50 Jahre sehr persönlich

Filmabend, Spaziergang, Kirchweih: runder Geburtstag der Bethanienkirche

Die Bethanienkirche früher und heute. Zum Jubiläum rechnet Pfarrer Eberle mit mehr als 100 Besuchern.  	Fotos: Archiv Bethanienkirche/Haug/Ferdinand Kauppert

Die Bethanienkirche früher und heute. Zum Jubiläum rechnet Pfarrer Eberle mit mehr als 100 Besuchern. Fotos: Archiv Bethanienkirche/Haug/Ferdinand Kauppert

Feldmoching · Mit einem großen Festwochenende begeht die Bethanienkirche in der Eberhartstraße von Freitag, 11. bis Sonntag, 13. Juli ihr 50. Jubiläum.

Zeitzeugen wie der ehemalige Vikar Gerhard Althaus und Hermann Grießbach, der erste Pfarrer, erinnern sich noch gut an die Anfänge des evangelischen Gotteshauses. Gemeindemitglieder und Feldmochinger Bürger sind eingeladen, den runden Geburtstag mit einem Filmabend, einem Stadtteilspaziergang und dem Kirchweihfest zu feiern.

Noch bis in die 1960er Jahre herrschten unter den Evangelischen in Feldmoching nachkriegsähnliche Verhältnisse. Zum Beten traf man sich in einem Wohnhaus in der Erhartstraße, das die Bürgerin Kunigunde Griffel 1936 der Kirche vererbt hatte. Zwar sei der Betsaal dort sehr schön gewesen, berichtet Althaus im Gemeindebrief. Jedoch sei er aufgrund des starken Zuzugs in den Münchner Norden nach dem Zweiten Weltkrieg schnell zu klein geworden. Um den Bau einer eigenen Kirche allerdings musste die Gemeinde lange kämpfen. Erst am 12. Juli 1964, fast exakt ein Jahr nach der Grundsteinlegung, wurde auf dem Grundstück in der Erhartstraße die Bethanienkirche offiziell eröffnet. Der Name geht auf ein Dorf in der Nähe von Jerusalem zurück. Dem neuen Testament zufolge hat Jesus dort die drei Geschwister Lazarus, Maria und Martha regelmäßig zu Andachten besucht. Nach den drei biblischen Gestalten sind auch die Glocken in dem 20 Meter Turm des Gotteshauses benannt, die in Abstimmung mit der katholischen Kirche St. Peter und Paul läuten.

Den Aufzeichnungen von Pfarrer Grießbach zufolge war die neue Kirche vor allem für die Siedlung am Lerchenauer See von Bedeutung, die damals gerade erst entstanden war. Der Gottesdienst sei damals gut besucht gewesen, heißt es in den Notizen. Bis zu 50 Gläubige seien regelmäßig zu den Predigten erschienen.

Geändert hat sich dies indes Ende der 1960er Jahre mit dem Bau der Kapernaumkirche. Die Aufteilung der Gemeinde und vermehrte Kirchenaustritte hätten sich in der Bethanienkirche bemerkbar gemacht, ein Besucherschwund von rund 50 Prozent bei den Gottesdiensten sei die Folge gewesen. Gut angenommen worden sei hingegen die Jugendarbeit, die jungen Anwohnern im Jugendkeller ab 1968 eine Anlaufstelle bot, und die Diakonie, die ab 1966 die Altenbetreuung im Viertel übernahm. Im selben Jahr wurde auch ein Kirchenchor gegründet.

Inzwischen engagiert sich in der Bethanienkirche eine lebendige Gemeinde. »Aber wie zu den Anfängen ist bei uns immer alles sehr familiär geblieben«, sagt Pfarrer Markus Eberle. Jedoch sei es gerade die persönliche Atmosphäre, die er an der Feldmochinger Gemeinde besonders schätze. Zu den regulären Gottesdiensten kämen zwar häufig nur zehn bis 20 Besucher. Beliebt seien bei den Anwohnern jedoch die großen Veranstaltungen wie etwa das Krippenspiel zu Weihnachten. Beim Jubiläum rechnet Eberle mit mehr als 100 Besuchern. Zum Festwochenende hat die Pfarrei am Freitag, 11. Juli, ab 21 Uhr auf dem Kirchplatz einen Open-Air-Filmabend organisiert. Zu sehen ist der Kino-Hit »Mamma Mia«.

Am Samstag, 12. Juli, zeigen Hans Scheurer und Hans Theimer vom Kulturhistorischen Verein Feldmoching interessierten Bürgern bei einem Stadtteilspaziergang die Sehenswürdigkeiten des Viertels wie etwa das Kriegerdenkmal und das alte Gemeindehaus, Treffpunkt ist um 13 Uhr an der Kirche. Um 19 Uhr gibt es ein Gemeindekonzert in der Kirche.

Der Höhepunkt der Feierlichkeiten findet am Sonntag, 13. Juli statt: Um 10 Uhr beginnt mit einem Festgottesdienst das Kirchweihfest. Nach dem Frühschoppen werden Gegrilltes und Salate und am Nachmittag Kaffee und Kuchen angeboten. Außerdem kommen bei einem bunten Programm für Familien mit Spielen, Aufführungen und Aktionen die kleinen Anwohner auf ihre Kosten. Der genaue Ablauf befinde sich derzeit noch in Planung, sagt Eberle. Jedoch werde es einige spannende Überraschungen geben. Julia Stark

Artikel vom 01.07.2014
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