Symphoniekonzert in Haar

Haar · Hommage an Richard Strauss und die Klarinette

Haar · Am Sonntag, 29. Juni, um 20.00 Uhr gibt das Ensemble Haar im Haarer Bürgersaal, Kirchenplatz 1, ein Konzert mit Werken von C. Ph. E. Bach, Haydn und Mozart sowie von Richard Strauss zu dessen 150. Geburtstag. Der Solist ist Werner Mittelbach (Klarinette), die Leitung hat Winfried Grabe. Die Konzertkasse ist ab 19.00 Uhr geöffnet. Unter www.ensemblehaar.de ist die Kartenbestellung per Internet möglich.

Das Klarinettenkonzert KV 622 gilt vielen Musikfreunden als das schönste Werk Wolfgang Amadeus Mozarts, ja sogar als das ergreifendste Instrumentalkonzert überhaupt. Nur wenige Monate vor seinem Tod entstanden, ist es eine der reifsten und persönlichsten Kompositionen des großen Wiener Klassikers. Die souveräne Formbeherrschung des Kopfsatzes, die Heiterkeit des Finales, vor allem aber die innige Ruhe des Adagios scheinen schon nicht mehr von dieser Welt. Mozart findet hier zu einer Ausdruckstiefe, die bereits unmittelbar vor der ins Unendliche ausschwingenden Sehnsuchtsmusik der Romantik steht. Kein Wunder, dass kein renommierter Klarinettist sich dieses Wunderwerk entgehen lässt. Werner Mittelbach gehört seit 1984 dem Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks an. Er ist international als Solist und Kammermusiker tätig und kann eine beeindruckende Diskographie vorweisen. Besondere Verdienste erwarb er sich mit richtungsweisenden Interpretationen moderner Musik; zahlreiche Uraufführungen verdanken ihren Erfolg seiner Mitwirkung. Neben dem Mozart-Konzert bringt Mittelbach ein weiteres Stück für sein Instrument und Orchester mit nach Haar: die Romanze in Es-dur des jungen Richard Strauss, der am 11. Juni 1864 in München geboren wurde. Dieses sympathische Frühwerk hätte eine viel häufigere Präsenz im Konzertleben verdient, zeigt es doch einen angehenden Meister, der bereits eine unverwechselbare eigene Tonsprache gefunden hat.

Eingerahmt werden diese beiden Solowerke von zwei Symphonien des 18. Jahrhunderts. Joseph Haydn schrieb seine 49. Symphonie für den Hof des Fürsten Esterházy. Schon die ungewöhnliche Tonart f-moll, mehr aber noch die überraschenden Formexperimente (z. B. der Beginn mit einem Adagio-Satz) beweisen wieder einmal, dass der Komponist keineswegs der gemütliche „Papa Haydn“ war, sondern ein höchst origineller Neuerer und Pionier, dessen Einflüsse bis in unsere Zeit spürbar sind. Nicht weniger avantgardistisch war seinerzeit auch das Werk Carl Philipp Emanuel Bachs. Wenn zur Zeit Haydns und Mozarts vom „großen Bach“ die Rede war, dann meinte man nicht den Thomaskantor Johann Sebastian Bach, sondern dessen zweiten und berühmtesten Sohn. Seine epochemachende Klavierschule beeinflusste Generationen von Pianisten, und seine Kammermusik- und Orchesterwerke waren prägend für den Stil im Übergang vom Barock zur Wiener Klassik. Die 3. Symphonie in F-dur ist ein mitreißendes Beispiel für die emotional höchst aufgeladene Ausdrucksmusik des Sturm und Drang.

Artikel vom 22.06.2014
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