»Favelafunk« in Schwabing

Schwabing · Fußball und Filme aus aktuellem Anlass noch bis 13. Juli

Schwabing · Bis Sonntag, 13. Juli, bringt das Heppel und Ettlich im Drugstore, Feilitzschstraße 12, den Funk aus den Favelas nach Schwabing: mit der Übertragung der Spiele der Fußballweltmeisterschaft sowie spannenden Fußball-Dokus.

Wo der Ball wirklich tanzt

Das Heppel und Ettlich überträgt fast alle WM-Spiele, die spannend werden und wo der Ball wirklich tanzt – also kurz: für Fußball-Liebhaber! Dazu gibt es kaltes Bier zu Fußball-Preisen, (fast) die größte Leinwand, eine einzigartige Theater-Wohnzimmer-Atmosphäre. Das alles bei freiem Eintritt! Zusätzlich bieten die Organisatoren ein Rahmenprogramm mit spannenden Dokumentarfilmen rund um den Fußball: Der Fußball als Lebenskultur, als absolute Leidenschaft, als historisches Zeitdokument, als Erinnerung an legendäre Spieler und Spiele.

Am Mittwoch, 18. Juni, läuft um 18.00 Uhr der Dokumentarfilm »Zidane – Ein Porträt im 21. Jahrhundert«: Zinédine Zidane wird während eines einzigen Fußballspiels von 17 Kameras begleitet. Im Vordergrund steht nicht das Spiel, sondern allein der Protagonist. Das 90-minütige Porträt, aufgenommen während des Spiels Real Madrid gegen den FC Villareal, ist eine faszinierende Hommage an die Eleganz, mit der der dreifache Weltfußballer (1998, 2000, 2003) über den Platz tänzelte. Der Film feierte 2006 bei den Filmfestspielen in Cannes Premiere. Atemberaubend schöne Bilder und der Soundtrack von Mogwai schaffen eine einmalige Atmosphäre. Spektakulär ist nicht nur der technische Standard, sondern auch das Ende des Films: Es nimmt die meist diskutierte Szene der Fußball-WM 2006 praktisch vorweg. Um 21.00 Uhr wird dann die WM-Partie Spanien – Chile (Gruppe B) übertragen. Am Samstag, 21. Juni, läuft um 18.00 Uhr der Dokumentarfilm »Im Westen ging die Sonne auf. Kleine Geschichten von Kohle und Fußball« von Wolfgang Ettlich.

Fußball im »Pott«

Das Ruhrgebiet, »der Pott«, war immer anders: schmutziger, rauer, kontroverser, aber rundherum vitaler als der Rest der Nachkriegs-Bundesrepublik. Bis in die 90er Jahre hinein prägten neben den Arbeitersiedlungen, den verräucherten Eckkneipen, den Kleingärtneranlagen und Taubenzüchtervereinen vor allem die riesigen Schlote der Fabrikanlagen und die Fördertürme der Zechen das Bild dieser Region. Hier wurde zugepackt, hier wurde bis zur Erschöpfung malocht, lauthals protestiert, gestreikt, gefeiert und Fußball, Fußball und nochmal Fußball gespielt. Für die Menschen im Pott war der Fußball der Lichtblick zwischen den rauchenden Schloten und symbolische Kraft für Leben und Freude.

Erinnerung an Legendäres

Der Bergbau, der seit der Nachkriegszeit immer »Sponsor« für die Fußballvereine war, existiert heute nicht mehr. Viele der einst ruhmreichen Vereine, die den Fußball bis in die 70er Jahre mitbestimmt haben, rutschten ohne Geldgeber in die Bedeutungslosigkeit ab. zeigt die Geschichte des Revierfußballs nach dem zweiten Weltkrieg bis zum Niedergang des Bergbaus und erinnert dabei an legendäre Spieler und vergessene Vereine. Der Film zeigt besonders, wie tief damals der Sport in der gesamten Lebenskultur des Ruhrpotts im Privaten ebenso wie in der Gesellschaft verankert war und wie der Strukturwandel auch im sportlichen Leben deutlich sichtbare Spuren hinterließ. Um 21.00 Uhr wird das WM-Fußballspiel Deutschland – Ghana (Gruppe G) übertragen.

Artikel vom 17.06.2014
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