Duell auf Augenhöhe

Feldkirchen Lions empfangen München Rangers zum Derby

Gegen Landsberg gab es ein Offensivspektakel – mit negativem Ausgang für die Feldkirchen Lions. Am Sonntag steht ein Lokalderby an. Foto: Jaky Walker

Feldkirchen · Am Sonntag bekamen die Zuschauer bei den Feldkirchen Lions einen sportlichen Augenschmaus geboten. Beim Spiel gegen Landsberg X-Press gab es Offensivspektakel pur. Am Ende zwar mit dem unglücklicheren Ende für Feldkirchen, aber das 33:42 war Werbung für American Football.

»Vor allem weil beide Teams fast nur Passspiel gezeigt haben, war das ein richtig schönes Spiel«, meinte Karl Ilg, der sich um die Leitung des Herrenteams der Lions kümmert. »Am Ende hat die glücklichere Mannschaft gewonnen, denn ich kann nicht sagen, dass irgendwer wirklich Fehler gemacht hat«, sagte Ilg.

Das nächste Football-Highlight in Feldkirchen steigt schon am kommenden Sonntag, 1. Juni, um 15 Uhr, gegen den Lokalrivalen München Rangers. Der Eintritt auf dem Platz an der Olympiastraße 1 in Feldkirchen ist frei.

Dass es Spiele wie gegen Landsberg am letzten Wochenende noch häufiger geben wird in dieser Saison, da ist sich Ilg sicher: »Die Liga ist unglaublich ausgeglichen. Außer Topfavorit Ingolstadt, die aufsteigen dürften, sind alle sehr nah beeinander.« Auch das Duell mit den München Rangers wird ausgeglichen erwartet. Während die Lions bisher ein Spiel gewinnen konnten und zweimal verloren, musste der kommende Gegner erst zweimal ran, verlor beide Partien. »Ich will keinen Tipp abgeben«, sagt Karl Ilg nur. Das Duell ist durchaus besonders, denn die Feldkirchen Lions sind das einzige Team der Liga, dass ohne Importspieler – also eingekaufte US-Amerikaner – auskommt. Und die Rangers verfügen auch nur über genau einen.

»Man kann in der Regionalliga auch nur mit deutschen Spielern bestehen«, betont Ilg, »und genau das ist unser Ziel. Wir wollen unser Herrenteam aus dem eigenen Nachwuchs speisen.« Das Herrenteam verfügt in dieser Saison über einen recht großen Kader von rund 45 Spielern. Von diesen sind 20 allerdings mehr oder minder unerfahren. Im Nachwuchs, wo die Lions (früher als Taufkirchen, jetzt als Feldkirchen) traditionell immer stark waren, sieht es eigentlich auch gut aus. Nur die A-Jugend ist ein Problem: Der Verband verweigerte aufgrund eines zu kleinen Kaders die Teilnahme am Spielbetrieb, deshalb gingen fast alle Nachwuchsakteure zu anderen Vereinen. Ilg ist aber überzeugt, dass es ab der kommenden Saison wieder eine A-Jugend geben wird. Gesucht wird derzeit noch ein neuer Jugend-Headcoach.

Ein bisschen Brisanz liegt in den Duellen mit den München Rangers deswegen, weil die Rangers in den vergangenen Jahren immer wieder ein bisschen in Feldkirchen »gewildert«, sprich: einige Trainer und Spieler abgeworben haben. Für Ilg zählt das aber nicht, er betrachtet lieber das Hier und Jetzt. Und ist vom derzeitigen Trainergespann der Lions überzeugt. Headcoach Ray Hurt spielte früher für die Munich Cowboys in der 1. Liga, er holte zu dieser Saison seinen Landsmann Kyle Grove neu dazu. Und als »kleine Perle« bezeichnet Ilg den Briten Les Jackson, der in seiner aktiven Zeit mehrfach Meister mit Braunschweig wurde und in die »Hall of Fame« des englischen American Football aufgenommen worden ist. Der 50-Jährige spielte in der laufenden Saison sogar alle drei bisherigen Partien aktiv mit. »Er wollte nochmal Spaß haben, jetzt war er immer einer der besten auf dem Feld«, schwärmt Ilg.

Spiele wie gegen die München Rangers am Sonntag sind für die Lions auch eine Chance zur Werbung neuer Spieler. Erst am vergangenen Wochenende wurde Ilg wieder von einem Vater angesprochen, dessen Sohn mit Football anfangen will. »Was viele Leute nicht wissen: Beim Football findet jeder seinen Platz, egal ob dick oder dünn, groß oder klein. Oft haben ja etwas massivere Kinder Hemmungen in einen Sportverein zu gehen. Bei uns ist jeder willkommen, Kinder mit etwas mehr Gewicht haben in der Jugend oft sogar Vorteile«, erklärt Ilg. Das Aushängeschild der Feldkirchen Lions sei nicht das Herrenteam, sondern die Jugendmannschaften. Jan Lüdeke

Artikel vom 27.05.2014
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