Keine Sommerpause

Grünwald · Grünwalder Herbstwindgruppe lädt auch in den Ferien ein

Freuen sich über Helfer, Besucher und Spender (v. l.): Ursula Otto, Silvia Granitz, Jürgen Hoerner, Brigitte Eschrich und Oana Harms.	Foto: hw

Freuen sich über Helfer, Besucher und Spender (v. l.): Ursula Otto, Silvia Granitz, Jürgen Hoerner, Brigitte Eschrich und Oana Harms. Foto: hw

Grünwald · »Auch in den Sommerferien machen wir keine Pause, sondern sind jeden Dienstag von 13 bis 17 Uhr da«, erklärt Oana Harms von der Nachbarschaftshilfe Grünwald. Gemeint ist die neu ins Leben gerufene Betreuungsgruppe für demenzkranke oder von Vereinsamung bedrohte ältere Menschen, die sich immer dienstags im Pfarrheim von Maria Königin am Kardinal-Faulhaber-Platz 1 trifft.

»Die Pfarrei hat uns gleich Räumlichkeiten für unsere Gruppe zur Verfügung gestellt«, freut sich Oana Harms über das Entgegenkommen der Pfarrgemeinde. Derzeit zählt die noch junge, sogenannte Herbstwindgruppe, die von der Alzheimer Gesellschaft Landkreis München Süd e.V. betreut wird, neun Helfer. Diese haben alle einen 40-stündigen Kurs zur optimalen Förderung und Betreuung von demenzkranken Menschen in ihrer Freizeit absolviert und freuen sich nun, ihr Wissen weiterzugeben. »Wir haben ein wirklich hoch motiviertes Team«, lobt Brigitte Eschrich, die die Herbstwindgruppe in Grünwald leitet. Die Idee, eine solche Gruppe auch in Grünwald zu gründen, wurde von Helmut Simmer vom VdK Grünwald aufgegriffen, der von einigen Mitgliedern wusste, die ihre Angehörigen in die Herbstwindgruppen in Oberhaching und Unterhaching brachten. »Bei uns hat so etwas einfach noch gefehlt«, so Brigitte Eschrich weiter.

Derzeit besuchen rund zehn Gäste, die zwischen 61 und 101 Jahre alt sind, die Gruppe. Teilweise werden diese von ihren Angehörigen gebracht, teilweise durch die Nachbarschaftshilfe auch abgeholt und wieder nach Hause gebracht. »Für die Angehörigen bedeutet das, mal einen Nachmittag ausspannen zu können, ungestört Erledigungen oder einen Arztbesuch zu machen«, erläutert Ursula Otto. Freizeit, wird den Angehörigen damit geschenkt, die für sie oft kostbar ist. Aber auch für die Besucher der Gruppe ist der bunte Nachmittag ein wichtiger Fixpunkt in der Woche. Dort wird gemeinsam Kaffee getrunken, von den Betreuern selbst gebackener Kuchen gegessen, gesungen, miteinander erzählt, gelacht und gescherzt. »Jeder wird da abgeholt, wo er steht«, betont Silvia Granitz und weiter: »Wir geben so wenig und bekommen so viel.«

Das Leuchten in den Augen der Besucher, ihre Freude am Miteinander und der Geselligkeit seien das schönste Dankeschön, das man sich vorstellen kann, sind sich die Helferinnen einig. »Manche blühen bei uns richtig auf«, freut sich Silvia Granitz. Für viele sei der gemeinsame Nachmittag der Höhepunkt der Woche, ein Grund, sich wieder ein bisschen herauszuputzen und Lebensfreude zu tanken. Erstaunlich sei, wie sicher ihre Gäste altes Liedgut mitsingen könnten, auch ohne Notenblatt, wie Ursula Otto berichtet. Gelernt haben sie in ihrem Kurs, dass das sogenannte Lebensgedächtnis noch lange intakt ist, auch wenn sich das Kurzzeitgedächtnis schon längst verabschiedet hat.

Bis zu 15 Gäste haben in dem Besuchsraum Platz, neue Gesichter sind also durchaus noch willkommen. Der Erfolg beflügelt die Grünwalder Herbstwindgruppe, so dass es schon Planungen zu einer Ganztagesbetreuung gibt. Wie genau diese aussehen könnte und wann diese starten wird, ist aber noch nicht abschließend geklärt. Wer mithelfen, oder seinen Angehörigen anmelden möchte, kann dies bei der Nachbarschaftshilfe Grünwald unter Telefon 649 649 990 oder beim Pflegedienst Grünwald der Stiftung Katholisches Familien- und Altenpflegewerk unter Tel. 6 41 13 06 tun.

hw

Artikel vom 22.07.2014
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