Traditionsverein schlägt Alarm

TSV Turnerbund fordert neue Mehrzweckhalle im Bezirksausschuss

Turnerbundvorsitzender Gerhard Walz. 	Foto: hw

Turnerbundvorsitzender Gerhard Walz. Foto: hw

Giesing/Harlaching · Der Traditionsverein TSV Turnerbund München mit seiner zentralen Heimstätte an der Säbener Straße schlägt in diesen Tagen Alarm. Grund sind die aus Sicht des Vereins immer schlechteren Trainingsbedingungen für die aktuell rund 2.900 Mitglieder in den elf Abteilungen des TSV.

»Wir sind derzeit bei Training und Wettkampf auf 13 Turnhallen im Stadtgebiet verteilt«, schilderte der 1. Vorsitzende Gerhard Walz jetzt im Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching die Nöte des Turnerbund. Diese Situation mit oft nicht zumutbaren Wegen sei den Mitgliedern nicht mehr zu vermitteln. »Wir haben in der letzten Zeit allein über 100 Mitglieder in den verschiedenen Sparten aus diesem Grund verloren«, klagte Walz. »Wir haben sehr motivierte Übungsleiter, die zwar gerne mehr Trainingsstunden anbieten würden, aber dies aufgrund der immensen Hallenauslastungen nicht können«, so der Vorstand weiter. Walz vermisst nach eigener Auffassung eine schlüssige Konzeption seitens der zuständigen städtischen Stellen. »Auch in der heimischen Säbener Halle haben wir weitere Zeiten verloren, weil die Stadt die Argumentation pflegt, dass alle Teams, die dort Wettkämpfe austragen, dort auch während der Woche über Trainingszeiten verfügen sollten.« Dadurch würden noch mehr Vereine auf begrenzter Fläche um die Trainingszeiten konkurrieren.

Um aus dieser Malaise herauszukommen, stellte sich Walz im Namen seines Vereins klar hinter eine aktuelle Forderung der SPD-Fraktion im Bezirksausschuss an die Adresse der Stadt, eine Machbarkeitsprüfung für den Neubau einer Mehrzweckhalle auf der heutigen Parkplatzfläche an der Klausener Straße direkt hinter der Halle an der Halle an der Säbener Straße durchzuführen. »Wir brauchen dringend zusätzliche Trainings- und Spielflächen und damit ein solches Projekt«, warb Walz eingehend um Zustimmung »aller BA-Fraktionen« in der Sache. Vor allem unter der Woche sei der Parkplatz häufig ungenutzt und damit »verzichtbar«, unterstrich der Vereinsboss.

Breite Zustimmung im Bezirksausschuss

»Sportvereine sind halt nur mit Leben zu erfüllen, wenn ihnen auch die notwendigen Sportflächen zur Verfügung stehen«, stellte sich CSU-Fraktionssprecher Andreas Babor eindeutig hinter die Forderung des Vereins. Die dann wegfallenden Parkplätze könne man auch mit einer neuen Tiefgarage auffangen – »Das ist aber Planungssache der Stadt«, unterstrich er. »Der Turnerbund bietet ein attraktives Angebot mit immer neuen Elementen wie etwa auch Trampolinspringen«, unterstützte SPD-Fraktionssprecherin Christa Knappik das Ansinnen. »Die brauchen Platz und vor allem mehr Höhe«, verwies die Sozialdemokratin auch auf die Notwendigkeit architektonisch zeitgemäßer Hallenkonfiguration. »Wenn die Stadt endlich den Hohlraum unter dem Bahnhof Wettersteinplatz für Nutzungen zugänglich machen würde, hätten wir keine Probleme und auch eine weitere Halle«, schlug Konrad Engl (CSU) in eine bekannte Kerbe. Am Ende verständigte sich der BA auf die einstimmige Forderung an die Adresse der Stadt, die Machbarkeitsprüfung für eine Mehrzweckhalle auf dem Parkplatzgelände im direkten Umgriff der bestehenden Halle möglichst zeitnah in Angriff zu nehmen.

Um auch die Trainingsbedingungen für die Fußballer des TSV Turnerbund und des Sportclub München auf der Bezirkssportanlage an der Agilolfinger Straße zu verbessern, stellte sich der BA auch hinter eine weitere Forderung von SPD und Vereinen. Die Stadt wurde aufgefordert, den heute als Rasenfeld betriebenen und von insgesamt elf Nachwuchsteams beider Vereine genutzten Kleinfeldplatz zur Kunstrasensportfläche umzugestalten. Zudem müsse auch die Flutlichtanlage des Hauptspielfeldes verbessert werden. Insgesamt reichlich nachvollziehbare Arbeitsaufträge, welche Stadtteilpolitiker und Vereinsvertreter der Kommune ins Stammbuch schrieben. Harald Hettich

Artikel vom 09.04.2014
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