Herbert Schmitz wird 75

Ottobrunn · »Der vom König-Otto-Museum«

Herbert Schmitz.	Foto: privat

Herbert Schmitz. Foto: privat

Ottobrunn · Fällt der Name Herbert Schmitz, werden viele Ottobrunner spontan sagen: »Das ist doch der vom König-Otto-Museum«. Andere werden sich dankbar erinnern: »Das war doch unser guter Lehrer«. Recht haben beide.

Fällt der Name Herbert Schmitz, werden viele Ottobrunner spontan sagen: »Das ist doch der vom König-Otto-Museum«. Andere werden sich dankbar erinnern: »Das war doch unser guter Lehrer«. Recht haben beide. Die Schule sowie das König-Otto-Museum und sein Förderkreis waren viele Jahre lang die beiden Brennpunkte im Leben und Wirken von Herbert Schmitz, der am 19. Juli 75 Jahre alt wird.

Das Geschehen von Gestern zu verstehen und junge Menschen reif zu machen für das Morgen, darum ging es ihm. Geboren im Egerland, brachte die Vertreibung den Siebenjährigen im Juli 1947 nach Ottobrunn, wo die Familie erst eine Notbleibe und dann in der Heimkehrersiedlung an der Jahnstraße ein neues Zuhause fand. Das Ottobrunn von damals, an das erinnert sich Herbert Schmitz heute noch als die Waldeinsamkeit aus Wolf-Ferraris Zeiten, mit schmalen Waldpfaden; und wenn es mal eine Straße gab, so war sie gespickt mit Schlaglöchern. Nach der Grundschulzeit in Ottobrunn fuhr der kleine Herbert brav mit der »Bockerlbahn« zur Wirtschaftsoberrealschule nach München. Zweigleisig ging es weiter: Banklehre und zugleich Abendgymnasium mit nachgeholtem Abitur. 1962, nach der Hochzeit mit Mathilde Roß, verdiente Schmitz sein täglich Brot bei der Bank, bis er endlich zum Idealberuf überwechseln konnte: Lehrer. Die Vermittlung von Wissen, Kenntnissen und Werten an junge Menschen und zwar möglichst spielerisch, das erfüllte sein arbeitsreiches Leben. An allen drei Ottobrunner Grundschulen wirkte er als Lehrer und Rektor – wohl tausend Buben und Mädchen hat er pädagogisch betreut, dazu kamen noch mehr in einem Taufkirchner Intervall.

Der zweite Fokus seines Lebens begann 1995 zu glühen: Bei der Gründung des Förderkreises des Otto-König-von-Griechenland-Museums wurde er einstimmig zum ersten Vorsitzenden gewählt. Er blieb es zwölf Jahre lang und in dieser Zeit wuchs die Zahl der Mitglieder von bescheidenen 19 auf stattliche 160 an. Es gelang ihm mit der Organisation von Veranstaltungen aller Art, das Interesse am Museum weithin zu verbreiten. Im Zusammenspiel mit seiner Frau Thilde entstanden Gruppenreisen zu Ottonischen Geschichtsschauplätzen wie Nauplia und Athen. Ein Höhepunkt war es für ihn, als er bei der Wiedereröffnung des erweiterten Museums anno 2000 beide Interessenskreise verschmelzen konnte: Seine Schülerinnen spielten damals alle Rollen bei der Uraufführung des König Otto auf den Leib geschriebenen Festspiels.

Die Kraft zu alldem schöpfte er aus seinem harmonischen Familienleben. Heute gehört die mit seinen drei Enkeln verbrachte Freizeit zu seinen Lichtblicken. Im Ruhestand liest er nun all die Bücher, zu deren Studium ihm sein Einsatz für Ottobrunn nicht die Zeit erlaubte. Jedenfalls wird der Name des Geschichtsfreundes Herbert Schmitz für immer mit der Geschichte Ottobrunns verbunden bleiben. Herbert Speckner

Artikel vom 10.07.2014
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