Mittlere Reife im Visier

Landkreis Erding · Voller Erfolg Modell 9+2 ab nächstem Schuljahr zweigleisig

Freute sich riesig über den Erfolg der Marie-Pettenbeck-Schule: Hans Wiesmaier, Vorsitzender des Schulverbandes.	Foto: kw

Freute sich riesig über den Erfolg der Marie-Pettenbeck-Schule: Hans Wiesmaier, Vorsitzender des Schulverbandes. Foto: kw

Landkreis Erding · Es ist eine Erfolgsgeschichte, für die es wohl nur wenige Beispiele gibt: Das Modell »9+2« an der Marie-Pettenbeck-Schule in Wartenberg hat jetzt den ersten Jahrgang mit einer Mittleren Reife verabschiedet. 100 Prozent haben bestanden. Schulleiter Adolf Geier verwaltet inzwischen eine Schule von respek­tabler Größe, musste mit Eltern und Schülern die Entlass-Feier in einen großen Wirtshaus-Saal verlegen.

Er habe die verschiedenen Schulzweige nicht trennen wollen, gab er vor den versammelten Schülern, Eltern, Lehrern, und Bürgermeistern zur Begründung für den großen Rahmen an. Dass gerade letztere inzwischen aus immer mehr Gemeinden kommen, weit über das Gebiet des Mittelschulverbandes Wartenberg hinaus, ist ein weiterer Beweis für den Erfolg. Die Nachfrage ist inzwischen so groß, dass ernsthaft erwogen wird, dieses Modell ab dem kommenden Schuljahr zweizügig zu führen. »Das Haus ist bummvoll« hatte Geier einmal in einer Versammlung des Schulverbandes verkündet und damit deutlich gemacht, dass die Infrastruktur so weit ausgelastet ist, dass es wirtschaftlich ist: Kein Raum steht leer.

Die Pläne, zweizügig zu fahren, verkündete Geier bei dieser großen Entlassfeier, was bedeutet, dass diese Feier in ein paar Jahren noch größer werden dürfte, weil dann neben den beiden Mittelschulklassen auch zwei sogenannte Vorbereitungsklassen verabschiedet werden. Dabei war das Modell »9+2« zunächst ein Trostpflaster für den zweiten Sieger im Wettbewerb um eine »echte« Realschule. Oberding hatte den Zuschlag erhalten. Die Trauer über diese Niederlage war in Wartenberg angesichts der Chance, in dieses völlig neue Schulmodell zu rutschen, kurz. Jetzt reitet Wartenberg auf einer Welle des Erfolgs, aber bei Eltern, Politikern und Schülern besteht Einigkeit, dass das wesentlich das Verdienst Geiers ist, der »seine« Schule mit einem Druck voran bringt, der ihm gehörig Respekt einträgt. So verabschiedeten sich die Schüler von ihm mit den Worten: »Sie sind nicht irgendein Schulleiter.«

So etwas spricht sich herum. Die Schüler des aktuellen Entlass-Jahrgangs kommen auch aus Bockhorn, nehmen also erhebliche Schulwege auf sich. Bürgermeister Hans Schreiner konnte sich freuen und wird bei der nächsten Schülerehrung in seiner Gemeinde auch eine Schülerin auszeichnen dürfen, die nach Wartenberg zur Schule gegangen ist. Für den Norden des Landkreises Erding bedeutet der Wartenberger Erfolg die Möglichkeit für viele Schüler, an ihrem Wohnort bis zur Mittleren Reife zur Schule gehen zu können. Und siehe da: Etliche nutzen diese Chance auch konsequent. Auf die Frage, was sie jetzt nach dem erfolgreichen Mittelschulabschluss machen wollen, sagte einer der Schulbesten: »Weiter Schule machen! 9+2! Die werden mich noch nicht los.« Wollen »die« auch gar nicht!

kw

Artikel vom 24.07.2014
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