Sonderausstellung

München · »Die Griechen in Italien«

Mischgefäß aus Apulien, um 370 v. Chr.	 Foto: © Renate Kühling/Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München

Mischgefäß aus Apulien, um 370 v. Chr. Foto: © Renate Kühling/Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München

München · Ab 21. Mai gibt es in den Staatlichen Antikensammlungen München, Königsplatz 1, die Sonderausstellung »Die Griechen in Italien«.

Die Staatlichen Antikensammlungen München beherbergen einen reichhaltigen Schatz an archäologischen Fundstücken aus Süditalien. Es handelt sich dabei mehrheitlich um bemalte Gefäße mit einem aussagekräftigen Bildprogramm, aber auch um Statuetten, Reliefs und Theatermasken aus Ton, kleine Bronzefiguren und wertvollen Goldschmuck. Die meisten dieser Objekte wurden in antiken Nekropolen gefunden. Sie dienten als Grabbeigaben für die Verstorbenen, und sind aufgrund ihrer spezifischen Fundorte oft noch sehr gut erhalten. Aber auch aus Heiligtümern und aus Wohnhäusern stammen solche Zeugnisse der vornehmlich griechischen Kultur in Süditalien.

Einblicke in den von Kampf und Kult geprägten Alltag

Die Auswanderung hellenischer Völkergruppen seit dem 8. Jahrhundert v. Chr. auf den südlichen Teil der italischen Halbinsel und nach Sizilien ist für die Geschichte der westlichen Kultur sehr bedeutend. Die Kolonisten gründeten in dem auch als »Magna Graecia« bezeichneten Gebiet eine Vielzahl an großen Siedlungen und begegneten einheimischen Völkerschaften verschiedenen ethnischen Ursprungs und kulturellen Hintergrunds, mit denen sie in sehr unterschiedlicher Weise in eine Wechselbeziehung traten.

Die Präsenz der Kolonisten war das wesentliche Element für eine Hochblüte in der zweiten Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr. in Süditalien.

Die Münchner Antikensammlungen besitzen vor allem aus der Zeit der Spätklassik und des Hellenismus, also dem 4. bis 2. Jahrhundert v. Chr., eine Vielzahl an Objekten. Diese zeugen von einem vielschichtigen kulturellen und religiösen Leben, das geprägt war von kultischen Handlungen und Festen, von Theateraufführungen und Alltagsritualen, aber auch von ständigen kriegerischen Auseinandersetzungen. Vor allen die vielfältigen Bilder auf den Gefäßen aus Ton, aber auch die Reliefs und Statuetten aus Ton sowie der Goldschmuck repräsentieren vorherrschende Glaubensvorstellungen, Geschlechterrollen sowie Schönheitsideale und geben facettenreiche Einblicke in den von Kampf und Kult geprägten Alltag der Griechen in Italien. Die Ausstellung läuft bis 25. Januar 2015.

Artikel vom 24.04.2014
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