Wird die Stusta-Mannschaft die Regionalliga auch diesmal wieder dominieren?

Saisonstart mit Heimspieltag für Münchner Rugby-Mädls

Wie kämpferisch und körperlich Mädels rangehen können, zeigen die erfolgreichen Rugby-Spielerinnen der Stusta.	Foto: Verein

Wie kämpferisch und körperlich Mädels rangehen können, zeigen die erfolgreichen Rugby-Spielerinnen der Stusta. Foto: Verein

Freimann · Das mehr als dreimonatige Warten während der Winterpause hatte für das Damenteam von Studentenstadt Rugby München (Stusta) zwar schon vor drei Wochen ein Ende, als der erste Spieltag des Jahres in Stuttgart stattfand.

Am kommenden Samstag (ab 10 Uhr) aber steigt nun das Highlight, der Heimspieltag. Dann wird wieder der Platz im Englischen Garten hinter der Studentenstadt (Willi-Graf-Straße 7) umgepflügt, matschbeschmierte Mädels werden um das Oval und Punkte kämpfen.

In der vergangenen Saison hatte die Stusta, deren Damenteam erst 2011 gegründet worden war, die Regionalliga völlig dominiert und alle Spiele gewonnen. Heuer haben es die Mädels um Kapitänin Lilly Graser nicht mehr ganz so einfach, da die RG Heidelberg (die Stadt gilt als Deutschlands Rugby-Hochburg) wieder mit dabei ist. In bisher acht Spielen holten die Münchnerinnen immerhin sieben klare Siege (nur Nürnberg schaffte es überhaupt zu punkten, sechsmal gelang ein »zu Null«), gegen Heidelberg setzte es eine knappe 5:17-Niederlage. »Wir sind froh, dass die wieder mitspielen, das ist eine neue Herausforderung für uns«, sagt Graser. Denn bei den Heidelbergerinnen kann es schon mal vorkommen, dass die ein oder andere deutsche Nationalspielerin auf dem Feld steht.

Der Nationalauswahl ist die Entwicklung der Stusta aber auch nicht verborgen geblieben. In Larissa Bahrenburg, Denise Rottmann und Monica Yee wurden bereits drei Spielerinnen zu Lehrgängen und Testspielen der deutschen 7er-Auswahl eingeladen, der Außenseiterchancen zugetraut werden, sich für die Olympischen Spiele 2016 in Rio zu qualifizieren (7er-Rugby ist dann wieder eine olympische Sportart). Dazu absolvierte Marija Sanina einige Länderspiele für Litauen. Ohnehin ist das Team aus der Studentenstadt eine Multi-Kulti-Truppe, wie das beim Rugby häufig üblich ist. Die Spielerinnen kommen aus Deutschland, Spanien, Frankreich, Litauen, England, der Ukraine, den USA, Polen und Österreich. »Wir sind eine Truppe aus richtig guten Freundinnen«, nennt Kapitän Graser einen der Gründe für die Stärke der Stusta. Das Team wächst immer weiter. Fast 20 Mädels machen mittlerweile den Stamm aus, in fast jedem Training (Dienstag und Freitag ab 18.30 Uhr an der Willi-Graf-Straße 7) schauen Interessierte vorbei.

Rugby hat in Deutschland ja in der Regel das Image des Sports, bei dem sich die Protagonisten nur die Köpfe einschlagen wollen. Weltweit ist es die drittgrößte Sportart, in vielen Ländern wie Australien, Neuseeland oder Südafrika ist es die Nummer eins, selbst in England, Frankreich oder Italien ist die Popularität groß. In Deutschland kaum vorstellbar, dass ausgerechnet Mädels dem Sport nachgehen. Graser entgegnet: »Leute, die so denken, wissen nicht, wie kämpferisch und körperlich Mädels sein können. Manche entwickeln sich hier zu kleinen Kampfmaschinen.«

Zudem ist die 7er-Variante (sieben Spieler pro Team) im Vergleich zur 15er-Variante (15 Spieler pro Team) deutlich weniger physisch geprägt, das auf demselben Feld gespielt wird und somit deutlich mehr Platz ist. Hier geht es mehr um Schnelligkeit und Wendigkeit. Und beim Rugby überhaupt geht es natürlich um Zusammenhalt. »Man muss perfekt zusammenarbeiten, die Mitspielerinnen mit dem eigenen Körper schützen, das schweißt zusammen«, erklärt Graser die Faszination am Rugby. Wenn am Samstag Teams aus Bamberg, Karlsruhe, Stuttgart, Freiburg und Bad Reichenhall in der Studentenstadt zu Gast sein werden, will Graser, die übrigens gerade in Chemie promoviert, ihr Team wieder zu Siegen führen, auch um das Bild in der Tabelle wieder geradezurücken.

Aktuell steht Lokalrivale München RFC als Zweiter einen Rang vor der Stusta, die allerdings ganze sechs Partien weniger bestritten hat. Und am letzten Spieltag im Mai will die Stusta dann auch die RG Heidelberg schlagen, um ihren Titel in der Regionalliga Süd zu verteidigen. Jan Lüdeke

Artikel vom 25.03.2014
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