Umschwung für Bücherei

Digitale Medien verhelfen Erdinger Bücherei zu mehr Lesern

Ein Ort der Ruhe, Zerstreuung und Bildung. Die Stadtbücherei Erding mit ihrem einladenden Atrium. Ein immer größerer Teil liest von zu Hause online!	Foto: kw

Ein Ort der Ruhe, Zerstreuung und Bildung. Die Stadtbücherei Erding mit ihrem einladenden Atrium. Ein immer größerer Teil liest von zu Hause online! Foto: kw

Erding · Die Stadtbücherei Erding geht mit der Zeit, und jetzt kann sie auch die Früchte dieses Engagements ernten: Nach einigen Jahren ständig sinkender Ausleihzahlen geht es jetzt wieder aufwärts.

Es sind die 2013 eingeführten E-Books, welche die Statistik gedreht und dieser wichtigen städtischen Kultureinrichtung wieder zu einer vermehrten Nutzung verholfen haben.

Büchereileiterin Ingrid Müller-Heß teilt damit die Erfahrungen anderer Büchereien im Landkreis: In Wartenberg konnten nach Einführung elektronischer Medien ebenfalls steigende Zahlen verbucht werden. Dabei hat die Statistik noch Potenzial: Die Steigerungen resultieren nicht einmal aus einem ganzen Jahr, denn der Start von »Lesen-Online-Südbayern« erfolgte erst am ersten März. Es ist ein Verbund, dem aktuell 20 Büchereien angehören. Tendenz wohl steigend. In Erding hat sich die Zahl der Ausleihen von 237.255 auf 245.912 erhöht. Davon sind 112.62 elektronische Medien. Bei den klassischen Büchern ist der Trend weiterhin rückläufig, aber der Rückgang hat sich deutlich verlangsamt. 234.650 sogenannte analoge Medien haben die Mitarbeiterinnen über die Verbuchungstheken geschoben. Die Zahl der aktiven Leser, das sind solche, die mindestens ein Buch pro Jahr ausleihen, ist gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken, allerdings ist die Zahl der Neuanmeldungen erfreulich gestiegen und zwar auf rekordverdächtige 1254 neue Nutzer. Die Statistik hat aber eine Schwäche: Solche Leser, die ausschließlich das System LEO-Süd für die E-Books nutzen, können (noch) nicht erfasst werden.

Die Bücherei rührte 2013 in einem gewaltigen Maß die Werbetrommel: 29 Führungen, fünf mehr als vor einem Jahr, mit insgesamt 468 Teilnehmern, wurden organisiert. Mit 62 Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche schlägt das Team um Ingrid Müller-Heß alle Rekorde, und auch die »Großen« können sich nicht beklagen: So stieg die Zahl der Veranstaltungen für sie von fünf im Jahr 2011 auf neun im Jahr 2012 und jetzt auf elf im Berichtsjahr 2013. Erfasst wurden 2291 Besucher bei den Veranstaltungen. Bei diesen stehen Kinder und Jugendliche im Vordergrund, und das aus gutem Grund.

Kinderbücher verzeichnen weiterhin stark steigende Ausleihzahlen, der klassische Roman dagegen ist auf dem Rückzug. Stark genutzt wird das Zeitschriftenangebot, und bei den Sachbüchern sind die Zahlen in etwa konstant. Die Bücherei wird damit zu einem Kulturzentrum von Rang in der Herzogstadt. Dabei greift Ingrid Müller-Heß auch immer wieder auf Partner zurück, wie zum Beispiel das katholische Kreisbildungswerk. Dass die Bücherei auch jedes Jahr einmal regionale Autoren buchstäblich zu Wort kommen lässt, ist eine zusätzliche Möglichkeit, Menschen in die Bücherei zu locken. kw

Artikel vom 24.04.2014
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