark
Artikel vom 30.07.2014Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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