Karikatur, Keramik, Kunst

»Farbklecks« in Neufahrn – Ausstellung eröffnet am 1. Mai in der Alten Halle

Margit Kübrich zeigt unter anderem diese Karikatur, der sie den Titel »Kunstverständnis« gegeben hat. Vorsitzende ist Elfriede Kirschner (kleines Foto). 	Fotos: kw

Margit Kübrich zeigt unter anderem diese Karikatur, der sie den Titel »Kunstverständnis« gegeben hat. Vorsitzende ist Elfriede Kirschner (kleines Foto). Fotos: kw

Neufahrn · Der »Farbklecks« in Neufahrn ist längst mehr als nur eine Gruppe von Malern.

Bei der großen Ausstellung in der Alten Halle am Fürholzer Weg, die am Donnerstag, 1. Mai, um 19.30 Uhr vom neu gewählten Bürgermeister Franz Heilmeier als dessen erste Amtshandlung eröffnet wird, sind mit Adelinde Herpich und Ingrid Schöfer auch zwei Keramik-Künstler mit von der Partie. Ihre Bilder zeigen Hartmut Hattler, die Vorsitzende Elfriede Kirschner, Anna Mayer, Christiane Oberster, Helga Querfeld-Stier, Gerhard Voges und als Gast-Ausstellerin Margit Kübrich. Die Ausstellung ist am 3. und 4. Mai geöffnet, wobei am Sonntag auch das »Café Farbklecks« wieder geöffnet haben wird. Der »Farbklecks« ist aus dem kulturellen Leben Neufahrns praktisch nicht mehr wegzudenken. Elfriede Kirschner musste selbst lange suchen, um das Gründungsdatum zu finden: Der 1. Februar 1989 ist es. »So lange gibt es uns schon«, meinte sie und war selbst ganz erstaunt.

Die Künstler hätten der Ausstellung kein bestimmtes Thema oder Motto gegeben, es komme jeder mit den Bildern, die er zeigen möchte, sagte sie weiter. So werden nicht nur Gemälde, sondern auch Lithografien dabei sein.

Margit Kübrich wird als Gast-Ausstellerin geführt. Sie ist nun in der Tat eine Besonderheit in der Leistungsschau, zeigt sie doch Karikaturen einer ganz besonderen Art: Sie hat sich die Bayern vorgenommen, die »kleinen grünen Männchen, die mit ihren Lederhosen so gar nicht in die moderne Zeit passen wollen. Wer weiß, aus welcher Galaxie die stammen?« Und dann immer wieder die Breze, das typische bayerische Backwerk, das es zwar woanders auch gibt – in Schwaben heißen sie Brezele – aber eindeutig nur hier so gut schmecke. Hintergründig der Humor, den sie in ihre Zeichnungen legt und dabei längst nicht nur bayerische Eigenarten aufs Korn nimmt. Dabei bleibt sie stets feinsinnig, nie grob oder gar verletzend.

Die gebürtige Ingolstädterin weiß, dass der Bayer auch über sich selbst lachen kann. Allerdings verlangt ihre Kunst, dass man sich auf sie einlässt: »Wenn man das nicht sieht, kann man es auch nicht vermitteln«, meinte sie.

Studiert hat sie in Berlin und München und wohl auch dieser kulturelle Gegensatz hat ihr Schaffen geprägt. Seit 1990 ist sie freischaffende Künstlerin, lebt und arbeitet in Neufahrn. In der Alten Halle wird sie 12 oder 14 Arbeiten aus dieser langen Schaffensperiode zeigen. Margit Kübrich hat bei alledem ein großes Anliegen: „Es geht ums Tun! Dass die Leute selbst einen Zeichenstift in die Hand nehmen und selbst kreativ etwas machen. Nicht zuletzt darum ist sie auch Dozentin an den Volkshochschulen in Neufahrn, Eching, und Hallbergmoos. Wer einen ersten Eindruck von ihrem Stil gewinnen will, sollte sich den Titel des aktuellen Programms der Volkshochschule anschauen: Den hat sie gestaltet. Der Aufruf der Karikaturistin hat noch einen anderen Wert für die Künstlergruppe. Helga Querfeld-Stier, die mit ihren Gemälden kommt, sagte ganz offen: »Wir brauchen dringlich neue Mitglieder. Wer also künstlerisch aktiv werden möchte, findet hier ein ausgezeichnetes Forum.« kw

Artikel vom 22.04.2014
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