25 Jahre »faire Ware«

Eine-Welt-Laden in St. Ulrich leistet konkrete Hilfen

Unterschleißheim · Seit 25 Jahren besteht der »Eine-Welt-Laden« in St. Ulrich Unterschleißheim. Dort engagieren sich Jugendliche und Erwachsene gemeinsam und verkaufen einmal im Monat fair gehandelte Waren aus aller Welt.

Man kann hier zum Beispiel Kaffee, Tee, Honig oder Schokolade aus Projekten erhalten, die sich als Antwort gegen die Ausbeutung durch Niedrigstlöhne gebildet haben. So können sich etwa Kleinbauern in Mexico durch garantierte Abnahmemengen und -preise für den selbst gepflanzten Kaffee zu Kooperativen zusammenschließen und den Abhängigkeiten von Spekulation und Weltmarktschwankungen entgehen. Zum guten Gewissen bekommt man beim Einkaufen zudem oft eine höhere Qualität dazu.

Der Verkauf von fair gehandelten Waren aus aller Welt begann in St. Ulrich im Frühjahr 1989, als »Aktion Dritte-Welt-Verkauf«. Was zunächst als einmaliger Versuch gestartet wurde, gewann immer mehr Interesse in der Pfarrei und darüber hinaus in Unterschleißheim. Bald konnten die ehrenamtlichen Helfer den Verkaufsstand jeden Monat einmal nach dem Sonntagsgottesdienst aufbauen und das Sortiment erweitern.

In Verbindung mit dem Frühschoppen, zu dem alle, die wollen, nach dem Gottesdienst noch zu einem Ratsch zusammen bleiben können, ist der Eine-Welt-Laden zu einem regelmäßigen Bestandteil des Lebens in der Pfarrgemeinde geworden.

Den Reinerlös des Verkaufs stellt der Eine-Welt-Laden von Beginn an Pater Joel Tabora, zur Verfügung. Mit der Kristong Hari Foundation kümmert sich dieser auf den Philippinen unter anderem in Manila um die Armen in der Stadt. Der Eine-Welt-Laden leistet konkrete Ausbildungshilfe durch Stipendien am College Athaneo de Naga und ermöglicht so die Berufsausbildung mittelloser Jugendlicher.

Informationen über die Ausbeutung

Pater Joel und die Pfarrgemeinde St. Ulrich verbindet eine langjährige tiefe Freundschaft, die ihre Wurzeln in einer gemeinsamen Zeit Mitte der 70-er Jahre in Unterschleißheim hat. Den überwiegenden Teil der Lebensmittel und Handwerkswaren bezieht der Eine-Welt-Laden von der Gepa, der Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt. Das Eine-Welt-Laden-Team und die Gepa haben das Anliegen, durch fairen Handel die Lebensbedingungen von Handwerkern und Kleinbauern zu verbessern, die durch die Strukturen ihres Landes und die Weltwirtschaft benachteiligt sind. Die beiden Partner wollen darüber hinaus die Menschen in Unterschleißheim über den Welthandel und die Lebensbedingungen der Produzenten informieren und das eigene Konsumverhalten verändern.

Neben dem Anbieten und Verkaufen von Lebensmitteln und Handwerkswaren hat die Arbeit im Eine-Welt-Laden viele weitere Aspekte: Jugendliche beschäftigen sich mit dem Thema Gerechtigkeit und Welthandel; sie lernen, wie die täglich gebauchte Produkte wie Kaffee und Tee das Leben vieler Menschen bestimmen.

Fairer Handel ist zudem ein wichtiger Teil kirchlicher Entwicklungsarbeit und damit eine Chance, in der Pfarrgemeinde aktiv zu sein und aus christlicher Überzeugung praktisch zu handeln. Die Verbindung zu den Freunden und Partnern auf den Philippinen bleibt auch durch die Unterstützung des Eine-Welt-Ladens im Bewusstsein und lebendig. Der Eine-Welt-Laden ist auch ein Bestandteil der vielfältigen Fairtrade-Aktivitäten in der Stadt Unterschleißheim.

Artikel vom 12.05.2014
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