Steinhöring · Stellen für Asylbewerber beim Einrichtungsverbund

Georg Pirchmoser (v. l.) , Schreinermeister Josef Esterl, Albert Ritthaler, Werkstattleiter Sebastian Gruber, Gertrud Hanslmeier-Prockl, Yahya Affani und sein Vater Zakaria Affani in einer Werkstatt des Einrichtungsverbundes Steinhöring. Foto: LRA

Steinhöring · Asylbewerber aus dem Landkreis arbeiten seit einigen Monaten in einer Schreinerei und einer Wäscherei des Einrichtungsverbundes Steinhöring. »Wir begrüßen die Möglichkeit, dass Menschen gemeinnützig arbeiten können, die auf die Entscheidung über ihren Asylantrag warten und in dieser Zeit keine allgemeine Arbeitserlaubnis haben«, so Stefanie Geisler die zuständige Abteilungsleiterin im Landratsamt. Sie hofft, »dass noch andere Verbände, Kommunen und Vereine, die die Voraussetzung für die gemeinnützige Arbeit erfüllen, dem Beispiel des Einrichtungsverbundes Steinhöring folgen werden.«

Bisher zu wenige geeignete Stellen für Asylbewerber

Denn bisher gibt es zu wenige geeignete Arbeitsplätze und die Nachfrage der Asylbewerber nach einem solchen sogenannten »Ein-Euro-Job« ist groß. »Asylbewerber leben in der Regel sehr beengt. Es fehlen Möglichkeiten zur Beschäftigung und die Aufnahme von Kontakten ist schwierig. Deshalb haben wir uns entschlossen ihnen Arbeit anzubieten«, schildert Gertrud Hanslmeier-Prockl die Leiterin des Einrichtungsverbundes den Hintergrund für das Engagement ihrer Organisation. »Gemeinsam mit dem zuständigen Sozialarbeiter des Landratsamtes haben wir die Einsatzorte überlegt«, berichtet Hanslmeier-Prockl. »Die Asylbewerber, die täglich von acht Uhr bis zwölf Uhr in den Einrichtungen arbeiten, sind eine große Hilfe, weil sie Tätigkeiten übernehmen, die für die Beschäftigten mit Behinderung oft schwierig sind«, so die Fachfrau. Damit entlasten sie die Gruppenleiter, die sich intensiver um die Anleitung der Werkstattbeschäftigten kümmern können. »Die Zielsetzung unserer Arbeit ist die Begleitung von Menschen mit Behinderung bei der Gestaltung ihres Lebens und die Förderung der Teilhabe dieser Menschen am Leben in der Gesellschaft. Die Ziele der Inklusion sollten aus unserer Sicht nicht auf Menschen mit Behinderung beschränkt bleiben. Inklusion bezieht alle Menschen in unserer Gesellschaft mit ein. Wir realisieren Inklusion, indem wir Begegnung schaffen zwischen Menschen mit und ohne Behinderung«, erklärt Hanslmeier-Prockl und stellt damit die Arbeit der Asylbewerber im Einrichtungsverbund Steinhöring in einen größeren gesellschaftlichen Rahmen. Wer sich für die Voraussetzungen zur Einrichtung von gemeinnützigen Arbeitsplätzen interessiert, erhält weitere Informationen im Landratsamt unter Telefon 08 09 2 / 82 31 65.

Artikel vom 16.06.2014
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen

Steinhöring (weitere Artikel)
Kurier Ebersberg (weitere Artikel)