41 Tagfalterarten in Fröttmaninger Heide

Fröttmaning/München · Neue Broschüre gibt Auskunft über diese Spezies in München

Fröttmaning/München · Die Insekten tragen manchmal ungewöhnliche Namen wie »Braunkolbiger Braun-Dickkopffalter«. In München gibt es mit 70 Arten eine erstaunliche Vielfalt von Tagfaltern, weiß Rudolf Nützel, Geschäftsführer der Kreisgruppe München des BUND Naturschutz (BN).

Bei einer Pressekonferenz auf der Fröttmaninger Heide stellte er die neue Broschüre »Tagfalter in München« vor. Das 48-seitige Heft wird vom BN herausgegeben und vom Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) gefördert.

RGU-Artenschutzexperte Markus Bräu zeigte Tagfalter in einem ihrer Münchner Lebensräume. Auf der Fröttmaninger Heide, einer der größten zusammenhängenden Grasheiden Deutschlands, finden sich alleine 41 Tagfalterarten. Das neue Heft soll bei den Münchnern Interesse für diese nützlichen Tiere wecken. Die Broschüre zeigt faszinierende Nahaufnahmen von Tagfaltern, informiert, wo die Arten in München vorkommen und erläutert Besonderheiten. So werden beispielsweise einige Raupen von Ameisen beschützt.

Biologische Vielfalt in der Stadt

»Tagfalter sind wichtige Indikatoren für die biologische Vielfalt in München«, so Nützel. »Rückgänge von Tagfaltern werden von Naturbeobachtern deutlicher wahrgenommen, als bei anderen Insektengruppen. In unserer zunehmend intensiver genutzten Agrarlandschaft stellen intakte Stadtbiotope wichtige Oasen für Schmetterlinge dar.«

Die Broschüre zeigt, wie zum Schutz von Tagfaltern in der Stadt beigetragen werden kann. »Die Pflege der Fröttmaninger Heide ist ein sehr gutes Beispiel für den Erhalt eines Lebensraums für Tagfalter«, erläutert Markus Bräu. Er nannte es wünschenswert, den eigenen Garten möglichst naturnah zu gestalten und zu pflegen, also beispielsweise auf Pflanzenschutzmittel zu verzichten, um mehr Lebensraum für Schmetterlinge, aber auch für Heuschrecken, Bienen und Wespen sowie weitere Nützlinge zu schaffen.

Brennnesseln und Disteln seien kein Unkraut, sondern Futterpflanzen für Raupen attraktiver Schmetterlinge, ergänzt Nützel. »Leider sind die Bestände von 22 Arten, die sich früher im Stadtgebiet fortpflanzen konnten, heute erloschen, viele andere heute auf wenige Flächen zurückgedrängt. Mit jeder verlorenen Schmetterlingsart verschwindet ein Baustein der Vielfalt. Der Anblick eines Bläulings kann schöner sein als ein Gemälde van Goghs. Schaffen Sie Vielfalt im Garten«, appellierte Nützel an die Zuhörer.

Kostenloses Info-Angebot

Die Broschüre ist nach welchen über Amphibien, Libellen oder Wildtieren das siebte Projekt dieser gemeinsamen Reihe. Sie liegt kostenlos aus im Referat für Gesundheit und Umwelt (Bayerstraße 28a, Foyer) und beim BUND Naturschutz (Pettenkoferstraße 10a).

Artikel vom 10.07.2014
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