Ebersberg · Hochkarätiges Programm an drei verschiedenen Standorten

Mit einer Show der internationalen Artisten-Gruppe des Grafinger Gymnasiums »Movimento« wird das Kulturfeuer eingeläutet. F: Movimento/Bastian Singer

Ebersberg · Vom 16. bis 27. Juli findet in Ebersberg das »Kulturfeuer« statt, das erste Festival dieser Art in der Kreisstadt. Drei Veranstaltungsorte werden bespielt: Im Theaterzelt am Volksfestplatz und im »alten speicher« in der Altstadtpassage treten renommierte Künstler aus den Bereichen Kabarett, Varieté und Musik auf, im Klosterbauhof kann man – mit den Zehen im eigens aufgeschütteten Sand – in Liegestühlen im Lounge-Bereich entspannen.

Oder das vielfältige gastronomische Angebot genießen, oder auf der kleinen Bühne vor einem alten Terra Omnibus das Programm regionaler Künstler wie zum Beispiel der Musikschule verfolgen. In der Mitte des Hofes wird eine große, gusseiserne Feuerschale mit einem Durchmesser von rund zweieinhalb Metern platziert, die extra von der Kunstschmiede Bergmeister angefertigt wurde. Sie gab dem Festival seinen Namen. Ihr loderndes Feuer soll das Zentrum des Kulturspektakels bilden. »Hier kann man sich treffen, gemütlich in der Wärme sitzen und reden«, sagt Markus Bachmeier, der federführend mit dem Team des »alten kino« die Organisation des Festivals übernommen hat. Der Klosterbauhof liegt Bachmeier besonders am Herzen. »Er gibt dem Ganzen erst den Festival-Charakter«, erklärt er. Ein Treffpunkt für alle soll er sein, ob kulturbegeistert oder nicht. Auch die kleine Bühne stehe allen offen, die sich spontan zur Muse berufen fühlen.

»Früher hat es in Ebersberg meist nur einzelne Kultur-Veranstaltungen an einem einzigen Ort gegeben, da hat das Leben im Rest der Stadt gefehlt«, sagt Bachmeier. Vor rund zehn Jahren hatte die Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg in ihrer Funktion als Kulturförderer begonnen, einzelne Konzerte im »Theaterhof«, wie der Klosterbauhof auch genannt wird, zu organisieren. 2009 erweiterte sie das Programm auf mehrere Tage, der »Kultursommer Ebersberg« war geboren. Als er 2013 wegen Bauarbeiten im Klosterbauhof entfallen musste, nutzte das Team vom »alten kino«, das 2012 die Organisation übernommen hatte, die Zeit, ein neues Konzept zu entwickeln: Mehr Spielorte, mehr Zeit, mehr Künstler. Ein großer Vorteil der neuen Idee: Egal, wie der Sommer ausfällt, die Zuschauer sitzen immer im Trockenen – außer im Theaterhof.

Vielleicht ist das einer der Gründe, wieso der Kartenvorverkauf gut läuft, der Hauptgrund dürfte aber das hochkarätige Künstleraufgebot sein. Vorstellungen der Kabarettgrößen wie Erwin Pelzig, Gerhard Polt und Martina Schwarzmann sind bereits ausverkauft, für Helmut Schleich (25. Juli) und Han’s Klaffl (21. Juli), der vor einer Kreativ-Pause ab August ein »Best of« präsentiert, werden die Karten auch immer knapper. Bachmeiers Geheimtipp: Timo Wopp. Der Nachwuchskabarettist kommt mit seinem ersten Solo-Programm »Passion« (26. Juli) nach Ebersberg. Darin teilt er das Geheimnis seiner Vollkommenheit mit den Zuschauern, bissig und witzig, und lässt dabei kein Lebensthema aus. »Ich bin überzeugt, dass Wopp in zwei Jahren sehr berühmt sein wird«, sagt Bachmeier. Spektakulär verspricht die Show von »Movimento« (17. bis 20. Juli, Theaterzelt) zu werden. Die Truppe aus 350 Akrobaten, Tänzern und anderen Künstlern vom Grafinger Gymnasium unter der Leitung des Sportlehrers Stefan Eberherr begeistern seit fünf Jahren ihr Publikum international.

Von atemberaubender Luftartistik wie Bungeeturnen über Jonglage, Schattenspiel und Gesang bis hin zu Percussion ist alles geboten und fügt sich zu einem Ganzen: dem Programm »Tempo«. Die Zuschauer dürfen sich auf eine Zeitreise der besonderen Art freuen. Auch das GOP Variété-Theater wird mit seinem Programm »Karussell« zu Gast sein (22. Juli), in dem sich alles um das Zirkusleben dreht. Musikalisch ist ebenfalls viel Sehens- und Hörenswertes geboten, zum Beispiel mit der Unterbiberger Hofmusik (17. Juli), choir’s crossing & Band mit dem Gospelchor St. Lukas (24. Juli) sowie Quadro Nuevo (20. Juli). Das Tango-Quartett ist an diesem Tag gleich zweimal zu erleben: Um 15 Uhr für Kinder mit einer poetischen Königsgeschichte, um 20 Uhr führen die Musiker Erwachsene an das Ende des Regenbogens.

Den Auftakt zum Festival bildet – passend zum Ebersberger Wappen – ein Wildschweinessen am Mittwoch, 16. Juli, bei schönem Wetter rund um die große Feuerschale im Klosterbauhof, bei Regen im »alten speicher«. Beginn ist um 19 Uhr, Einlass ab 18 Uhr. Anstelle von Eintrittskarten werden Verzehrgutscheine im Wert von 10 Euro verkauft, die eine Sitzplatzreservierung beinhalten. Mehr Infos zum Programm und die Möglichkeit, Tickets online zu bestellen, gibt es unter www.kulturfeuer-ebersberg.de Telefonisch können Karten unter 0 80 92/ 20 25 5 montags bis donnerstags zwischen 9.00 und 12.30 sowie 14.30 bis 17.00 Uhr bestellt werden. Die Abendkasse an den jeweiligen Spielorten öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.

Sybille Föll

Artikel vom 17.06.2014
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