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Entwarnung gegeben
Ottobrunn · Abbrucharbeiten am Gymnasiums werden überwacht
Der Schutt und die Mineralfaserplatten bei den Abbrucharbeiten am Gymnasium Ottobrunn verteilen keine Schadstoffe in die Nachbarschaft. Foto: Boschert
Ottobrunn · Schulzweckverband gibt Entwarnung: Von der Baustelle Gymnasiums Ottobrunn geht keine Gefahr durch Schadstoffe für Anwohner aus.
Ein ehemaliger Arbeiter hatte gegenüber einer Tageszeitung behauptet, durch unsachgemäßes Vorgehen bei den Abbrucharbeiten würden möglicherweise Schadstoffe freigesetzt und landeten in der Nachbarschaft der Baustelle. Das hatte zu erheblicher Unruhe und Aktivität bei den Verantwortlichen geführt.
Auf einer eiligst einberufenen Informationsveranstaltung stellte die Ex-Landrätin und Vorsitzende des Schulzweckverbands Johanna Rumschöttel den Gang der Arbeiten und ihre Kontrolle dar, unterstützt durch zahlreiche Fachleute. Eine aktuelle Überprüfung durch das Gewerbeaufsichtsamt ergab keine Hinweise auf Gefahren. Auch von herum liegenden Mineralfaserplatten, die in Verdacht stehen, Krebs auslösen zu können, gehe für Anwohner keine Gefahr aus. »Im Vorfeld der jetzigen Abbrucharbeiten wurden sämtliche Asbestmaterialien unter abgeriegelten Bedingungen entfernt«, sagte der Sachverständige für Asbestsanierung Peter Aschendorf. Asbest befinde sich keines mehr auf der Baustelle.
Allerdings zeigten Kontrollen in den ersten Wochen der anschließenden Abbrucharbeiten, dass Materialien nicht wie vorgeschrieben getrennt entsorgt wurden, wie Aschendorf zugibt. Diese »Mängel im Arbeitsablauf« seien der ausführenden Firma, einer von sechs Subunternehmern, angezeigt worden, berichtet Projektleiter Tim Steffen. Sie führte die Arbeiten unverändert weiter, daher habe die Gewerbeaufsicht die Arbeiten am 2. April eingestellt. Nur noch Aufräum- und Sicherungsarbeiten waren zugelassen, die Gewerbeaufsicht kontrollierte mehrfach auf der Baustelle. Seit 11. April führt eine andere Firma die Abbrucharbeiten weiter.
Wie, das prüfen fünf verschiedene Fachstellen: eine für Sicherheits- und Gesundheitskoordination, ein bauüberwachendes Statikbüro, der Architekt als oberster Bauleiter, Aschenbrenner als Schadstoff-Fachmann und die Gewerbeaufsicht sowie – neu eingesetzt - ein weiteres Fachbüro. Für den Neubau ist bereits ein baubegleitender Materialökologe vorgesehen. Bis Ende der Abbrucharbeiten soll die Überwachung auf stündliche Kontrollen ausgeweitet werden.
»Wir haben die Baustelle immer schon intensiv überwacht«, berichtete Polizeihauptkommissar Armin Ganserer, der bei einer Inspektion zwar zwei noch nicht abgedeckte Paletten mit Dachplatten vorfand, aber sagte, die verantwortlichen Mitarbeiter spielten »mit offenen Karten«. Falls Büger Sorge hätten, biete der Zweckverband ihnen Schadstoffmessungen vor Ort an, versicherte Rumschöttel.
Die einzig anwesende Anwohnerin schien am Ende der Informationsveranstaltung zwar beruhigt, stellte aber ganz klar: »Meine Kinder sind keine Versuchskaninchen!«. Das neue Gebäude sei vor Inbetriebnahme auf Schadstoffe zu prüfen. »Das ist schon fest eingeplant in der sportlichen Zeitschiene« für das 39 Millionen teure Sanierungs- und Neubauprojekt, versicherte Steffen. Das Gymnasium soll trotz der Verzögerungen bei den Abbrucharbeiten wie geplant im Spätherbst 2015 in Betrieb gehen und im Dezember 2015 vollendet sein. Angela Boschert
Artikel vom 05.05.2014Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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