Kampfmittel ernst nehmen

Seit 2007 wird in Unterföhring systematisch untersucht

Am 8. Juli war im Unterföhringer Gewerbegebiet eine Fliegerbombe gefunden und kontrolliert entschäft worden worden.	Foto: Gemeinde

Am 8. Juli war im Unterföhringer Gewerbegebiet eine Fliegerbombe gefunden und kontrolliert entschäft worden worden. Foto: Gemeinde

Unterföhring · Die Gemeinde Unterföhring begrüßt den Vorstoß des SPD-Landtagsabgeordneten Peter Paul Gantzer, der Bayerische Landtag möge für Unterföhring eine systematische Rekonstruktion möglicher Kampfmittelverdachtsflächen vornehmen lassen. Allerdings existiere eine derartige Analyse bereits seit dem Jahr 2007. Mit ihr werde auch bei Bauvorhaben konsequent gearbeitet, hieß es seitens der Gemeinde.

Noch während und direkt nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Unterföhring Luftbilder gemacht, anhand derer man noch Jahre später Bombentrichter, Aufschlagstellen und Flakstellungen auf dem Boden nachvollziehen kann. Im Jahr 2007 hat das Landratsamt München für die Gemeinden Unterföhring und Grünwald bei einem Fachbüro eine Erhebung von Altlastenverdachtsflächen in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse seither im Rathaus vorliegen. Damals ergab sich unter anderem auch für das Gebiet östlich und nördlich der Dieselstraße, westlich des Etzwegs und südlich von Am Wäldchen eine hohe Gefahr durch Kampfmittel. Andere Flächen im Gemeindegebiet seien dagegen laut des Rathauses frei von jedem Verdacht. Von der Gemeinde Unterföhring wird seit dieser Erhebung bei sämtlichen Bauvorhaben eine Kampfmitteluntersuchung empfohlen, in Baugenehmigungen auf Verdachtsflächen wird sie seitens des dafür zuständigen Landratsamtes per Auflage gefordert.

Auch der Eigentümer des vom Bombenfund am 8. Juli betroffenen Grundstücks hatte wegen der Auflagen des Landratsamtes die Kampfmitteluntersuchung in Auftrag gegeben. Der kontrollierte Fund und die anschließend von den beteiligten Behörden und Institutionen erfolgreich durchgeführte Entschärfung des Sprengkörpers sei das Ergebnis dieser in Unterföhring standardisierten Vorgehensweise. Als im Jahr 2011 am Isarkanal die Granate explodierte, hat der Gemeinderat von sich aus und auf Kosten der Gemeinde eine Kampfmitteluntersuchung der beiden Isarufer in Unterföhringer Gebiet bis hin zum Kanal durchführen lassen. Bis auf einen Verdachtsfall auf einem Privatgrundstück, der sich letztlich als blinder Alarm herausstellte, wurden keine weiteren Kampfmittel gefunden.

Bei jedem Bauvorhaben der Gemeinde Unterföhring wird automatisch eine Kampfmitteluntersuchung durchgeführt – so geschehen zum Beispiel jüngst beim Einrichten des vorläufigen Parkplatzes im Gewerbegebiet zwischen Dieselstraße und Beta Straße, weil dort ein Kiesfundament eingebaut wurde. Jeder Grundstückseigentümer hat die Möglichkeit, das Kartenmaterial zu seinem Grundstück im Umweltamt des Rathauses einzusehen.

Artikel vom 18.07.2014
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