Wie wollen wir alt werden?

2. Truderinger Zukunftsgespräch mit einer inspirierende Podiumsdiskussion

Doris und Reinhard August berichten über ihre gegründete Hausgemeinschaft in Ebersberg. Foto: VA

Doris und Reinhard August berichten über ihre gegründete Hausgemeinschaft in Ebersberg. Foto: VA

Trudering · Wie wollen wir alt werden? Die Frage stellen sich viele zum ersten Mal, wenn die Eltern in Rente gehen. Und spätestens dann, wenn es für sie selbst bald soweit ist. Wie soll man wohnen, um dem Pflegeheim zu entkommen? Wie sich im Lebensabend nützlich machen? Was tun gegen Vereinsamung und Entmündigung? Die Gedanken ans Alter sind oft von Sorgen und Ängsten geprägt. Schade eigentlich.

Denn man kann sich auch darauf freuen und mit etwas Mut zur Veränderung diesen wichtigen (und langen!) Lebensabschnitt zu einem schönen Abenteuer machen. Das zweite Truderinger Zukunftsgespräch wird wieder von dem bekannten Schauspieler, Regisseur und Autor Winfried Frey moderiert. Fünf Bürgerinnen und Bürger aus dem Münchner Raum werden unter seiner Leitung erzählen, was sie unternommen haben, um gut alt zu werden. Fragen, Diskussion und Austausch mit dem Publikum sind explizit gewünscht. Der Eintritt ist frei.

Wohnen im Alter

Zu den Podiumsgästen zählen Doris und Reinhard August. Sie haben im Rentenalter eine Hausgemeinschaft in Ebersberg gegründet. Zu neunt wohnen sie nun in einem Haus, das extra für die Belange von Senioren gebaut wurde. Das Projekt ist so erfolgreich, dass regelmäßig Kommunalvertreter zu Besuch kommen, um das Modell zu übernehmen. Auf dem Podium wird auch Veronika Linker sein, wohnhaft in Puchheim, die am Münchner Projekt »Wohnen für Hilfe« teilnimmt. Sie beherbergt seit einigen Jahren einen Studenten in ihrem Haus. Für seine Hilfe im Garten, beim Einkaufen oder kleineren Reparaturen gibt es Mietminderung: Von dieser Regelung profitieren beide.

Erfüllung im Alter

Gerhard Helming hatte in seinem Berufsleben eine leitende Position in der Werbebranche. Mit dem sechzigsten Lebensjahr hat er entschieden, nochmal etwas ganz anderes zu machen. Sein Wunsch: »Endlich Zeit für wichtige Dinge zu haben«. Drum hat er seinen Rentenbeginn vorgezogen und ist jetzt vielfach ehrenamtlich aktiv: Er begeistert zum Beispiel Kinder für die faszinierende Welt der Insekten. Der bekannte Weltreisende und Abenteurer Schorsch Kirner, ist Helfer vieler Urvölker. Dafür bekam er 1993 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Er durchquerte Tibet mit dem Fahrrad und lebte bei den Buschmännern der Kalahari Wüste. Auch jetzt noch, mit 79 Jahren, zieht es ihn in die Welt hinaus. Er kann spannend erzählen, wie man bei Urvölkern mit alten Menschen umgeht.

In Würde leben mit Krankheit

Brigitte Fieger und Bianca Broda, Geschäftsführung der Alzheimer Gesellschaft München e.V. gründen gerade eine münchenweit einzigartige Begegnungsstätte für Demenzkranke. Die Betroffenen, oft noch relativ junge Menschen mit erst beginnender Demenz, werden dort ein Café und eine kleine Werkstatt betreiben. In dem Haus können außerdem Erkrankte mit ihren Partnern wohnen. So ermöglichen die beiden engagierten Frauen den Erkrankten ein Leben mit einer Aufgabe und mit Freude.

Information und Anmeldung

Die Podiumsdiskussion findet am Montag, 23. Juni, um 19.30 Uhr im Kulturzentrum Trudering, Wasserburger Landstraße 32, statt. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten unter info@kulturzentrum-trudering.de oder Tel. 42 01 89 11. Die Zukunftsgespräche werden von der Robert Bosch Stiftung und vom Förderfond der Aktiven Zentren/ Stadtteilladen Trudering gefördert. Das kommende Thema ist »Was tun gegen Lebensmittelverschwendung?« am 19. September. Unter www.kulturzentrum-trudering.de gibt es weitere Informationen.

Artikel vom 21.06.2014
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