Gut in den Tag gestartet

Kinder aus der Grundschule an der Ittlingerstraße frühstücken gemeinsam

Die Kinder freuen sich jeden Tag auf ihr Frühstück in der Schule. 	Foto: VA

Die Kinder freuen sich jeden Tag auf ihr Frühstück in der Schule. Foto: VA

Hasenbergl · Mit dem Frühstücksclub ermöglicht die Deutsche Lebensbrücke jeden Morgen 46 Kindern aus der Grundschule an der Ittlingerstraße einen guten und gesunden Start in den Schultag.

»Mhh, lecker!« Amina, 9 Jahre alt, beißt mit Appetit in ihre Marmeladensemmel. »Ich mag lieber Salami«, sagt die blonde Mia und holt sich gleich zwei belegte Schnittchen.

Max, Marie und Aische besuchen die Grundschule an der Ittlingerstraße im Münchner Stadtteil Hasenbergl. Und jeden Morgen um 7.30 Uhr treffen sie sich beim Frühstücksclub der Deutschen Lebensbrücke. 46 Kinder sitzen glücklich kauend an den Tischen, trinken Wasser oder Schorle, Milch und Kakao. »Meine Mama muss um sechs Uhr zur Arbeit«, erzählt Mia. »Wenn ich aufstehe, ist sie schon weg, und ich bin ganz alleine. Zum Glück kriege ich hier ein Frühstück«, sagt sie. So oder ähnlich geht es allen Kindern im Frühstücksclub. »Wir fragen nicht nach, warum die Kinder hungrig in die Schule kommen«, erklärt Petra Windisch de Lates, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Lebensbrücke, ihr Projekt. »Es genügt, dass das den Lehrern hier auffällt, und dann darf jedes Kind bei uns mit frühstücken.« Viele Eltern haben eine Hemmschwelle, wenn es darum geht, die eigene Bedürftigkeit offenzulegen. Seien es finanzielle Schwierigkeiten, soziale oder gesundheitliche Probleme in der Familie. »Es gibt immer mehr Familien, die einfach durch jedes gängige Hilfenetz durchfallen«, weiß Gabriele Prommer, Konrektorin der Ittlinger Grundschule. »Deshalb sind wir der Deutschen Lebensbrücke so dankbar für den Frühstücksclub, denn hier wird kein Kind abgewiesen.«

Die Deutsche Lebensbrücke macht auch bei der Auswahl der Speisen keine Vorschriften. »Es soll den Kindern ja vor allem schmecken und da weiß die Schule am besten, was für ihre Schüler gesund und lecker ist«, sagt Petra Windisch de Lates. Deshalb bestellt die Konrektorin wöchentlich die Lebensmittel, und die Rechnung dafür geht an die Deutsche Lebensbrücke. So stehen auf dem Frühstückstisch der Ittlingerschule frische Semmeln und Brezn. Es gibt Salami und Putenschinken, Eier, Käse, Salat und klein geschnittenes Obst und Gemüse. Alles in kindgerechten Happen und liebevoll zubereitet. Schließlich isst das Auge mit. Was nicht gleich gegessen wird, bleibt stehen, und die Kinder können in der Pause noch mal zugreifen. Denn ein Pausenbrot haben sie ja auch nicht dabei.

Seit dem Schuljahr 2010/2011 finanziert die Hilfsorganisation den Frühstücksclub in der Ittlingerschule. Rund 17.000 Euro kostet der Klub im Jahr. Die Deutsche Lebensbrücke finanziert ihre Projekte ausschließlich aus privaten Mitteln durch Mitgliedsbeiträge und Spenden. »Wir nehmen keine staatlichen Subventionen in Anspruch und liegen somit nicht dem Steuerzahler auf der Tasche«, erklärt der Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Lebensbrücke Senator Dr. h.c. Reinhard Mayer. »Helfen sollte für uns alle zwar selbstverständlich, aber dennoch freiwillig sein, denn die Menschen werden von der Politik ohnehin täglich zu Dingen gezwungen die sie gar nicht wollen.« Deshalb seien private Initiativen heute wichtiger denn je. »Als privater Verein können wir schnell und unbürokratisch dort helfen wo Hilfe notwendig ist und stellen sicher dass die Mittel auch im Sinne des Spenders verwendet werden«, so Mayer.

Das tut die Hilfsorganisation mit Sitz in München nun schon seit 25 Jahren. Seit 1989 engagiert sie sich für arme und kranke Kinder in Deutschland und dem nahen Ausland. Berührt von den katastrophalen sozialen Bedingungen in Osteuropa nach dem Mauerfall, gründete der frühere Diplomat Mayer bei den Vereinten Nationen gemeinsam mit seinen engsten Freunden die Deutsche Lebensbrücke. Heute hilft die Organisation von Krankheit und großer Not betroffenen Kindern und ihren Familien vor allem in Deutschland. Sein Motto: »Geben statt Reden!« Denn mitten im Wohlstand gerät der soziale Friede durch Zweckentfremdung von Steuergeldern immer mehr in Gefahr. »Helfen Sie uns, damit auch im nächsten Schuljahr kein Kind hungrig im Unterricht sitzen muss«, bittet Petra Windisch de Lates. »Spenden Sie für den Frühstücksklub oder eines der anderen Projekte der Deutschen Lebensbrücke. Interessierte finden alle Informationen unter www.lebensbruecke.de. red

Artikel vom 29.04.2014
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