Neue Familienblosn

München · Musikalischer Satirewind: Hans Well und die Wellbappn

Die neue Familien-Blosn Hans, Sarah, Tabea und Jonas Well.	Foto: VA

Die neue Familien-Blosn Hans, Sarah, Tabea und Jonas Well. Foto: VA

München · Wie die Biermösl Blosn und doch ganz anders: Das ist Hans Well mit seinen Wellbappn. Am Samstag, 17. Mai, tritt das Quartett im Kulturhaus Milbertshofen auf. Über Talent, Großfamilien und Kindheitserinnerungen sprachen wir vorab mit Hans Well.

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Münchner Samstagsblatt: Nachdem sich die Biermösl Blosn 2012 nach 35 Jahren auflöste, treten Sie nun mit Ihren Kindern Tabea, Sarah und Jonas als Familienblosn auf. Wer hatte diese Idee?

Hans Well: Die drei wollten schon als Kinder was anderes singen wie Kinderlieder. Ich wiederum wollte mir das Geld zurückholen, das ich für ihren Instrumentaluntericht ausgegeben habe.

Das musikalische Talent hat sich also vererbt, Ihre Kinder sind wahre Meister ihrer Instrumente. Steckt da harte Arbeit dahinter oder gibt es ein Well-Gen, das sich da so erfolgreich über Generationen durchsetzt?

Hans Well: Ich bin mir sicher, dass sie mehr Talent haben als ihr Vater, ein Well-Gen hilft nichts, wenn nicht geübt wird.

Haben Sie und Ihre Kinder immer schon gemeinsam musiziert?

Hans Well: Wir haben früher hauptsächlich für Weihnachten, Geburtstage und sonstige Feiern Musikstücke und Lieder eingelernt. Als die Sarah 13, die Tabea 12 und der Jonas 8 Jahre alt waren, hab ich ihnen ein lustiges Singspiel mit Liedern aus aller Welt geschrieben, ­­­»rund umadum«­ genannt. Damit haben die drei ihre ersten Bühnenerfahrungen gemacht. Ich durfte sie begleiten.

Sie selbst wurden als neuntes von 15 Kindern geboren. Was können Kinder und Eltern heutzutage von Großfamilien lernen?

Hans Well: Wenig, denn kleine Familien mit ein bis zwei Kindern funktionieren anders als Großfamilien.

Gibt es unter Geschwistern nicht auch viel Konkurrenz?

Hans Well: Muss nicht sein, wenn die Eltern vermitteln, dass jedes Kind seinen Wert hat, egal ob das eine Kind was besser kann als das andere

Was ist Ihre schönste Kindheitserinnerung?

Hans Well: Die Freizeit außerhalb der Schule.

Sie spielen Gitarre, Steirische Harmonika, Saxophon, Trompete, Bratsche, Sopran-Jagdhorn und Tenor-Alphorn. Welches Instrument bereitet Ihnen am meisten Freude und welches hat Sie vielleicht auch mal zur Verzweiflung geführt?

Hans Well: Ich dilettiere, das heißt, ich kann außer Gitarre kein Instrument richtig gut. Ich war ja immer für die Texte zuständig, hatte also immer eine gute Ausrede, dass ich weniger geübt hab.

Sie sind bekannt für Ihre hintergründigen und satirischen Texte in bairischer Mundart. Greifen Sie auch mit den Wellbappn brisante politische Themen auf?

Hans Well: Da hat sich wenig geändert. Ich hab ja auch nix anderes gelernt, als solche Texte zu schreiben.

Am 17. Mai treten Sie im Kulturhaus Milbertshofen auf. Verraten Sie uns drei Stichwörter, auf die sich die Zuschauer freuen können.

Hans Well: Auf drei Mitspieler, die wesentlich jünger, schöner und musikalischer sind als ihr Vater. Der rächt sich dafür, indem er ihnen schwere Texte schreibt und lauter singt.

Von Stefanie Halbinger

Artikel vom 11.04.2014
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