Das Ziel sind 100 Prozent

Immer mehr Betriebe im Maschinenring Erding

Die Getreideernte ist eine Domäne moderner Großmaschinen. Ohne den Maschinenring  geht hier schon fast gar nichts mehr. Unser Bild entstand im Erdinger Holzland.	Foto: kw

Die Getreideernte ist eine Domäne moderner Großmaschinen. Ohne den Maschinenring geht hier schon fast gar nichts mehr. Unser Bild entstand im Erdinger Holzland. Foto: kw

Erding · Der Maschinen- und Betriebshilfsring Erding hat weiterhin steigende Mitgliederzahlen – auch wenn das Wachstum sich etwas verlangsamt hat.

Das berichtete Geschäftsführer Bernhard Empl bei der Hauptversammlung. 29 Neuzugängen standen im Jahr 2013 24 Austritte gegenüber, so dass die Zahl der Mitglieder jetzt bei 1864 liegt. Bei 2079 Betrieben kreisweit verzeichnet der Verein einen Organisationsgrad von 90 Prozent.

Empl meinte: »Wir hoffen, dass irgendwann alle Betriebe beim Maschinenring sind.« Die Chancen stehen gut, wenn die Mitgliederzahlen weiter steigen, die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe im Kreis aber im Zuge des Strukturwandels der Landwirtschaft weiter rückläufig ist. Die beiden Kurven bewegen sich klar aufeinander zu. Dazu kommt ein Trend, der mit dem Strukturwandel einhergeht und praktisch nicht aufzuhalten ist: Die Betriebe werden langsam immer größer. Die durchschnittliche Größe der Betriebe, die im Maschinenring organisiert sind, beläuft sich jetzt auf 32,8 Hektar. Damit werden die Maschinen, mit denen die Felder bearbeitet werden, zwangsläufig immer größer und damit derart teuer, dass es schwierig ist, sie vernünftig auszulasten. So etwas treibt die Landwirte dem Maschinenring zu, denn dort können sie diese Auslastung und damit auch die Rentabilität sicherstellen. Eine landläufige Rechnung sagt, dass bei einem Traktor ein PS 1000 Euro kostet. Daraus folgt, dass ein moderner Großschlepper den Gegenwert eines kleinen Einfamilienhauses repräsentiert.

Und mit dem Traktor ist es nicht getan: In den Berichten wurden Bilder gezeigt von hochmodernen selbstfahrenden Maschinen zur Ausbringung von Gülle. Sie arbeiten diese gleich in den Boden ein. Dass jeder Landwirt sich so ein Gerät selbst kauft, ist kaum vorstellbar.

Und der Maschinenring muss – das zeigt der Vergleich zum Vorjahr – auf wechselnde Ernteerträge reagieren können: Die Holzwirtschaft, vor einem Jahr noch mit einem großen Minus in der Bilanz, erlebte 2013 einen regelrechten Boom: Ein Plus von 29 Prozent verzeichneten die Macher hier. Empl nannte die Häcksler als wichtiger Umsatzträger. Bis 600 PS haben die Monster, die ganze Bäume in Hackschnitzel verwandeln.

Bei der Bodenbearbeitung gab es einen signifikanten Sprung: 19.250 Hektar wurden bearbeitet. Im Vorjahr waren es »nur« 10.830. Was die Betriebshilfe angeht, haben die Verantwortlichen bei der sozialen Hilfe um vier Prozent weniger zu verzeichnen, bei der wirtschaftlichen Hilfe dagegen waren die Zahlen konstant. 250 Einsätze im sozialen Bereich stehen zu Buche mit 44.052 Stunden. »Alle Anfragen konnten wieder abgedeckt werden«, lautete der Bericht. Vorsitzender Günter Drobilitsch nannte die soziale Betriebshilfe einer der wichtigsten Zweige des Vereins. Männliche Betriebshelfer wären allerdings Mangelware. Die Dienstleistungen des Maschinenrings für die Mitglieder sind vielfältig: Dieselbestätigungen, Gasölanträge, Gülleuntersuchungen, und dergleichen mehr. Dazu kommen Einzelberatungen für Betriebe. Drobilitsch lud ausdrücklich dazu ein, dieses Angebot zu nutzen.

Die gewerbliche Tochter des Maschinenrings, die GmbH, erzielte einen Umsatz von 1,011 Millionen Euro bei zwei Voll- und zwei Teilzeitangestellten. Der Winterdienst entwickelt sich dabei zu einem echten Umsatzträger, stieg die Zahl der betreuten Objekte doch von 56 auf 65. Dass 2014 aber völlig andere Zahlen zu Buche stehen dürften, zeigt ein Blick auf das heuer bisher gehabte Wetter. Bei der Grünpflege suchen die Verantwortlichen inzwischen weitere Helfer. Was die Photovoltaik-Anlagen angeht, bekommen die Verantwortlichen die Verunsicherung seitens der Politik zu spüren. Der Bericht vermerkt eine »reduzierte Nachfrage«. Immerhin wurden noch zwölf Anlagen mit 603 Modulen und einer Leistung von 136 Kilowatt installiert.

Die Kasse schloss wieder leicht negativ ab, was den Vorstand dazu brachte, erstmals seit 2003 eine Beitragserhöhung vorzuschlagen. Der Hektar-Beitrag steigt von 1,30 auf 1,50 Euro, der Grundbeitrag von 25 auf 35 Euro. Damit ist es 2014 möglich, wieder Rücklagen zu bilden.

Die turnusmäßigen Neuwahlen brachten keine Veränderungen an der Spitze: Günther Drobilitsch aus Schwindkirchen wurde in der geheimen Wahl mit 96 Stimmen bei drei Enthaltungen in seinem Amt bestätigt. 99 Mitglieder waren wahlberechtigt. Sein Stellvertreter bleibt Johann Schweiger aus Deuting. kw

Artikel vom 20.03.2014
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