Sportlich wird’s!

Zorneding · Offizielles Richtfest in der Dreifachsporthalle in Zorneding

Der Zimmerermeister und Hochbautechniker Martin Winkler verlas den  Richtspruch für die neue Dreifachsporthalle in Zorneding. 	Foto: Sybille Föll

Der Zimmerermeister und Hochbautechniker Martin Winkler verlas den Richtspruch für die neue Dreifachsporthalle in Zorneding. Foto: Sybille Föll

Zorneding · »Die Feierstunde hat geschlagen, es ruht die geübte Hand. Nach harten, arbeitsreichen Tagen grüßt stolz der Richtbaum nun ins Land«.

Hoch oben vom Gebälk der neuen Dreifachsporthalle in Zorneding ließ Zimmerermeister Martin Winkler von der Firma Holzbau Schlemmer diese Verse auf die Gäste rieseln: Vertreter des Sportvereins, der Gemeinde, Planer, Architekten und die beteiligten Baufirmen feierten am vergangenen Freitag Richtfest in der neuen Sportstätte an der Bucher Straße, durch deren noch offene Fensterluken der Wind heulte und die Ansprache des Bürgermeisters Piet Mayr in Teilen mit sich fort trug. Dieser erinnerte – wie schon beim Spatenstich im November 2011 – an das drei Jahrzehnte andauernde Ping Pong-Spiel zwischen Gemeinderäten, Anträgen und Finanzierungslösungen.

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Baukosten in Gesamthöhe von 3,6 Millionen Euro

Immerhin liege man mit den 3,6 Millionen Euro Baukosten nur knapp über der im Jahr 2000 veranschlagten Summe von 3,44 Millionen, erklärte der Rathauschef. Rund 300.000 Euro muss der Sportverein Zorneding selbst aufbringen. »Die Hälfte ist schon im März an die Gemeinde überwiesen worden«, sagt die Vorsitzende Hilde Tiemann. Seit 2007 haben die Mitglieder zum üblichen Vereinsbeitrag zunächst zwölf Euro jährlich, seit 2008 das Doppelte in den Sondertopf für den Bau gezahlt, ab 2015 wird der ursprüngliche Jahresbeitrag von 90 Euro auf 114 Euro erhöht, um den Rest der Schulden abbezahlen und auch die künftigen Energiekosten finanzieren zu können.

Bis zuletzt hatten viele Vereinsmitglieder nicht daran geglaubt, dass die Halle doch noch gebaut wird, zumal zwischen Spatenstich und erstem Aushub wieder fast zwölf Monate vergingen.

Zügige Bauarbeiten dank des milden Winters

Dank des milden Winters konnte es 2014 jedoch zügig voran gehen. Innerhalb der letzten Woche wurden die kompletten Wände im Westen hochgezogen, wo sich die Neben- und Material-räume befinden. Tribünen mit einer dreireihigen Bestuhlung an der östlichen Längsseite sowie an der südlichen Kopfseite werden künftig Platz für 199 Zuschauer bieten. Werden mehr Besucher erwartet, muss jedes Mal eine Genehmigung bei der Stadt eingeholt werden.

Das erste Mal wird dies im Juli 2015 sein, wenn die erste Großveranstaltung in der Dreifachsporthalle stattfinden wird: Die Deutsche Meisterschaft der Tischtennis-Jugend. »Das steht fest, da gibt es kein Zurück mehr«, sagt die Vorsitzende des Sportvereins Zorneding, Hilde Tiemann, mit bedeutungsvollem Blick, der sagen will. »Bis dahin muss auf jeden Fall alles fertig sein«. Im November dieses Jahres soll die Einweihung stattfinden. Die Vorsitzende hofft jedoch, dass die Halle sogar noch vor diesem Termin genutzt werden kann. Ob sie bis dahin auch die Kritiker milde gestimmt haben wird, bleibt abzuwarten. Denn offenbar freuen sich nicht alle der 1.400 Mitglieder auf das neue Domizil.

»Einigen ist der Weg zu weit«, erklärt Tiemann, obwohl der neue Standort nur 300 Meter von der alten Turnhalle entfernt sei. Ihr größter Wunsch für die Zukunft: Mehr Mitglieder und mehr Angebote. »Wir möchten unbedingt wieder eine Handballabteilung gründen. Vor etwa 15 Jahren mussten wir unsere schließen, weil die Deckenhöhe der Halle nicht mehr den Vorschriften entsprach«.

Bis zur Fertigstellung der Dreifachsporthalle wird die TU München weiterhin das Bauvorhaben begleiten. Es wurde von der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB), die ihr Gütesiegel auf Sporthallen ausdehnen will, als Modellprojekt auserkoren. Gleichzeitig erstellt das Bundesinstitut für Sportwissenschaften anhand der Erfahrungen in Zorneding einen Leitfaden für den nachhaltigen Bau von Sportstätten. Die Ergebnisse des Projektes werden aller Voraussicht nach bei der Einweihungs- feier präsentiert. Sybille Föll

Artikel vom 28.05.2014
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