Neuer Kunsttreff

Neuperlach · Das neue Motto des Quiddezentrums: »Kunst gegen den Verfall«

Neben dem Werk »Keep Going« von Christel Haag zeigt die Künstlervereinigung Kunstrefugium die ganze Bandbreite an zeitgenössischer Kunst. 	Foto: privat

Neben dem Werk »Keep Going« von Christel Haag zeigt die Künstlervereinigung Kunstrefugium die ganze Bandbreite an zeitgenössischer Kunst. Foto: privat

Neuperlach · Kunst und soziale Projekte bringen nochmal Leben ins zum Abriss verurteilte Quiddezentrum. Am letzten Juniwochenende wird die ehemalige Stadtbücherei mit einer großen Gemeinschaftsausstellung als »Kunsttreff« eingeweiht.

Den Anfang macht die überregionale Künstlervereinigung Kunstrefugium e.V. und lädt am Freitag, 27. Juni, um 19.30 Uhr zur Vernissage mit musikalischem Auftakt ein. Bis zum 6. Juli gibt es auf über 400 Quadratmetern von abstrakt bis gegenständlich eine große Bandbreite zeitgenössischer Kunst von 14 bildenden Künstlern zu sehen. Die Ausstellung kann täglich von 14.00 bis 19.00 Uhr besichtigt werden. Das Quiddezentrum war früher ein lebendiger Ladenkomplex, der die Anwohner mit allem Nötigen versorgte. Von der Apotheke über eine Bank, Zeitschriftenladen oder Friseur bis hin zur Stadtbücherei war alles vorhanden. Nachdem die Bausubstanz jetzt in die Jahre gekommen ist, müssen die bestehenden Gebäude demnächst einem Neubau weichen.

Die ursprünglichen Ladenbetreiber an der Quiddestraße 45 haben sich nach und nach alle verabschiedet und so wäre das Quiddezentrum inzwischen verwaist, wenn nicht frischer Wind in das entstehende Vakuum geströmt wäre. So hat die Eigentümerin des Areals, die Wohnungs- und Siedlungsbau Bayern (WSB), schon 2008 die frühere Gaststätte als Nachbarschaftstreff zur Verfügung gestellt. Vom Brettspielabend bis zur Hausaufgabenhilfe wird hier aktive Nachbarschaftskultur gepflegt. Seither hat die WSB Stück für Stück leer gewordene Gebäudeteile für soziale und künstlerische Nutzungen freigegeben: Die ehemalige Apotheke wurde zur »Möbel-Apotheke«, in der es gut erhaltene Secondhand-stücke zu entdecken gibt, genau wie im Verkaufsraum gegenüber, der Second-handtextilien im Angebot hat. Beides soziale Projekte des zweiten Arbeitsmarktes. Im ehemaligen Bäcker zeigt ein Street-Art-Künstler, wie versiert er im Umgang mit den Sprühdosen ist. Auch in der früheren Papeterie und im Friseur sind Kunstateliers entstanden.

»Last but not least« wird nun mit Unterstützung des Bezirksausschusses 16 Ramersdorf-Perlach und in Kooperation mit dem Nachbarschaftstreff Quiddezentrum die ehemalige Stadtbücherei zum »Kunsttreff«. Dort werden im Obergeschoss bis zum Abriss regelmäßig Kunstausstellungen, kleinere Konzerte oder Lesungen geboten. Im Untergeschoss finden einige Nachwuchsbands ein Zuhause. Sie bekommen bis zum Abriss einen festen Probenraum, sowie die Chance, sich mit kleineren Auftritten bei den Eröffnungen der Kunstausstellungen im oberen Geschoss zu präsentieren.

Am ersten Freitag im Juli findet für alle Neugierigen, Nachbarn und Kunstinteressierten ein kleines Eröffnungsfest des »Kunsttreffs« statt. Ab 20.00 Uhr sorgt das Musikerduo »Blue Moon« in der ehemaligen Bibliothek für gute Stimmung. Charlotte Hofmann und Kai Lauber präsentieren sich breit aufgestellt mit einem großen Repertoire von Jazz bis Easy listening.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Unter www.Kunsttreff-Quiddezentrum.de sind alle Informationen zu den diversen Künstlern, Events und den entsprechenden Öffnungszeiten abrufbar.

Artikel vom 24.06.2014
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