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Messestadt/Trudering · BA 15 macht konkrete Bauvorschläge für Messestadtschule

Messestadt/Trudering · Es war wieder eine hitzige Bezirksausschuss-Sitzung des 15. Stadtbezirks Trudering-Riem mit einigen Anträgen und Diskussionen um eine neue Messestadtschule. Bisher gibt es von der Stadt aus erst einen Prüfantrag zu diesem Thema. Das heißt, es läuft eine Strukturuntersuchung des Planungsreferats zur Schülerentwicklung in der Messestadt. Insgesamt sieht es eher gut aus für eine weiterführende Schule in Messestadt-West.

Die ehemalige BA-Vorsitzende Dr. Stephanie Hentschel sagt dazu: »Es bleibt aufgrund der stark angewachsenen Schülerzahlen trotz des Gymnasiums in Trudering dabei, dass der Münchner Osten – einschließlich Johanniskirchen, Bogenhausen und so weiter – ein weiteres Gymnasium braucht, welches für alle gut zu erreichen ist. Auch eine Realschule könnte helfen, hier finde ich auch einen CSU-Antrag, der ein Schulzentrum Realschule /FOS fordert, sehr interessant.« In Messestadt-West steht ein Grundstück am Riemer Park für einen Schulbau zur Verfügung, seit die Trasse durch den Park (Arrondierung Kirchtrudering) an dieser Stelle abgelehnt wurde (wir berichteten). Der Grüne Stadtrat Herbert Danner weiß dazu: »Letztendlich laufen die Überlegungen derzeit mindestens auf ein sechszügiges Gymnasium hinaus, vielleicht sogar plus Realschule. Die Landeshauptstadt hat in der Messestadt eine großzügige Grundstückssituation dafür.«

Ärgerlich findet er zu diesem sehr frühen Planungszeitpunkt einen Antrag der CSU- und SPD-Mehrheit des BA 15. Die Stadt muss nun prüfen, ob man das Gymnasium Trudering nicht komplett baugleich in der Messestadt duplizieren kann. Allerdings auch unter Berücksichtigung der Möglich- keiten für ein zusätzliches Stockwerk, um »im Bedarfsfall mehr als Vier-Zügigkeit zu gewährleisten«. Danner hält den Antrag für unsinnig, weil die Grundstückssituation komplett anders ist als auf dem langgezogenen Truderinger Grundstück. »In der Messestadt könnte man nahezu alle gestalterischen Freiheiten gemeinsam mit kreativen Architekten nutzen«, sagt er. Außerdem hat er den BA darüber informiert, dass dieses Verfahren wegen des Verstoßes gegen Wettbewerbsrecht mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit Konkurrentenklagen hervorrufen wird, so seine Information aus dem Baureferat. Es entstünde dann eine rechtliche Unsicherheit, wodurch jede seriöse Zeitplanung vollkommen unkalkulierbar würde.

»Die Stadtverwaltung sollte konstruktiv und ohne ständige unsinnige BA-Anträge an dem Gymnasium weiter-planen können. SPD und CSU sind aber leider vollkommen beratungsresistent und erhalten nun die entsprechende Antwort von der Stadtverwaltung«, ärgert sich Danner. Im Referat für Bildung und Sport ist die Entscheidung für einen Schultyp oder ein Schulzentrum und die Größe laut Christina Berr, Referentin der Öffentlichkeitsarbeit, noch nicht amtlich. Bereits im Juni 2005 hatte der damalige BA 15 in einer Bildungsoffensive für die Messestadt eine Realschule oder ein Gymnasium im 4. Bauabschnitt gefordert, die von allen Schülern möglichst gleichermaßen erreichbar ist. »Es soll angestrebt werden, hier eine Durchmischung zu erreichen, damit der Stadtbezirk 15 zusammenwachsen kann, was durch die Inselsituierung der Messestadt bis jetzt nicht so recht gelingen mag«, hieß es damals im Antrag des Unterausschusses Kultur, Schule und Soziales unter Leitung von Hentschel. Ähnlich aktuell ist das Thema laut Stephanie Hentschel (FW), noch heute, rund zehn Jahre später. Für wenig zielführend hält sie gemeinsam mit den Grünen auch den erneuten Vorschlag der CSU-Fraktion auf Nutzung der Tribünenkatakomben für schulische Zwecke. Unter der Federführung der neuen Fraktionssprecherin Magdalena Miehle (CSU), sollen die denkmalgeschützten Ruinen (wir berichteten) auf ihre Nutzung geprüft werden. Dazu soll die Stadt einen Ortstermin in den nördlichen Kammern der Tribüne durchführen.

Aktuelle Anträge gibt es auch zur Grundschulsituation. Noch ist die neue Schule in der Riemer Leibengerstraße nicht in Betrieb, da könnten die Schülerzahlen weiter explodieren. Auf CSU- und SPD-Initiative stellt der BA deshalb einen Antrag auf Prüfung der Möglichkeiten für eine neue Grundschule im Bauabschnitt 5 der Messestadt und Kirchtrudering. Außerdem macht sich der BA mehrheitlich mit Zustimmung der SPD für einen einheitlichen Notenschlüssel für die Grundschulen der gesamten Landeshauptstadt stark. »Gerade für die 4. Jahrgangsstufen der Grundschulen muss auch die Vergleichbarkeit der Leistungen gegeben sein«, heißt es aus dem BA. Der Ruf nach einem einheitlichen Notenschlüssel innerhalb Münchens werde aus der Elternschaft immer wieder laut. Auf die Antworten zu all diesen Schulthemen aus dem Münchner Referat für Bildung und Sport dürfen die Truderinger, Messestädter und Riemer gespannt sein.

bus

Artikel vom 15.07.2014
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