Wie der Hase läuft

Neues Konzept für den Ebersberger Ostermarkt

Organisator Robert Lindner hält sich fest	Foto: Sybille Föll

Organisator Robert Lindner hält sich fest Foto: Sybille Föll

Ebersberg · Ein Wollhändler und ein Honigverkäufer, eine Würstchenbude und ein Stand mit Kaffee und Kuchen: Das war alles, war der Ostermarkt in Ebersberg 2013 zu bieten hatte. Dieses Jahr will es die Kreisstadt besser und größer machen und hat die Organisation des Marktes am Ostermontag in professionelle Hände gelegt.

Robert Lindner, selbstständiger Caterer und Organisator des Grafinger Frühjahrsmarktes, soll den Marienplatz beleben. Sein Konzept: Nicht nur rund 30 Stände mit einem breit gefächerten Sortiment von Kulinarik bis Kunsthandwerk, sondern auch ein österliches Rahmenprogramm für Groß und Klein, um vor allem Familien einen Anreiz zu bieten. Dazu gehört unter anderem ein verkleideter Osterhase, der Schoko-Osterhasen verteilt, ein Kinderkarussell, Kinderschminken und magische Momente mit Zauberer Rudolfo. Von 11 bis 13 Uhr gibt es außerdem ein Weißwurstfrühstück, zu dem der Münchner Musikus Wiggerl aufspielt. Den Überblick über das Geschehen hat ein 4,50 Meter großer, aufblasbarer Osterhase, den sich Lindner von einem Süßwarenhersteller ausgeborgt hat. Erfahrung in der Branche hat der 64-Jährige reichlich: Seit 1979 ist der gebürtige Münchner mit seinem Würstl-Stand auf vielen Jahrmärkten unterwegs, organisiert das Neuhauser Wein- und Weißbierfest, das »Irish-Bayerisch Kulturfestival« auf dem Sendlinger Tor-Platz, und seit vier Jahren mit großem Erfolg den Grafinger Frühjahrsmarkt.

Daher erhofft sich nun auch Ebersberg viele Besucher an Ostern. »Unsere Märkte waren in den letzten Jahren eher ein Trauerspiel«, sagt Geschäftsführer Erik Ipsen. Vier Stück gab es, im Januar, April, September und November. Doch es kamen immer weniger Aussteller. »Einmal ist es passiert, dass wir 20 Anmeldungen hatten, aber morgens nur vier Fieranten dastanden«, erzählt Ipsen. Da sich herumgesprochen hatte, dass in Ebersberg Flaute herrschte, sei der Rest spontan zu anderen, lukrativeren Märkten gefahren. So konnte es nicht weitergehen. Ebersberg schielte zum Frühjahrsmarkt in Grafing, wo jedes Jahr rund 50 Stände ihre Waren darbieten und damit zwischen 2.000 und 3.000 Menschen anlocken. Ebersbergs Bürgermeister Walter Brilmayr bat Lindner um ein Gespräch und der empfahl, auf zwei Jahrmärkte zu reduzieren – einen an Ostern, einen weiteren am zweiten Sonntag im November. Die Leute seien sonst übersättigt. »Der Vorteil an Ostern ist, dass es zu diesem Zeitpunkt keine anderen Märkte in der näheren Umgebung gibt«, sagt der Geschäftsmann.

Trotzdem habe er bei den Fieranten viel Überzeugungsarbeit leisten müssen, denn die Attraktivität des Marktes wäre nach deren und Lindners Meinung noch größer, wenn die Geschäfte rund um den Marienplatz geöffnet hätten – so wie in Grafing. Doch das lehnte der Gewerbeverband ab. »Die Unternehmer wollen erst einmal abwarten, ob es sich tatsächlich lohnen würde, die Mitarbeiter am Ostermontag arbeiten zu lassen. Das kann ich gut verstehen«, sagt Ipsen. Er persönlich bezweifelt, dass eine Öffnung der Läden mehr Besucher anziehen würde, denn so viele gebe es ja gar nicht am Marienplatz. In Grafing sehe das ganz anders aus. Trotzdem wolle die Stadt ihre Unternehmer künftig mit ins Boot holen. Dieses und nächstes Jahr soll Lindner die Märkte auf Probe durchführen, dann sehe man weiter, so der Geschäftsführer.

Geöffnet ist der Ostermarkt in Ebersberg am Ostermontag, 21. April, von 11.00 bis 17.30 Uhr. Das Unterhaltungsprogramm mit Musik läuft den ganzen Tag. Der Frühjahrsmarkt in Grafing findet am Sonntag, 27. April, ebenfalls von 11.00 bis 17.30 Uhr statt. Dort ist nach dem Weißwurstfrühstück von 11.00 bis 13.00 Uhr Zauberer Rudolfo von 13.00 bis 17.00 Uhr unterwegs, Kinderschminken gibt es ab 13.30 Uhr, Stelzengänger und der Clown Picco treiben von 14.00 bis 16.00 Uhr ihren Schabernack, ab 17.00 erwartet die Besucher eine Afrikashow mit einer Riesenschlange. Von Sybille Föll

Artikel vom 17.04.2014
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