»Tiefgarage brennt, Personen vermisst«

Garching · Groß angelegte Feuerwehrübung in Abbruchhaus verläuft erfolgreich

Vom schlimmsten Fall geht man aus bei einer Übung. Nur so sind die Mitglieder der Feuerwehr bei echten Unglücksfällen bestens gerüstet.	Foto: VA

Vom schlimmsten Fall geht man aus bei einer Übung. Nur so sind die Mitglieder der Feuerwehr bei echten Unglücksfällen bestens gerüstet. Foto: VA

Garching · »Starke Rauchentwicklung aus Tiefgarage; mehrere Personen werden vermisst.« Aber es war glücklicherweise kein Ernstfall: Die jüngste Hauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Garching simulierte einen Tiefgaragenbrand.

Hauptübungen sind am ersten Donnerstag im Monat angesetzt. Alle weiteren Übungen im Jahr sind Spezialgebieten gewidmet wie Atemschutz, Strahlenschutz, Technische Hilfeleistung und mehr. Diesmal hatten die Gruppenführer Johannes Kick und Jörg Pohl die Tiefgarage am Mühlfeldweg 46 bis 48 ausgewählt. Die Tiefgarage und das ehemalige Ladenzentrum sind zum Abriss vorgesehen. Die Deutsche Realbesitz GmbH (Derag) hat das Objekt für eine Übung zu Verfügung gestellt.

Für Feuerwehrübungen wird meistens von »worst case«- Szenarien ausgegangen: 150 Prozent Anforderung beri der Übung, damit im Einsatz 100 Prozent geleistet werden können. Neben der Freiwilligen Feuerwehr Garching nahmen auch die Freiwillige Feuerwehr Hochbrück und die Feuerwehr der Technischen Universität München an der Übung teil, um die Zusammenarbeit zu stärken und auch taktisch funktionale Grundsätze der Einsatzleitung und Kommunikation auf den Prüfstand zu stellen.

An mehreren Stellen in der Garage wurden Holzpaletten angezündet. Keine Sicht für die Atemschutztrupps durch den Rauch . Mehrere »Opfer Dummys« mussten möglichst schnell aus dem Gefahrenbereich gerettet werden.

Es lief wie bei einem realen Unglück: Der Einsatzort wurde in zwei Brandabschnitte eingeteilt. Atemschutztrupps drangen an drei Stellen gleichzeitig in die Tiefgarage vor. Eine Herausforderung hierbei war die Orientierung und koordinierte Suche in der weitläufigen Anlage bei dichtem Brandrauch. Eine solche Feuerwehrübung dient dazu, bestehende Konzepte zu vertiefen und Verbesserungspotenzial zu erkennen. Hier war der Zugang durch die Toreinfahrt schwieriger als erwartet. Ein einfaches Aufhebeln schied schnell, da das Tor für die Übung mit Spanngurten verzurrt war.

Die Öffnung des Tores mit einem Trennschleifer nahm viel Zeit in Anspruch, aber die Übung zeigte, dass man mit gleichzeitigem Vordringen an mehreren Stellen eine Verzögerung an einer Stelle kompensieren kann. Brandbekämpfung und Menschenrettung waren so insgesamt sehr schnell erfolgreich. Die Kommunikation mit den Atemschutztrupps über die neuen Digitalfunkgeräte funktionierte einwandfrei. Alle verletzten und vermissten »Personen« konnten gefunden und an einem speziell eingerichteten, zentralen Verletzten-Sammelplatz versorgt werden. Die echten Brandherde waren mit den Wärmebildkameras zügig gefunden und gelöscht. Die Entrauchung der weitläufigen Tiefgarage konnte die Feuerwehr der Technischen Universität mit einem Hochleistungsdrucklüfter eindrucksvoll zeigen.

Von der Freiwilligen Feuerwehr Garching nahmen insgesamt 57 Einsatzkräfte mit neun Fahrzeugen an der Übung teil. Die Feuerwehr Hochbrück war mit nun und die Feuerwehr der Technischen Universität München mit acht Feuerwehrdienstleistenden mit je zwei Fahr- zeugen dabei.

Die Übung dauerte zwei Stunden. Sie wurde mit einer gemeinsamen Brotzeit im Feuerwehrhaus Garching beendet.

Artikel vom 12.05.2014
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