Albrecht Ackerland zum Thema

München · Da schau her! Zur Tierangst

München · Da treibt sich nun also ein Wolf in der Gegend um Dorfen im Erdinger Landkreis herum. Nahezu zeitgleich wird an der Isar ein 15-jähriges Mädchen von einem Rottweiler angefallen, dessen Halter lässt die Verletzte liegen und haut ab.

Es gab schon einmal, vor zwei Jahren, einen Wolf, der in der Gegend von Bayrischzell am Wendelstein umherzog, und, oh Graus, sich ein paar Schafe schnappte, woraufhin die ganze Region in Aufruhr war, die Bauern fürchteten um ihre Existenz und die Touristiker um nichts weniger als das Leben der Sommerfrischler. Es dauerte nicht lange, da ward der Wolf nicht mehr gesehen. Er könnte weitergezogen sein, aber es gibt die sehr realistische Möglichkeit, dass da ein mal eben ein Gewehr zum Einsatz kam, illegal versteht sich, der Wolf an sich steht unter strengstem Naturschutz, was freilich weniger schwer wiegt, als die seltsame Angst oder der einfache Hass gegen so ein Tier, das sich seine Nahrung auf den Weiden holt. So ein Eindringling muss weg.

Wahrscheinlich wird es dem Dorfener Wolf ähnlich ergehen. Wenn er schlau wie der Fuchs ist, schleicht er sich, und zwar zackig. Was allerdings sehr traurig ist. Ich empfinde Menschen, die Natur um sich nicht schätzen, schützen und sich mit ihr arrangieren, als die wahren Eindringlinge. Erinnern Sie sich noch an den Bär Bruno, der sogar offiziell zum Abschuss freigegeben wurde, weil die Aufregung so immens war, dass sich da tatsächlich ein Bär in unsere Gefilde traut? Heimatliebe fängt beim Naturschutz an – und Tierliebe hört für mich bei Waffen auf vier Beinen auf.

Artikel vom 13.04.2014
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