Mr. Vespa, Robin Davy im Gespräch

Alles über das italienische Kult-Fahrzeug mit Charme und Stil

Einge Schmuckstücke aus der Sammlung von Robin Davy alias Mr. Vespa.	Foto: hw

Einge Schmuckstücke aus der Sammlung von Robin Davy alias Mr. Vespa. Foto: hw

München · Robin Davy wird nicht umsonst von seinen Freunden »Mr. Vespa« genannt. Der leidenschaftliche Vespa-Sammler, Autor und Wahl-Münchner besitzt sicherlich Deutschlands exklusivste Vespa-Sammlung, vom enormen Wissen über das Kult-Gefährt ganz zu schweigen.

Seit mehr als 30 Jahren sammelt der gebürtige Engländer nun schon alles, rund um das Thema Vespa. Die schönsten Exponate seiner Sammlung haben nun ihren Weg in die Ausstellung »Ciao Vespa«, die vom 13. bis 29. März im pep gezeigt wird, gefunden. »Es macht einfach Freude Vespa zu fahren«, erklärt der Experte seine Leidenschaft. Seine erste Vespa kaufte sich Robin Davy übrigens 1983, eine Vespa PX 125. Eine Liebe begann ….

Allerdings beschränkt der Brite seine Leidenschaft auf die Vespa-Modelle, die bis Ende der 70er Jahre gebaut wurden, nur Fahrzeuge mit Schaltgetriebe finden den Weg in sein Herz und seine Sammlung. »Automatik-Fahrzeuge kommen mir nicht ins Haus«, bekennt er.

Über den zeitlichen Aufwand seine Sammlung zu pflegen und alte Schätze in mühevoller Arbeit wieder zu neuem Leben zu erwecken will er gar nicht spekulieren. »Ich spreche nie von Zeit, nur von Liebe«, erklärt der Vespa-Freund.

Auf der Jagd nach neuen Schätzen schreckt er auch vor weiten Fahrten ins gesamte europäische Ausland nicht zurück. »Bevor es das Internet gab war die Sammelei noch um einiges aufregender, weil man nie genau wusste, was einen erwartet und in welchem Zustand genau die Fahrzeuge waren«, erinnert er sich. Dennoch, sind auch heute noch für einen leidenschaftlichen Sammler gute Kontakte zu anderen Vespa-Liebhabern das A und O. »Ich bin mit meiner Sammlung eigentlich nie fertig, sondern immer auf der Suche nach besonders schönen Exemplaren«, bekennt Robin Davy.

Aber nicht nur eine Vielzahl von Vespas aus mehr als vier Jahrzehnten gehören zu seiner Sammlung, sondern auch jegliches Zubehör, Sonderanfertigungen und Werbematerialien. »Die beste Werbung für Vespa war sicherlich der 1953 gedrehte Film ›Ein Herz und eine Krone‹ mit Gregory Peck und Audrey Hepburn, in dem die beiden eine Rom-Rundfahrt auf einer Vespa unternehmen«, lacht Robin Davy. Keine Frage, dass auch Filmplakate mit diesem Motiv zu seiner Sammlung gehören. »Als echter Sammler will man so ein Plakat aber nicht nur auf Deutsch oder Englisch, sondern auch auf Italienisch, Chinesisch...«.

Die Vespa wurde aber nicht nur wegen ihres eleganten Äußeren zum Kult-Gefährt. »Sie wurde genau zum richtigen Zeitpunkt entwickelt und auf den Markt gebracht. Sie war leicht, günstig und brauchte nicht viel Sprit«, informiert der begeisterte Sammler.

Außerdem, sei sie absolut pflegeleicht und mit einiger Übung auch von einem Laien zu warten. »Eine Vespa bereitet einem bei guter Pflege eigentlich nie technische Probleme«, meint der Vespa-Profi und er muss es wissen, hat er doch schon viele tausend Kilometer auf dem italienischen Klassiker verbracht. Zum Beweis erklärt er, dass fast alle seiner Exponate, auch die aus den frühen 50er Jahren in Betrieb und fahrbereit seien. So auch die Vespa mit dem höchsten Kilometerstand. Stolze 200.000 Kilometer ist diese Vespa aus dem Jahr 1961 schon gefahren und hat dabei, so verraten es die zahlreichen Plaketten, schon die halbe Welt gesehen. »Zu jedem meiner Objekte habe ich eine Geschichte«, verrät »Mr. Vespa« mit einem Schmunzeln. Er selbst hat schon bei zahlreichen Rennen und weltweiten Vespa-Treffen teilgenommen.

Literaturtipps für Vespa-Freunde

Sein umfangreiches Wissen hat er gemeinsam mit Mika Hahn in zwei Büchern niedergeschrieben. Sein Erstlingswerk: »Vespa forever« erschien 2006 im Tornax-Media-Verlag. »Dieses Buch wird mittlerweile die Vespa-Bibel genannt«, freut sich der Autor. Auch sein Kinderbuch »Enrico’s Vespa«, das 2008, ebenfalls im Tornax-Verlag erschien, ist überaus erfolgreich. Besonders stolz ist Mika Hahn auf die Tatsache, dass er Prof. Elena Pongiglione für die Illustration des Kinderbuches gewinnen konnte. Die Künstlerin entwarf zwischen 1956 und 1962 sämtliche Werbe-Grafiken für Piaggio. Durch den engen Kontakt zwischen Davy und der Vespa-Herstellerfirma war diese besondere Konstellation zustande gekommen.

Derzeit arbeitet Davy gemeinsam mit Hahn an seinem dritten Werk. »In diesem Buch geht es ausschließlich um Vespa-Plaketten«, kündigt er an. Wer Robin Davy treffen und sich mit ihm über seine Sammlung und sein umfangreiches Wissen austauschen möchte, trifft ihn bei den Vespa Oldtimer Freunden München, die monatlich zum Stammtisch laden (www.vespafreun.de).

Artikel vom 22.03.2014
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