In Friedrichshafen unterliegen die Volleyballer knapp

Haching hat erneut das Nachsehen

Der VfB Friedrichshafen tritt am Mittwoch mit einem 2:1-Vorsprung in Unterhaching an.  Foto: Verein

Der VfB Friedrichshafen tritt am Mittwoch mit einem 2:1-Vorsprung in Unterhaching an. Foto: Verein

Unterhaching · 1:3 hieß es am Ende nach Sätzen. Klingt relativ deutlich, war es aber nicht. Wenn man mal vom ersten Satz absieht, als der VfB den Gästen nur 16 Punkte überließ. Fast hätten es die Hachinger aber schließlich geschafft, die Häfler in den Tie-Break zu zwingen. Im vierten Satz hatte die Mannschaft von Mihai Paduretu kurz vor Schluss drei Punkte Vorsprung. Doch dann zog der VfB das Tempo an und sicherte sich den zweiten Playoff-Punkt.

16:25, 26:24, 22:25 und 22:25 – rein rechnerisch zu wenig, doch von der Leistung her war es ein Schlagabtausch auf Augenhöhe. Immer wieder beteuern Volleyballprofis, dass es nicht einfach sei in Friedrichshafen zum Gastspiel aufzuschlagen. Im dritten Playoff-Halbfinalspiel zwischen Generali Haching und dem VfB Friedrichshafen wurde das wieder deutlich. Die Hachinger wollten mit dem 3:0-Sieg aus der zweiten Partie mit Rückenwind einen Schritt in Richtung Finaleinzug machen. Doch wieder machten die Häfler den Hachingern einen Strich durch die Rechnung.

Der erste Durchlauf, zunächst ausgeglichen, entwickelte sich erneut zum Aufschlagspiel des Volleyball-Rekordmeisters. Haching mit dem Nachsehen, einem ähnlichen Einbruch, wie im vierten Satz beim ersten Playoff-Halbfinalspiel eine Woche zuvor in Friedrichshafen. Doch Trainer Mihai Paduretu rüttelte seine Spieler nach dem 16:25 auf. »Da muss ich nichts Großartiges sagen, die Jungs wissen das selber, dass Friedrichshafen einfach gut aufschlägt. Aber sie haben sich einfach wieder ins Bewusstsein gerufen, dass wir richtig gut annehmen können. Das haben sie dann im zweiten Satz auch gezeigt«, erklärt Paduretu.

Genau diese Annahme wurde dann der Mannschaft von Stelian Moculescu zum Verhängnis. Zwar rannten die Hachinger zunächst einem Vier-Punkte-Rückstand (1:5) hinterher, ehe sie zum 6:6 ausgleichen konnten. Doch dann stand endlich die Annahme und Zuspieler Tsima Zhukouski konnte seine Angreifer beliebig in Szene setzen. Einen Satzball wehrten die Männer in Rot ab, dann zogen Sie vorbei und machten den Satz beim 24:26 zu.

1:1 nach Sätzen! Das Spiel wieder völlig offen. Erneut nutzten die Häfler die emotionale Stimmung in der ZF Arena zu ihren Gunsten und setzten die Hachinger unter Druck. Mit 25:22 mussten sich die Oberbayern dem amtierenden Pokalsieger im dritten Durchlauf beugen.

Satz vier - ein Wechselbad der Gefühle. Von Anfang an konnten sich die Gäste aus Unterhaching in Front spielen. Zwei fulminante Blocks später dann der Hachinger Drei-Punkte-Vorsprung zum 19:16. Es war die entscheidende Phase der Partie. Kapitän Simon Schwarz und Co. waren am Drücker, hatten die Chance zum 2:2-Satzausgleich. Doch Friedrichshafen erkämpfte sich einen Punkt und das Aufschlagrecht. Zwei Asse der Häfler zwangen Paduretu dann zur Auszeit. Doch der Punkt danach war dann der eigentliche Hachinger Knackpunkt der Partie.

Diskussionsbedarf mit dem Schiedsgericht nach einem Aufschlag von Friedrichshafen – gespaltene Meinungen, ob im Feld oder außerhalb – das Nachsehen für Haching. Ein Big Point, den der VfB zugesprochen bekam. Routiniert spielte der VfB Friedrichshafen sein starkes aufschlaggeprägtes Spiel zu Ende. Mit 25:22 setzten die Männer vom Bodensee den Schlusspunkt zum 3:1-Erfolg über Generali Haching und gehen damit in der Best-of-Five-Serie mit 2:1 in Führung.

»Die Chance war heute da, im dritten und auch im vierten Satz. Aber Friedrichshafen hat besser als wir aufgeschlagen. Die Jungs haben trotz allem super gekämpft und alles gegeben. Unsere Fans waren heute wieder spitze. Sie haben richtig Stimmung gemacht. Jetzt hoffen wir auf Mittwoch«, resümierte Paduretu kurz nach dem Abpfiff.

Am Mittwoch, 16. April folgt das vierte Playoff-Halbfinalspiel zuhause in Unterhaching. Das alles mit nur einem Ziel: Ausgleich beim Klassiker! Wie das geht, das wissen die Hachinger noch von der zweiten Partie. Und in der Disco des Deutschen Volleyballs geben eben die Hachinger bekanntlich den Ton an.

Mit einem Sieg zwingen die Hachinger den VfB Friedrichshafen ins fünfte und entscheidende Spiel, dann wieder am Bodensee. Das wird schwer genug. Wer aber gesehen hat, wie eng das Leistungsvermögen an der deutschen Volleyballspitze beisammen ist, der weiß: Das Ding ist für Friedrichshafen noch nicht durch.

Fans können Karten für die Partie am 16. April online unter www.generali-haching.de oder in den bekannten Vorverkaufsstellen Gemeindebücherei, KuBiZ und Schreibwaren Ebensperger in Unterhaching kaufen. In der Geschäftsstelle des TSV Unterhaching gibt es keine Tageskarten zu erwerben.

Im zweiten Halbfinale machte der Titelverteidiger Berlin Recycling Volleys gegen den TV Bühl alles klar. Die Berliner siegten mit 3:1 und haben damit diese und fast die ganze nächste Woche spielfrei. Sie schlagen erst am 27. April wieder auf, dann in der heimischen Max-Schmeling-Halle zum ersten Finalspiel um den Titel.

Artikel vom 14.04.2014
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