Bald in der Regionalliga?

Gute Chancen für den VfR Garching trotz des verlorenen Spiels am Samstag

Die Herren I des VfR Garching (dunkle Trikots) könnten schon bald in der Regionalliga spielen. 	Foto: Verein

Die Herren I des VfR Garching (dunkle Trikots) könnten schon bald in der Regionalliga spielen. Foto: Verein

Garching · Der VfR Garching hätte am Samstag einen ganz großen Schritt in Richtung Regionalliga machen können. Der Tabellenzweite musste im Topspiel beim direkten Verfolger VfB Eichstätt ran. Ein Sieg hätte acht Punkte Vorsprung auf den Dritten bedeutet, doch damit wurde es nichts.

Eichstätt gewann das Spiel mit 2:0, ist bei einem Spiel weniger jetzt sogar auf zwei Zähler dran an Garching. Und dennoch werden beim VfR gerade die Weichen gestellt, es wird geprüft, ob die Mannschaft in die Regionalliga will und ob die Strukturen von Verein und Stadt dazu überhaupt ausreichen.

Nach dem Spiel am Samstag, in dem laut Abteilungsleiter Franz Hölzl die Aichacher sehr aggressiv in die Zweikämpfe gegangen seien und seine Garchinger diesen Kampf einfach nicht angenommen hätten, setzten sich Verantwortliche und Spieler zusammen. »Wir haben uns jetzt eine Woche Zeit gegeben, um zu entscheiden, ob die Spieler die Herausforderung Regionalliga annehmen wollen«, erklärt Hölzl, für Familienväter wie etwa Florian de Prato würde die höchste deutsche Amateurliga einen deutlich größeren Aufwand bedeuten, bei einigen Auswärtsspielen würde ein kompletter Tag des Wochenendes draufgehen.

Die Bereitschaft der Spieler ist für Hölzl die Grundvoraussetzung. Dazu müssten dann diverse andere Auflagen eingehalten werden. Kürzlich, beim Heimspiel gegen den TSV Schwabmünchen, kam es zu einem Vorfall, der zwar harmlos war, den Garchingern aber zeigte, was passieren kann. Zwei Gästefans hatten, abseits aller anderen Zuschauer, zwei Bengalos gezündet. »Die haben gespielt wie an Weihnachten und alle fanden es witzig, weil es keine Gefahr für irgendjemanden gab«, erzählt Hölzl, »aber es hat mich schon schockiert, dass es so etwas in der Bayernliga überhaupt gibt«. Sicherheit wird in der Regionalliga groß geschrieben, Garching bräuchte mehr Ordnungskräfte, müsste auch das Stadion mit zusätzlichen Zäunen und Ähnlichem anpassen. Dazu bräuchte der Verein vermutlich auch noch weitere Geldgeber.

Erstmal muss aber natürlich auch die Frage beantwortet werden, ob die sportliche Qualität zum Aufstieg reicht. Daran zweifelt nach dem bisherigen Saisonverlauf eigentlich niemand. Zu stark waren die bisherigen Leistungen, die anfangs überraschten, weil das Team als Aufsteiger eher auf einen Platz im Mittelfeld, vielleicht sogar auf Abstiegskampf eingestellt war. Sieben Spiele stehen bis Saisonende noch an, am kommenden Sonntag steigt das nächste Heimspiel gegen die Zweite der SpVgg Unterhaching (aktuell Tabellensechster).

Und schließlich gilt es auch zu prüfen, ob die Qualität für eine Klasse höher reicht. »Es geht auch um die psychologische Komponente, falls man das ein oder andere Mal abgeschossen wird«, meint Hölzl, der aber überzeugt ist: »Wir könnten mithalten, in den unteren Tabellenregionen machen halt dann Nuancen den Unterschied aus.«

Bis zum 14. April muss der Verein nun entscheiden, ob er im Fall der sportlichen Qualifikation aufsteigen möchte, dann muss eine Lizenz für die höhere Klasse beantragt werden. Allerdings müssen bis dahin nicht alle strukturellen und finanziellen Fragen geklärt sein, die finale Lizenzierungsprüfung findet erst Ende Juni oder Anfang Juli statt. Jan Lüdeke

Artikel vom 08.04.2014
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