Vom Müllmann bis zum Bankdirektor

Freimann · Die Spielstadt Mini-München bietet in den Ferien Unterhaltung für Kinder

Eine Klasse der Herrnschule unternahm mit Christine Strobl eine Probefahrt mit dem Shuttlebus. Foto: S.W.

Eine Klasse der Herrnschule unternahm mit Christine Strobl eine Probefahrt mit dem Shuttlebus. Foto: S.W.

Freimann · Die Spielstadt Mini-München bietet auch dieses Jahr in den Sommerferien Kindern und Jugendlichen zwischen sieben und 15 Jahren ein umfassendes Ferienangebot. Egal ob es um die Leitung einer Bürgerversammlung oder um das Bankgeschäft geht, in Mini-München wird fast alles von Kindern organisiert.

Bis zum Freitag, 15. August, hat die Spielstadt jede Woche von Montag bis Freitag geöffnet. Zwischen 10 und 17 Uhr können Kinder kostenlos mitmachen, vorausgesetzt sie haben einen Mitspielpass, der im Eingangsbereich von Mini-München abgeholt werden kann. Die Teilnehmerzahl ist auf 2000 pro Tag begrenzt, um das Spielsystem aufrecht zu erhalten und die Schlangen am Arbeitsamt zu verkürzen. Ob diese Zahl schon erreicht ist, kann man jederzeit unter www.mini-muenchen.info nachlesen. Der Alltag für Kinder in Mini-München beginnt mit dem Gang zum Arbeitsamt, wo man sich ganz nach Belieben einen Job sucht. Pro Stunde verdient man fünf MiMü, die Währung der Spielstadt. Arbeiten kann man in Betrieben und Berufen, die von zahlreichen meist Münchner Betrieben gefördert oder ausgerichtet werden. Als Tellerwäscher in der Küche, als Redakteur für Radio und Zeitung oder auch als Schauspieler die Kinder erleben alles wie im echten Leben und sind unabhängig von Eltern oder Betreuern. Sogar eine Imkerei mit 20 Bienenvölkern bietet den Erwerb eines Bienenhonigführerscheins an.

Wer mehr als nur arbeiten will, kann sich zum Gesellen oder Meister ausbilden lassen, Kurse an der der Hochschule belegen oder sogar eine Karriere als zukünftiger Bürgermeister anstreben. In der Spielstadt warten zahlreiche Neuerungen, so findet dieses Jahr Mini-München nicht im Olympiapark statt, sondern in der Zenith-Halle und dem dazu gehörenden Außengelände in Freimann, Lilienthalallee 29. Aufgrund der Größe des Geländes wird auch ein Shuttlebus der MVG eingesetzt. Fünf Stationen werden angefahren, Bürger von Mini-München können sogar eine Streifenkarte erwerben. Inwieweit Jugendliche dieses Transportsystem selbst betreiben, bleibt geheim. »Wir sind dem echten Leben sehr nahe gekommen«, so Dagmar Baginski, Mitglied des Veranstaltungsteams. Zum Trinken und Essen kann man das Gasthaus »Zur Fetten Sau«, einen Biergarten, der zum Saftgarten erklärt wurde, oder auch die neu eröffnete Milchbar besuchen. Das »MiMep« lädt zum Einkaufen ein, dieses Mal kann sogar bargeldlos bezahlt werden. Die dazu benötigte Papierkarte mit QR-Code ist allerdings limitiert und nur für Vollbürger erhältlich.

»Mini-München ist ein Exportschlager«, weist Christine Strobl, Bürgermeisterin Münchens, auf die zahlreichen internationalen Spielstätten hin. Das System, das 1979 von Gerd Grüneisl erstmals in München veranstaltet wurde, gibt es mittlerweile weltweit über 200 Mal, darunter nicht nur in Europa oder Japan, neuerdings sogar in Dubai und Ägypten. Aus diesem Grund werden in Mini-München auch Botschaften eingerichtet, die von Delegationen aus anderen Ländern, ebenfalls Kindern, geleitet werden. Aufgrund der Internationalität und dem Standort der Spielstadt, der der Bayernkaserne mit den rund 1.600 Flüchtlingen nahe ist, können auch Flüchtlingskinder teilnehmen. Gerd Grüneisl freut sich besonders auf den Austausch und das Kontaktknüpfen der Kinder.

Artikel vom 28.07.2014
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