Wahrzeichen feiert

Au · Ausstellung zum 175-jährigen Jubiläum der Mariahilfkirche

Pfarrer Michael Schlosser vor einem Modell der Mariahilfkirche aus dem Jahre 1841, das derzeit zum 175. Jubiläum des Gotteshauses ausgestellt ist.	Foto: js

Pfarrer Michael Schlosser vor einem Modell der Mariahilfkirche aus dem Jahre 1841, das derzeit zum 175. Jubiläum des Gotteshauses ausgestellt ist. Foto: js

Au · Wie haben die historischen Kirchenfenster der Mariahilfkirche einmal ausgesehen? Wer hat die Hauptpfarrkirche der Au erbaut? Wie viel wurde im Krieg zerstört? Fragen wie diese beantwortet derzeit eine Ausstellung im Inneren des Gotteshauses.

Der Anlass: Die Mariahilfkirche feiert heuer ihr 175-jähriges Bestehen. An den Jubiläumsaktionen beteiligen sich auch Schulen und Vereine aus dem Viertel.

Ein Besuch der größten Kirche der Au lohnt sich im Moment ganz besonders: Kulturinteressierte Bürger können dort eine Menge über das Wahrzeichen ihres Stadtteils erfahren. Was viele zum Beispiel nicht wissen: Die Mariahilfkirche hatte ursprünglich Fenster von besonderer kunstgeschichtlicher Bedeutung. »Sie waren Prototypen der Frühnazarener und illustrierten das Leben Mariens«, erklärt Pfarrer Michael Schlosser. Hergestellt wurden sie in den Werkstätten berühmter Münchner Künstler, darunter Johann von Schraudolph (1808 – 1879) und Heinrich Maria von Hess (1798 – 1863). In großformatigen Lithografien hat die Pfarrei die Fenster nachbilden lassen und unter ihren einstigen Standorten aufgestellt. »Sie sehen fast besser aus als die Originale, nur die Lichtwirkung fehlt«, sagt Schlosser. Erbaut wurde die Mariahilfkirche 1831 bis 1839 von dem Architekten Joseph Daniel Ohlmüller (1791 – 1839), der unter anderem an der Errichtung der Glyptothek beteiligt und für die Renovierung von Schloss Hohenschwangau zuständig war. Das Gotteshaus in der Au zählt zu seinen wichtigsten Projekten – und Ohlmüller wurde sogar in dem Bau bestattet.

Der Zweite Weltkrieg allerdings hat große Teile des bedeutenden Bauwerks zerstört. Bis auf die Mauern und den Turm sei alles den Bomben zum Opfer gefallen, berichtet Kirchenpfleger Max Wolf. Damals habe sogar ein Abriss der Kirche zur Debatte gestanden, sagt seine Frau Elfriede Wolf, die seit vielen Jahren im Pfarrgemeinderat aktiv ist: »Aber die Trümmerfrauen haben sofort alles aufgeräumt, um zu zeigen, dass die Kirche erhalten werden soll.«

Details zur wechselvollen Geschichte des Gotteshauses, das am 25. August 1839 geweiht wurde, sind noch bis zur Kirchweihdult im Oktober im Eingangsbereich auf Schautafeln zu sehen, die der Verein »Freunde der Au« gestaltet hat. Außerdem hat die Pfarrei zum Jubiläumsjahr einen Kirchenführer herausgegeben, der für 3,50 Euro am Schriftenstand in der Kirche und im Pfarrbüro erhältlich ist. Ein Kirchenführer für Kinder ist gerade in Arbeit, gestaltet wird er von Schülern des Maria-Theresia-Gymnasiums am Regerplatz. Das Theater in der Au beteiligt sich mit einer Sonderaufführung am Freitag, 10. Oktober, an den Feierlichkeiten.

Das vollständige Jubiläumsprogramm ist online unter mariahilf-muenchen.de zu finden. Julia Stark

Artikel vom 10.06.2014
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