Ausgabe 04/2014

Oberschleißheim · Die Bürgermeisterin informiert

Erste Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler

Erste Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler

Oberschleißheim · Liebe Bürgerinnen und Bürger, nach 18 Jahren nehme ich Abschied vom Amt der Ersten Bürgermeisterin. Sie können sich vorstellen, dass ich mein schönes Amtszimmer mit Blick auf den Schlosspark mit einem lachenden und einem weinenden Auge verlasse.

Als Bürgermeisterin in einem Ort mit langer Geschichte, heraus­ragenden Sehenswürdigkeiten und vor allem einer sehr lebendi­gen Gegenwart habe ich alle Bereiche des menschlichen Lebens kennen gelernt. Auf den verschiedensten Gebieten konnte ich Einfluss nehmen – Kinderbetreuungseinrichtungen und Sportstätten wurden gebaut, neue Baugebiete entstanden, Gewerbeansiedlungen wurden ermöglicht und bestehende Betriebe bei Erweiterungen unterstützt, die gemeindliche Wasserversorgung und Abwasserentsorgung mit hoher Qualität gesichert, ein eigenes Kulturprogramm geschaffen.

18 Jahre lassen sich nicht in eine Seite packen. Doch einige Punkte, die mir besonders wichtig waren, möchte ich nochmal Revue passieren lassen:

Ein Schwerpunkt meiner Haushaltspolitik war der kontinuierliche Abbau des großen Schuldenbergs, den ich bei Amtsantritt vorfand, um der Gemeinde auch für die Zukunft finanzielle Spielräume zu erhalten. Dies ist gelungen, ohne dabei wirklich wichtige Investitionen zu vernachlässigen. Die Entwicklungen, die wir mit dem Projekt Soziale Stadt in der Parksiedlung angestoßen haben, sind viel versprechend. Mit dem Bauvorhaben der Fa. REWE, das nun langsam Gestalt annimmt, der Neugestaltung des Bürgerplatzes bis hin zum Stutenanger und der angekündigten Sanierung der Geschosswohnungsbauten durch den neuen Eigentümer werden Fakten geschaffen, die zu einer Aufwertung der Parksiedlung und damit des gesamten Ortes führen. Ich freue mich, dass wir hier rechtzeitig eingegriffen haben, um eine städtebauliche und soziale Abwärtsspirale zu verhindern.

Die Oberschleißheimer Kinderbetreuungseinrichtungen liegen mir sehr am Herzen. Denn dort werden die Grundsteine für eine erfolgreiche Schullaufbahn gelegt – nicht nur durch die vielfältigen Fördermaßnahmen, sondern auch durch qualifizierte und vor allem hoch motivierte BetreuerInnen. In unseren beiden Schulen haben wir sinnvolle Entwicklungen aufgegriffen und zum Beispiel durch den frühen Einstieg in Ganztagsklassen allen Kinder optimale Startchancen gegeben.

In 18 Jahren – und natürlich auch schon in der langen Zeit, die ich vorher in Oberschleißheim verbracht habe – ist mir unsere Gemeinde ans Herz gewachsen. Und die Gemeinde sind in erster Linie Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger.

Die zahllosen Begegnungen, Gespräche und auch Konflikte, die ich in dieser Zeit erlebt habe, haben mich darin bestärkt, dass es eine richtige Entscheidung war, als Bürgermeisterin zu kandidieren. Die Bestätigung, die ich in persönlichen Gesprächen erfahren durfte und die überwältigenden Ergebnisse bei meiner zweimaligen Wiederwahl gaben mir neue Motivation, gemeinsam mit dem Gemeinderat und Ihnen noch viel für Oberschleißheim zu bewegen.

Oberschleißheim als lebenswerten Ort zu bewahren und trotz­dem Neuerungen zuzulassen, ist ein Spagat, der gelungen ist. Ein ganz wesentlicher Baustein dabei ist unser reges Vereinsleben. In allen Bereichen des Lebens engagieren sich Menschen, deren Arbeit nicht hoch genug geschätzt werden kann. Ob in den Kirchen, den sozialen Institutionen, den Vereinen – das Leben spielt sich da ab, wo Menschen mit gleichen Interessen zusammenkommen.

Deshalb habe ich mich in meiner Amtszeit immer dafür eingesetzt, die Aktivitäten unserer Vereine bestmöglich zu unterstützen – durch Zuschüsse, die kostenlose Überlassung von Räumen und Bauhofleistungen und vor allem auch die Wertschätzung für die eingebrachte ehrenamtliche Arbeit. An dieser Stelle möchte ich deshalb all denen danken, die mich in den vergangenen Jahren unterstützt und begleitet haben, die mir durch Bestätigung oder Kritik Entscheidungen erleichtert haben, die mich motiviert haben, Neues zu wagen. Insbesondere danke ich meinen politischen Weggefährten in allen Fraktionen des Gemeinderates. Die Arbeit in einem demokratischen Gremium muss mit Diskussionen und Auseinandersetzungen verbunden sein – dass diese in den weitaus meisten Sitzungen sachlich und fair blieben, war mir ein großes Anliegen.

Ein herzliches Dankeschön geht an alle Mitarbeiter der Gemeinde, die mich von Anfang an bereitwillig unterstützt haben. Dem neuen Bürgermeister, der bei Drucklegung dieser Ausgabe der Gemeindenachrichten noch nicht feststand, wünsche ich Tatkraft, Freude und eine immer glückliche Hand bei den anstehenden schweren, aber auch schönen Aufgaben.

In keiner anderen Gemeinde wäre ich lieber Bürgermeisterin gewesen!

Ihre
Erste Bürgermeisterin

Artikel vom 07.05.2014
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