Ein ehrgeiziges Projekt

Unterschleißheimer Mountainbiker fahren mit bei der Craft Bike Transalp

Unterschleißheim · Die beiden Nachwuchsmountainbiker Alexander Schramm (21) und Dominik Schwaiger (21) aus Unterschleißheim werden Ende Juli dieses Jahres bei der Craft Bike Transalp an den Start gehen. Das Rennen findet vom 20. Juli (Start in Oberammergau) bis zum 26. Juli (Ziel in Riva del Garda) statt. Das mehrtägige Etappenrennen über die Alpen gilt als eines der schwersten und bedeutendsten Mountainbikerennen der Welt.

In sieben Tagen müssen sie von Oberammergau bis zum Gardasee vorwiegend auf Waldwegen und Trails knapp 600 Kilometer und 2000 Höhenmeter zurücklegen. Trotz der hochkarätigen Besetzung und der Teilnahme der internationalen Marathonelite haben sich die beiden ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Sie wollen im Gesamtklassement eine Top25-Platzierung erreichen. Darüber hinaus hoffen sie noch auf das weiße Leadertrikot, das dem besten U23-Fahrer verliehen wird. Um sich eine möglichst gute Ausgangsposition zu verschaffen, haben Schramm und Schwaiger Ende Mai bereits einen Teil der Originalstrecke besichtigt. In einem einwöchigen Trainingslager in Südtirol bereiteten sich die beiden intensiv auf das Rennen vor.

Als Hauptsponsor konnten Schramm und Schwaiger das Fitnesshaus Unterschleißheim gewinnen. Neben einer großzügigen finanziellen Unterstützung, kommt den beiden hier insbesondere die Kompetenz und Erfahrung der Trainer um Inhaber Hermann Poppen zu Gute. Zusätzlich zu einem gezielten Fitnesstraining im Studio, wurden die beiden Ausdauersportler schon vor Wochen mit maßgeschneiderten Trainings- und Ernährungsplänen ausgestattet. Außerdem haben sich die beiden langfristig vorbereitet mit Trainingslagern in Spanien, Vinschgau und Brixental. Hier ging es vorrangig darum, die Grundlagen zu bekommen. Für die nötige »Rennhärte« waren sie seit April bei zahlreichen Bike-Marathons dabei und haben sich in den vergangenen Monaten gezielt mit einem Kraft- und Stabilisationstraining im Fitnesshaus Unterschleißheim gestählt. »Die letzten beiden Wochen vor dem Rennen regenerieren wir uns, um die Reservetanks aufzufüllen«, sagt Dominik Schwaiger. Nervös seien er und Alexander Schramm übrigens nicht: »Im Gegenteil: Wir freuen uns auf das Rennen.« Durch die »perfekte Vorbereitung« fühlen sich die beiden den Anforderungen gewachsen. Darüber hinaus haben sie ja bereits Er­fahrungen im Renngeschehen gesammelt.

»Daher können wir mit dem Druck umgehen.« Eine explizit mentale Vorbereitung gab es bei den beiden nicht. Hermann Poppen wird die beiden aber als Coach und Mentor begleiten und während des Rennens zur Seite stehen. Die Idee vom Mountainbiken entstand bei Dominik Schwaiger und Alexander Schramm vor sieben Jahren auf einem Tennisplatz. Nach einigen »amateurhaften Ballwechseln«, wie Schwaiger sagt, sei ihnen klar geworden, »dass es passendere Sportarten für uns geben muss«. Durch die gemeinsame Faszination für die Berge sind die beiden schlussendlich aufs Mountainbiken gekommen. Damals waren die beiden 14 Jahre alt. Seitdem haben sie sich mit unzähligen Touren und Bikeurlauben stetig verbessert. Vor drei Jahren dann haben sie beschlossen, ins Renngeschehen einzugreifen. Diese Idee wiederum entstand nach einer zweiwöchigen Dolomi­tentour am Abschlussabend am Eisackufer in Bozen. Ein Rennen über sieben Tage sind sie bis jetzt noch nie gefahren. Sie haben sich aber stets ambitionierte Ziele gesetzt und sind beispielsweise bei den Ultradistanzen in Kirchberg, Ischgl und bei den World Games of Mountainbiking in Saalbach/Hinterglemm an den Start gegangen. Diese Rennen umfassten Distanzen jenseits der 100 Kilometer und 4000 Höhenmeter.

Die Faszination dabei ist für die beiden einerseits die Bewegung in der Natur. »Mit dem Mountainbike können Distanzen zurückgelegt und Orte erreicht werden, die zu Fuß undenkbar wären«, sagt Dominik Schwaiger. Jede Tour hinterlasse bleibende Eindrücke, sei es von spanischen Bergdörfern oder Tiroler Almwiesen. Andererseits zähle besonders bei den Rennen die sportliche Herausforderung. Hierbei gehe es nicht nur um die kräftezehrenden Anstiege. Das ganze Rennen lang muss das Bike kontrolliert werden, um den unterschiedlichen Terrains und technischen Passagen Herr zu werden. Die Strecke, die die beiden bewältigen müssen, besteht überwiegend aus Schotter-, Karrenwegen und Singletrails. Bei der diesjährigen Bike Transalp ist der Trailanteil sehr hoch. Dies macht das Rennen zusätzlich anspruchsvoll. Die besichtigte Königsetappe im Vinschgau dürfte selbst den Profis einiges abverlangen. »Hier erhoffen wir uns durch die Streckenkenntnis einige Vorteile«, sagt Schwaiger.

red

Artikel vom 15.07.2014
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