Haarer Disciples müssen bittere Niederlagen einstecken

Haar Disciples mussten sich gegen Solingen Alligator geschlagen geben. Foto: Alexander Freiesleben

Haar · Mit zwei starken Spielen und einem Split (9:10 und 7:3) sorgten die München-Haar Disciples vor einer Woche im Viertelfinale um die Deutsche Baseball Meisterschaft gegen die Solingen Alligators für Erstaunen bei ihren Gegnern. So hat sich der favorisierte Nordmeister aus Solingen und amtierende Deutsche Vizemeister die Viertelfinalserie wohl einfach vorgestellt.

Am vergangenen Wochenende beim Rückspiel in Nordrheinwestfalen waren die Münchner wieder drauf und daran die Alligators in die Knie zu zwingen. Doch Solingen behielt die Nerven und zog in letzter Sekunde den Hals aus der Schlinge und beförderte sich selbst mit zwei knappen 5:6 und 0:3 Siegen ins Halbfinale. Nach langer Anreise am Freitag und anschließender Trainingseinheit bei den Wuppertal Stingrays waren die München-Haar Disciples bereit das erste Mal in Vereinsgeschichte ins Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft einzuziehen. Und es begann alles nach Plan. Starting Pitcher Lukas Steinlein zeigte sich nach einer mäßigen Leistung in der Vorwoche wieder stärker und Aurnhammer und Ziegler sorgten im dritten Durchgang für die 2:0-Führung. Im fünften Inning war es dann Steinlein selbst, der sogar auf 3:0 erhöhte. Doch dann begann die Endphase und die damit verbundene Zitterpartie für die München-Haar Disciples. Zu oft haben sie dieses Jahr schon vermeintlich sichere Führungen in der letzten Minute verspielt. Und es bahnte sich das gleiche Spiel wieder an. Solingen verkürzte zunächst auf 3:2 und holte sich dann einen Durchgang später die 3:4-Führung.

Ex-Alligator David Selsemeyer brachte seine Haarer mit einem Double im achten Inning dann aber wieder auf die Siegerstraße und sorgte für das 5:4. Doch wieder konnten die Disciples den Sack nicht zu machen. Der für Steinlein eingewechselte Kevin Trisl lief den ersten Solinger per Walk auf First Base. Ein fataler Fehler der Defensive auf einen Schlag von Sanchez brachte den Ausgleich. Gleich der nächste Pitch ging am Catcher vorbei und Solingen gewann mit 6:5 im letzten Durchgang das Spiel. Für Haar nach Spiel 1 der Serie die zweite Niederlage mit einem Punkt Unterschied. »Wir haben bereits das ganze Jahr enorme Schwierigkeiten bei einer Führung den Sack zuzumachen«, weiß Coach Mitch Stephan. Oftmals lag das zwar an Pech in der falschen Situation, doch Fehler in der Defensive haben zählen auch zu den Hauptfaktoren.

Die Ausgangsposition vor Spiel vier war keine Gute. Solingen führte die Serie mit 2:1 und benötigte nur einen weiteren Sieg, um ins Halbfinale einzuziehen. Haar stand mit dem Rücken zur Wand und musste Spiel vier gewinnen um am nächsten Tag ein Spiel fünf zu erzwingen. Schnell wurde klar, dass dies nicht so einfach werden würde. Solingens Pitcher Chris Mezger zeigte sich deutlich stärker wie noch in der Vorwoche. Spieler der Woche Gabe Sandersius hatte die Solinger Offensive wieder fest im Griff und ließ kaum Baseläufer zu. Im zweiten Inning kam es dann zum Höhepunkt einer katastrophalen Schiedsrichterleistung an diesem Tag. Als Josh Petersen versucht einen Baseläufer aus zu machen wird er von diesem umgelaufen und verliert den Ball. Die Schiedsrichter haben das unsportliche Verhalten nicht geahndet und so ging Solingen mit 1:0 in Führung. Auch das 2:0 für Solingen war durch einen Platzfehler begünstigt. Ein Ball zu Ziegler sprang über seinen Kopf und Solingen war erneut im Glück. Sandersius muste dann noch das 3:0 hinnehmen, ging aber trotzdem mit einer hervorragenden Leistung über die gesamte Distanz.

Solingen Chris Mezger beförderte 13 Disciples per Strikeout zurück auf die Bank und musste nur einen Hit durch Aurnhammer hinnehmen. Somit sind die München-Haar Disciples zum fünften Mal in Serie im Viertelfinale der Playoffs ausgeschieden. Dennoch gibt es gute Miene zum bösen Spiel: »Baseball ist oftmals einfach ein unfairer Sport. Die Partien hätten allesamt genauso an uns gehen können. Wir waren noch nie so nah dran wie dieses Jahr. Die Mannschaft und der Club haben sich großartig entwickelt. Da lässt sich zuversichtlich in die Zukunft schauen«, freut sich Coach Stephan über die positiven Entwicklungen im Verein.

Artikel vom 28.07.2014
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