Erhitzte Gemüter

Bürgerversammlung Schwabing: Verkehr wieder Hauptthema

SPD-Stadtrat Alexander Reissl und BA-Chef Werner Lederer-Piloty (SPD) moderierten die Bürgerversammlung in Schwabing.	Foto: Julia Stark

SPD-Stadtrat Alexander Reissl und BA-Chef Werner Lederer-Piloty (SPD) moderierten die Bürgerversammlung in Schwabing. Foto: Julia Stark

Schwabing · Wieder einmal ist der Verkehr im Viertel Schwerpunkt der Bürgerversammlung des Bezirksausschusses Schwabing-Freimann (BA 12) gewesen. Ärger bereiten den Anwohnern Schwabings und der Alten Heide, die zu der Veranstaltung in der vergangenen Woche im Maximiliansgymnasium eingeladen waren, unter anderem der Busbahnhof an der Münchner Freiheit und der Durchgangsverkehr im Wohngebiet der Parkstadt Schwabing.

Probleme bescheren außerdem fehlende Toiletten an der Fanmeile. Harte Worte für den Busbahnhof fand ein Anwohner der Münchner Freiheit. Das Bauwerk sei eine Fehlkonstruktion, rügte er. Da sich der Radweg zwischen den wartenden Fahrgästen und den Bussen befinde, müssten die Radfahrer immer wieder bremsen: »Das ist schlecht geplant.« Besonders stört ihn außerdem, dass es für die Buslinie 54 keine Überdachung gibt. Bereits mehrfach hat er bei Bürgerversammlungen beantragt, die Haltestelle unter das Dach des Busbahnhofs zu verlagern. Obwohl die Forderung im Stadtrat abgelehnt worden war, stellte er den Antrag nun erneut. Die Versammlungsteilnehmer unterstützten sein Anliegen allerdings nicht, sondern befürworteten den Antrag des Anwohners Günter Tebelmann, der vorschlug, an der Station ein Wartehäuschen zu errichten. Auch Tebelmann bemängelte das Verkehrskonzept des Busbahnhofs. Immer wieder müssten Radfahrer auf den Gehweg ausweichen. Zudem sei die Parkspur zu schmal: »Busse beschädigen die Autos und die Polizei muss geholt werden. Das dauert über eine Stunde, und die Fahrgäste müssen den nächsten Bus nehmen.«

Über ein Wartehäuschen könne man diskutieren, sagte Thomas Nowack von der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Eine Verlegung der Haltestelle in das Areal des Busbahnhofs sei jedoch aus Platzgründen nicht möglich. Ursprünglich sei der Bahnhof nämlich auf ein anderes Fahrplansystem zugeschnitten gewesen, erklärte er: »Die Linie 54 hätte zum Scheidplatz führen sollen.« Während der Bauzeit habe sich jedoch gezeigt, dass eine Änderung des Konzepts nötig gewesen sei. Die Platzierung des Radwegs werde man nun noch einmal überprüfen.

Über Autoverkehr im Wohnviertel klagte Andreas Neumann, Bewohner der Parkstadt Schwabing. Bereits im Architektenwettbewerb sei vorgesehen gewesen, das Quartier durch einen Fußweg vom Mittleren Ring abzukoppeln: »Aber seit 2006 fahren hier die Autos durch.« Nun müsse das Gebiet endlich wie geplant vom Verkehr befreit werden. Problematisch sei auch der Busverkehr zum Hotel an der Lyonel-Feininger-Straße: »Die Busse halten dort Tag und Nacht und lassen den Motor laufen.« Er regte an, die Zufahrt auf die Rückseite des Hauses zu verlegen. In diesem Bereich gebe es nur Büros, und der Haupteingang des Hotels sei lediglich 30 Meter entfernt. Außerdem forderte er für den geplanten Ausbau der Parkstadt eine regelmäßige Arbeitsgruppe zur Erstellung eines Verkehrskonzepts einzurichten, in der die Bewohner, der BA und die Stadtverwaltung vertreten sein sollten. Allen drei Anträgen stimmten die anwesenden Bürger mit großer Mehrheit zu. Breite Unterstützung fand auch die Forderung des Altschwabingers Stefan Hutter, entlang der Fanmeile an der Leopoldstraße bei Ereignissen mit vielen Besuchern öffentliche Toiletten aufzustellen. Während der Fußballweltmeisterschaft seien nämlich immer wieder die Vorgärten der Anwohner »als Pissoirs missbraucht worden«, berichtete er. Stadtrat Alexander Reissl (SPD), der die Versammlung moderierte, erklärte indes, große Menschenansammlungen an der Leopoldstraße seien nicht immer absehbar: »Das ist keine städtische, sondern eine spontane Fanmeile, die Leute kommen einfach.« Bei planbaren Veranstaltungen allerdings könne man in puncto Toiletten Vorsorge treffen.

Julia Stark

Musikcafé im ASZ
  • Schwabing · Am Montag, 28. Juli, findet in der Cafeteria des Alten- und Servicezentrums (ASZ) Schwabing-West, Hiltenspergerstraße 76, von 14.30 bis zirka 15.00 Uhr das »ASZ Musikcafé« statt. Wer gerne klassische Klaviermusik hört, für den ist das Konzert sicherlich etwas. Der Eintritt ist frei. Das Alten- und Servicezentrum Schwabing-West bittet um Anmeldung zur Teilnahme, persönlich oder unter der Telefonnummer 30 00 76 60. Die Öffnungszeiten im Alten- und Servicezentrum Schwabing-West sind Montag bis Donnerstag von 9.00 bis 17.00 Uhr und am Freitag von 9.00 bis 14.00 Uhr.

Artikel vom 22.07.2014
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