Maibaum am Marienplatz

Maibaum wird erstmals im »Herz« von Ebersberg aufgestellt

Der neue Maibaum wird von den Mitgliedern der Ebrachtaler unter der Obhut der beiden Vorstände Michael Wiefarn und Martin Lohmayer (hinten, v. li.) gut bewacht.	 Foto: Sybille Föll

Der neue Maibaum wird von den Mitgliedern der Ebrachtaler unter der Obhut der beiden Vorstände Michael Wiefarn und Martin Lohmayer (hinten, v. li.) gut bewacht. Foto: Sybille Föll

Ebersberg · »Der Maibaum gehört ins Herz der Stadt« hatte Ebersbergs Bürgermeister Walter Brilmayer in der Bürgerversammlung gesagt, und dort kommt er nun auch hin.

Statt an seinem bisherigen Standort, dem Feuerwehrhaus, können die Ebersberger heuer am 1. Mai ab 10 Uhr vom Marienplatz aus zuschauen, wie er am Schlossplatz in die Höhe gehievt wird. Nicht per Kran, sondern händisch mit Schwaiberln. Etwa zwei Stunden dauert die Prozedur, bei der die zu Scheren zusammengebundenen Stangen Stück für Stück nach oben geschoben werden, bis der weiß-blaue Stamm senkrecht steht.

60 bis 70 kräftige Männer sind dazu nötig. Waren es bisher drei Vereine, die für die Maibaumaufstellung verantwortlich waren, so ist es in diesem Jahr nur noch der Gebirgstrachtenerhaltungsverein Ebrachtaler Ebersberg. Stadtkapelle und Freiwillige Feuerwehr haben die Aufgabe aus zeitlichen Gründen abgegeben. »Das ist aber kein Problem, wir haben rund 400 aktive Mitglieder«, sagt der Vorsitzende der Ebrachtaler, Michael Wiefarn. Dank dieser Fülle an Helfern und mit Unterstützung der Goaßlschnoizer, des Singkreis Ebersberg und der Faschingsgesellschaft Ebersberg konnten auch die Maibaumwachen immer besetzt werden. Seit 5. April wird der von Familie Otter gestiftete, frisch geschlagene, 29,85 Meter lange Fichtenstamm aus dem Ebersberger Forst in einem Zelt vor der Volksfesthalle gehütet. Trotzdem gelang es dem Burschenverein Forstinning, ihn zu stehlen. »Am Gründonnerstag um 7.00 Uhr in der Früh, eine Stunde, nachdem die Wache gegangen war, haben sie ihn unbehelligt aufgeladen«, erzählt Wiefarn grinsend.

Gegen 200 Liter Bier und 50 Essen brachten ihn die Burschen am Ostersonntag wieder zurück – Anlass für ein großes Fest bis spät in die Nacht. In den nächsten Tagen wird weiter gefeiert. Im eigens hergerichteten Maibaumstüberl in der Volksfesthalle mit Bar und Tanzboden, dessen Inventar aus dem alten Maibaum gezimmert wurde, sind täglich alle Bürger ab 18 Uhr willkommen. Am Samstag, 26. April, findet eine Strohhutparty statt, das heißt, wer mit Strohhut bekommt, erhält einen Schnaps gratis. Am Sonntag kann man seinen Kater ab 10 Uhr beim Frühschoppen mit Weißwurst füttern. Am Montag, 28. April, locken die Ebrachtaler ab 18 Uhr mit selbst gemachtem Kesselfleisch vom vereinseigenen Metzger. Was am Mittwoch dann noch an Getränken übrig ist, wird abends zu Schnäppchenpreisen unters Volk gebracht, was sich SSV (Stüberl-Schluss-Verkauf) nennt.

Doch die Ebrachtaler sind auch fleißig: Auf der Bühne im Maibaumstüberl proben die Kinder- und Jugendgruppen ihre Tänze, die sie am 1. Mai aufführen werden, die Erwachsenen haben in den vergangenen drei Tagen den Fichtenstamm weiß grundiert und anschließend mit den traditionellen blauen Rauten bemalt. »Die Schilder sind noch intakt, mussten also nicht restauriert werden, die können wir nach dem Aufstellen einfach montieren«, sagt der Vorsitzende. Am 1. Mai wird der neue Maibaum am frühen Morgen aufgeladen, um 9.30 Uhr tritt er seine Reise zum Marienplatz an. Das Kommando zum Aufstellen führt der 2. Vorsitzende der Ebrachtaler, Martin Lohmayer. Zu Beginn und zum Ende der Aufstellung werden die Böllerschützen ihr Salut abfeuern, anschließend darf in den Mai gefeiert werden, begleitet von Musik, Schuhplattlern, Mühlradl-Tänzen und anderen Darbietungen des Trachtenvereins. Von Sybille Föll

Artikel vom 24.04.2014
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