Mütter-Rente

Unterschleißheim · SPD rät: Schnell aktiv werden

Unterschleißheim · Am 13. Juni hat der Bundesrat das neue Rentenpaket der Großen Koalition bestätigt, damit kann es zum ersten Juli in Kraft treten: Mütter, die vor dem 1.Januar 1992 Kinder geboren haben, bekommen pro Kind jetzt zwei statt bisher nur einen Renten-Entgeldpunkt angerechnet. Alle Frauen, die bereits eine eigene (nicht Witwen-) Rente beziehen, bekommen ab dem 1. Juli 2014 automatisch pro Kind monatlich rund 28 Euro mehr überwiesen – brauchen also nichts weiter zu unternehmen.

Es entstehen neue Grundlagen

Selbst aktiv werden müssen Mütter, die bis jetzt keine eigene Rente bekommen, weil sie die mindestens fünf Erwerbs- oder Erziehungsjahre, die für einen grundsätzlichen Rentenanspruch nötig waren, nicht nachweisen konnten, entweder weil sie »nur« vier oder noch weniger Kinder erzogen haben und darüber hinaus nie einer rentenversicherten Arbeit nachgegangen sind oder die erbrachte rentenversicherte Arbeit zu kurz war, um zusammen mit den Erziehungsjahren fünf Jahre zu erreichen. Durch die neue Gesetzeslage verschieben sich die Berechnungsgrundlagen: So entsteht jetzt bei Erziehung von drei Kindern zum Beispiel ein grundsätzlicher Rentenanspruch von sechs Entgeldpunkten, das entspricht 165 Euro. Die Erziehung einem oder zwei Kindern, ergänzt durch ausreichende Ansprüche aus kurzzeitiger rentenversicherter Erwerbstätigkeit kann nun ebenfalls insgesamt fünf für die Rente relevante Jahre ergeben.

Antragsfrist bis Ende September

Alle Mütter, die erst durch die Rentenreform Anspruch auf eine eigene Rente haben, müssen sich selber melden und einen Rentenantrag stellen. Im Unterschleißheimer Rathaus sind die Mitarbeiter in den Zimmern 103 und 104 dafür zuständig. Sie brauchen den Personalausweis, die Geburtsurkunden, den Nachweis über eine versicherungspflichtige Tätigkeit, die Versichertenkarte der Krankenkassen und die Bankverbindung mit IBAN und BIC. Die betroffenen Frauen oder deren Angehörige haben nach Inkrafttreten des Gesetzes bis Ende September Zeit für die Antragstellung, ohne einen finanziellen Verlust zu erleiden. Die Auszahlung – auch für Frauen, die jetzt schon eine eigene Rente beziehen – kann sich allerdings bis zum Jahresende hinziehen. Verloren geht dabei aber nichts, es dauert, bis Millionen von Zahlungsanweisungen umgestellt oder neu eingerichtet sind. Dies eilt Antje Kolbe mit, die Gleichstellungsbeauftragte der SPD-Fraktion Unterschleißheim.

Artikel vom 16.06.2014
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