München ist und bleibt bunt

München · Demonstration gegen Rechtspopulisten und Homophobie

Das Bündnis »München ist bunt!« ruft dazu auf, sich am Samstag, 10. Mai, einer Demo der »Besorgten Eltern« entgegenzustellen.	 Foto: © Micky Wenngatz

Das Bündnis »München ist bunt!« ruft dazu auf, sich am Samstag, 10. Mai, einer Demo der »Besorgten Eltern« entgegenzustellen. Foto: © Micky Wenngatz

München · Der Verein »München ist bunt« ruft zusammen mit einer Vielzahl politischer Parteien, Vereinen, Religionsgemeinschaften und Gewerkschaften zum Protest gegen die sogenannte »Demo für alle« auf.

Für den 10. Mai hat ein Bündnis, das sich »Besorgten Eltern Bayerns« nennt, eine Demo angemeldet, die sich gegen »Gender-Ideologie, Pädophilie und Frühsexualisierung unserer Kinder an Kitas und Grundschulen« wendet.

Micky Wenngatz, die Vorsitzende des Vereins »München ist bunt!« warnt ausdrücklich vor der Teilnahme an dieser Demo: »Bei den Organisatoren der Demo handelt es sich eben nicht um lediglich besorgte Eltern, sondern um eine gefährliche Allianz aus christlich-fundamentalistischen und rechten Gruppen wie der NPD-Tarnorganisation BIA, die sich nur unter dem Deckmantel der >besorgten Eltern< verkriechen und das aus Frankreich übernommene homophobe Konzept etablieren wollen.«

Wenngatz wirft den Organisatoren der »Demo für alle« Täuschung vor: »Schon der Name ist eine glatte Lüge. Es ist eben keine Demo für alle, denn es geht um nichts anderes als darum Menschen auszugrenzen und zu diffamieren. Es werden gezielt homophobe Ressentiments geschürt und dabei zum Beispiel auch Homosexualität mit Pädophilie und Zoophilie gleich gesetzt. Frauen werden der Völkischen Ideologie gemäß wieder zurück in die Küche, an den Herd verbannt und zu Gebärmaschinen degradiert. Dieses Menschenbild ist nicht das einer weltoffenen und toleranten Gesellschaft.«

Dem stimmt auch Ex-Oberbürgermeister Christian Ude zu: »Es handelt sich hier nicht nur um eine krude Vermischung von Themen, die nichts miteinander zu tun haben, sondern auch um einen perfiden Versuch von Rechtsextremen, in der Stadtgesellschaft Fuß zu fassen. Mich erfüllt es mit Sorge, dass Rechtsextreme hier eine Verbindung mit fundamentalistischen Christen eingehen und dass sie schamlos mit Begrifflichkeiten wie >besorgte Eltern< und >Demo für alle< hantieren. Ich begrüße es daher, dass >München ist bunt!< zu einer Gegendemonstration aufruft und dabei von einem breiten Bündnis getragen wird.«

Der Gegenprotest beginnt am Samstag, 10. Mai, um 13 Uhr vor dem Reiterdenkmal am Odeonsplatz. Weitere Informationen unter www.muenchen-ist-bunt.de

Artikel vom 08.05.2014
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