Pfarrer Christoph Huber frühstückt fair

Partnerschaft statt Almosen

Feldmoching · Unter dem Motto »Deutschland frühstückt fair« hatte der Eine Welt Laden »Coroatahütte« anlässlich der deutschlandweiten Fairen Woche 2001 den neuen Pfarrer von St. Peter und Paul, Feldmoching, Christoph Huber in den Eine Welt Laden eingeladen.

Dabei wurde ihm ein Frühstückskorb mit fair gehandelten Produkten aus der ganzen Welt übergeben: Orangensaft Merida aus Mexico und Brasilien, Lacandona Honig und Café Organico aus Mexico und Biotee aus Sri Lanka. Für Pfarrer Huber ist Fairer Handel kein Almosen sondern Anspruch aller Bauern auf gerechte Entlohnung.

Er bedankte sich für die freundliche Geste und stellte fest: »Fairer Handel ist kein Almosen, sondern Anspruch den Bauern auf der ganzen Welt haben: Gerechte Entlohnung für die Produktion unserer Nahrungsmittel. Eine solche Gerechtigkeit ist nicht zum Nulltarif zu haben und ist leider auch keine Selbstverständlichkeit, sondern sie unterbleibt oftmals. Das Problem, dass Bauern nicht gerecht entlohnt werden, stellt sich zunehmend auch in unserem Land.

So hoffe ich, dass hier eine gegenseitige Solidarität entsteht, die diese Probleme ins öffentliche Bewusstsein bringt und den weltweiten Aspekt dieser Tatsache beachtet.» Am Beispiel Kaffee, der Deutschen Lieblingsgetränk, zeigt sich, wie dramatisch sich die Situation für die Bauern in den Entwicklungsländern angesichts sinkender Weltmarktpreise zugespitzt hat. Nach Angabe des Aktionsbündnisses »Faire Woche 2001« wird am Weltmarkt nur mehr deutlich weniger als die Hälfte des Preises von 1997 erzielt. Das deckt längst nicht mehr die reinen Produktionskosten.

Der Faire Handel dagegen, dessen Produkte durch das Transfairsiegel erkennbar sind, zahlt den Bauern unabhängig vom Weltmarktpreis einen festen Mindestpreis, der nicht nur die Produktionskosten und die alltäglichen Lebenshaltungskosten deckt, sondern den Genossenschaften auch Mittel gibt Sozialstrukturen aufzubauen.

Derzeit zahlt der Faire Handel den Bauern mehr als den doppelten Weltmarktpreis. Ein Teil der Deutschen zahlt für sein Lieblingsgetränk – 2 % kommt aus Fairem Handel – drei Pfennig pro Tasse mehr. Denn wie sagt Pfarrer Huber: Gerechtigkeit ist nicht zum Nulltarif zu haben.

Artikel vom 10.10.2001
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