Voneinander lernen

DJK München-Haidhausen fördert den Inklusionssport

Gabriele Weihmüller-Feil und Peter Veth von der DJK München-Haidhausen vor der Turnhalle des Edith-Stein-Gymnasiums. Der Inklusionssport im Viertel soll weiter ausgebaut werden, sagen die Vereinsvertreter.	 Foto: js

Gabriele Weihmüller-Feil und Peter Veth von der DJK München-Haidhausen vor der Turnhalle des Edith-Stein-Gymnasiums. Der Inklusionssport im Viertel soll weiter ausgebaut werden, sagen die Vereinsvertreter. Foto: js

Haidhausen · Seit drei Jahren bietet der kirchlich angebundene Sportverein DJK München-Haidhausen mit Sitz in der Preysingstraße in der Turnhalle des Edith-Stein-Gymnasiums Inklusionssport an.

An den Kursen können Eltern behinderter und nichtbehinderter Kinder gemeinsam mit ihren Söhnen und Töchtern teilnehmen. Allerdings werde das Angebot bislang kaum von behinderten Kindern genutzt, klagt die Vereinsvorsitzende Gabriele Weihmüller-Feil. Am Edith-Stein-Gymnasium sind alle Voraussetzungen gegeben, die nötig sind, damit behinderte und nichtbehinderte Kinder miteinander Sport treiben können. Die Turnhalle ist auch mit dem Rollstuhl gut erreichbar.

»Das ist keine Selbstverständlichkeit. Etwa 90 Prozent der Schulen sind nicht barrierefrei«, sagt der stellvertretende DJK-Vorsitzende Peter Veth, der auch Inklusionsbeauftragter der Erzdiözese München-Freising ist. Mit der Physiotherapeutin Zsuzsana Toth steht außerdem eine Fachkraft zur Verfügung, die langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Behinderten hat. Bislang nehmen an den Kursen jedoch fast nur Kinder ohne Einschränkungen teil. Das soll sich nun ändern. »Wir wollen den Inklusionssport in Haidhausen ausbauen«, sagt Weihmüller-Feil. Sie sei sicher, dass es im Viertel behinderte Kinder gebe, die von dem Angebot profitieren könnten: »Aber unsere Kurse sind noch nicht bekannt genug.«

Doch was bedeutet Inklusionssport konkret? »Spiele und Turnübungen werden so abgewandelt, dass alle mitmachen können«, erklärt Weihmüller-Feil. Wie dies im Einzelnen aussehe, das hänge von der Art der Behinderung ab. Im Inklusionssport für Erwachsene gebe es etwa Basketballspiele, die im Rollstuhl ausgetragen würden: »Die nichtbehinderten Sportler spielen auch im Rollstuhl.« Auch Brennball, was bei den DJK-Kursen angeboten werde, lasse sich so abändern, dass behinderte und nicht behinderte Kinder daran teilnehmen könnten. Die Turnhalle mit Rollstühlen zu nutzen, sei jedoch nicht vorgesehen.

Der gemeinsame Sport komme auch den Kindern zugute, die keine Einschränkungen hätten, sagt Peter Veth. Seit sieben Jahren unterrichtet er an der Phoenix-Schule in Oberföhring Jungen und Mädchen mit Spasmen und gesunde Kinder im Schwimmen: »Das funktioniert gut, die Kinder lernen, sich gegenseitig zu unterstützen.« Am Edith-Stein-Gymnasium gibt es im Rahmen des Inklusionssports indes keine Schwimmkurse – denn die Schwimmhalle der Schule ist nicht barrierefrei.

Der nächste Eltern-Kind-Kurs der DJK für Kinder mit und ohne Einschränkungen im Alter von etwa 2,5 bis 3,5 Jahren beginnt am Montag, 28. April, und findet bis 28. Juli jeweils montags von 16.30 bis 17.30 Uhr in der Turnhalle der Schule statt. Die Kurskosten betragen 78 Euro. Julia Stark

Artikel vom 22.04.2014
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