»2016 fangen wir an«

Englschalking · Viele Ideen für die geplante Grünanlage am Salzsenderweg

Im Bereich Salzsenderweg/SBZ Fideliopark soll bald eine in Klima- und Freizeitpark aufgeteilte Grünanlage entstehen. Landschaftsarchitekt Martin Spiekermann (rechts oben) erläuterte kürzlich die Details.	Fotos: hgb

Im Bereich Salzsenderweg/SBZ Fideliopark soll bald eine in Klima- und Freizeitpark aufgeteilte Grünanlage entstehen. Landschaftsarchitekt Martin Spiekermann (rechts oben) erläuterte kürzlich die Details. Fotos: hgb

Englschalking · Das teils wilde Areal im Bereich Salzsenderweg/Spiel- und Begegnungszentrum (SBZ) Fideliopark soll bald eine grüne Parkanlage werden.

»Wir werden jetzt ihre Anregungen prüfen, den Entwurf fertigen, die Kosten berechnen, das Konzept dem Bezirksausschuss (BA) zur Entscheidung vorlegen, das Projekt für die Finanzplanung anmelden – und 2016 fangen wir dann an«. Das erklärte Ulrich Rauh, Leiter Planung und Neubau im Baureferat/Gartenbau, kürzlich bei der Präsentation der Vorentwürfe. Der genaue Zeitpunkt des Baubeginns steht aber noch nicht fest, die Arbeiten werden rund vier Monate dauern.

Aus Betroffenen Beteiligte machen: Dafür ist das Vorhaben, die Freiflächen in Englschalking attraktiver zu gestalten, ein Musterbeispiel. Im Oktober 2011 hatte es bereits einen Ideen-Workshop mit Anwohnern gegeben. Dann hatte die Bürgerversammlung beschlossen, dort einen Klimapark mit Modellcharakter zu entwickeln. Im Frühjahr 2013 waren Gespräche mit Jugendlichen gefolgt und Ende 2013 hatten die Mitglieder im Kommunalparlament die Vorentwürfe abgesegnet. Die verfeinerten Unterlagen wurden jetzt im SBZ vorgestellt und von mehr als 100 Besuchern bewertet, wobei die städtischen Fachleute viele weitere Anregungen erhielten.

Laut Wolfgang Mesenich, im Referat für das Vorhaben zuständig, sei die Stadt »hier jetzt Herr im eigenen Haus«. Ein privates Grundstück, etwa 1,5 Hektar groß, wurde zwischenzeitlich erworben. Jürgen Emrich, Landschaftsarchitekt im Referat, zufolge war auf dem Gelände einst eine Sportanlage vorgesehen – doch ein Sportplatz darf heute aus Lärmschutzgründen wegen der Wohnbebauung nicht mehr gebaut werden. Aber ein Vorbehalt für eine Dreifachturnhalle nahe des SBZ besteht weiterhin. Landschaftsarchitekt Martin Spiekermann erläuterte die Eckpunkte des Vorentwurfs. Das bestehende Spielgelände im östlichen Bereich werde aufgewertet zu einem Bolzplatz mit Bande und einem Basketballfeld. Neben dem Platz für Beachvolleyball bekommen die Jugendlichen auch ihren gewünschten Unterstand – einen überdachten Treffpunkt. Weiter werden ein Fitness­parcours eingerichtet und Großschaukeln installiert. Und der Weg von und zur Knappertsbusch-Schule wird beleuchtet und asphaltiert, sodass im Winter Schnee geräumt werden kann.

Mehr als drei Dutzend Wünsche, Vorschläge und Hinweise an die städtischen Experten verdeutlichten, wie sehr das Projekt die Bürger interessiert und bewegt. »Einen Wasser-Abenteuerspielplatz, den Jugendliche gestalten können« regte ein Mann an. »Wir werden nicht wie die Axt im Wald wüten«, versicherte Mesenich wegen der mehrfach geäußerten Bitte, so viel wie möglich von den Bäumen zu erhalten. »Sind ausreichend Bänke eingeplant?«, fragte BA-Vorsitzende Angelika Pilz-Strasser nach.

Spiekermann versicherte, dass Sitzgelegenheiten im gesamten Bereich vorgesehen seien. Und Mesenich ergänzte: »Alles wird barrierefrei geplant«. »Es gilt, verschiedene Interessen unter einen Hut zu bringen«, meinte eine Mutter zweier Mädchen, zugleich Frauchen zweier Hunde. Dazu Rauh: »Wir bemühen uns, allen Seiten gerecht zu werden, die einzelnen Flächen voneinander abzugrenzen, klar zu beschildern. Wo die Vierbeiner nicht frei herumlaufen dürfen, werden grüne Poller gesetzt«. Einige Bürger sind skeptisch, ob das funktioniert – denn jetzt sei alles Hundeareal. »Die Liegewiesen hügelig gestalten«, hält ein anderer für ein probates Mittel der Abgrenzung. Grundsätzlich will eine Anliegerin »möglichst viel Freilaufflächen für unsere Hunde«.

Und damit es sauber bleibt, forderte ein Bogenhauser, dass genügend Kästen stets gefüllt mit den roten Tüten und ausreichend Abfalleimer installiert werden. Die Anregung wurde von den Gartenbau-Vertretern ebenso erfasst wie die Wünsche zu den Abfalleimern: Erstens nicht neben den Bänken aufstellen, weil es wegen des Hundekots stinkt. Zweitens 20 Meter weg von den Sitzgelegenheiten, so wie im Englischen Garten. Und drittens die Mülleimer »so konstruieren, dass Raben keinen Abfall herauspicken können«. Überrascht waren die Behördenvertreter von der Bitte, den gut angenommenen Mini-Spielplatz mit zwei Geräten am Salzsenderweg auf Höhe der Rückseite der Knappertsbusch-Schule zu belassen – der Planentwurf sieht die Auflösung des Spielplatzes vor. »Wir werden den Wunsch berücksichtigen«, sagte Martin Spiekermann.

Die aus Versicherungsgründen eingezäunte große Dirt-Bike-Anlage des Vereins Tretlager wird rundum – wie vielfach gewünscht – eingegrünt, versprach Emrich den Bürgern. Nun sind wieder die Biker an der Arbeit, gestalten »nach langer Funkstille«, wie ein Clubmitglied einräumte, das Gelände. Ist der geplante Abschnitt für Anfänger fertig, sollen Jugendliche zum Testen eingeladen werden. Helmut G. Blessing

Artikel vom 01.04.2014
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