Löwen mit spielerisch starkem Auftritt und magerer Ausbeute

Letzte Aufstiegschance versemmelt?

Seltener Torschütze: Grzegorz Wojtkowiak. Foto: A. Wild

Seltener Torschütze: Grzegorz Wojtkowiak. Foto: A. Wild

München/Giesing · Die Münchner Löwen dürften nach Lage der Dinge ihre letzte Chance, den Aufstiegsrelegationsplatz der Zweiten Liga in dieser Saison doch noch zu erreichen, verspielt haben. Trotz eines über weite Strecken ansprechenden Auftritts kam das Team von Trainer Friedhelm Funkel nicht über ein 2:2 (0:1) beim abstiegsbedrohten FC Erzgebirge Aue hinaus.

Der Rückstand auf den dritten Tabellenplatz beträgt für die Giesinger neun Spieltage vor Schluss fast unerreichbare sieben Punkte. Dabei begann im Erzgebirge für den TSV 1860 München zunächst alles nach Wunsch. Linksverteidiger Grzegorz Wojtkowiak brachte seine Farben vor 8.750 Zuschauern nach zwei Minuten in Führung. Der Pole profitierte von einer geschickten Kopfballverlängerung durch Yuya Osako nach einer Ecke von Markus Steinhöfer. Danach versäumten es die Gäste, trotz bester Gelegenheiten ihre Führung auszubauen. Moritz Stoppelkamp scheiterte aus zehn Metern völlig frei vor dem Tor an Aues starkem Keeper Martin Männel (9. Min.). 30 Minuten lang dominierten die Löwen das Spiel, ehe der FC Erzgebirge Aue sich langsam aus der Münchner Umklammerung befreien konnte. Arvydas Novikovas lief alleine auf Sechzig-Torhüter Gabor Kiraly zu, schlenzte den Ball aber aus zwölf Metern über die Querlatte (38. Min.).

Nach Wiederanpfiff präsentierten sich der TSV 1860 zu zaghaft und abwartend, während der FC Erzgebirge mit ordentlich Dampf aus der Kabine kam. Der kurz darauf erfolgte Ausgleich durch Jakub Sylvestr hatte sich angekündigt (49. Min.). In der Folge bemühten sich die Löwen um die erneute Führung. Doch immer wieder zeigte Martin Männel im Auer Tor, weshalb er zu den Besten seiner Zunft gezählt wird. Die Sachsen verlegten sich auf Konterattacken, die sie ein ums andere Mal gefährlich vortrugen. Ein fataler Abwehrfehler in der Hintermannschaft der Löwen sorgte vier Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit für die etwas überraschende Führung des FC Erzgebirge. Der ballführende Novikovas hatte keine Anspielstation in der Spitze gefunden und sich bereits vom Tor weggedreht, als er den heranstürmenden Rico Benatelli entdeckte, der völlig ungedeckt in den Strafraum gelaufen war. Benatelli konnte in aller Ruhe das Zuspiel annehmen und aus acht Metern zum 2:1 abschließen (86. Min.). Stoppelkamp hatte den Deutsch-Italiener auf seiner Seite ziehen lassen.

In den letzten Minuten schlugen die geschockten Löwen Ball um Ball in den Auer Strafraum. Beim letzten Eckball kam auch Torhüter Gabor Kiraly mit in die Offensive – Aue konnte abwehren, doch der Ungar erlief den Ball und schoss ihn erneut hoch nach vorn. An der Eckfahne versuchte Aues Niels Miatke den Ball festzumachen, verlor das Leder aber an den nachsetzenden Daniel Adlung, dessen Flanke an den ersten Pfosten Yuya Osako aus kurzer Distanz per Kopf zum 2:2 ins Netz setzte (90. + 2 Min.). Unmittelbar danach beendete Referee Norbert Grudzinski die Partie.

Sechzig-Trainer Friedhelm Funkel sprach nach dem Spiel zu recht von zwei verlorenen Punkten: »Das ist ganz, ganz bitter. Deswegen brauchen wir in der Tabelle im Moment nicht nach oben zu schauen.« Julian Weigl, der mit einem unglücklichen Fehlpass den 1:1-Ausgleich eingeleitet hatte, machte Funkel keinen Vorwurf. »Einem jungen Spieler wie ihm muss man einen Fehler schon mal zugestehen.« Seine Mannschaft habe alles versucht, um den Ausgleich zu erzielen. »Einerseits war das 2:2 am Ende glücklich, andererseits wäre nach unserer Leistung ein Sieg hochverdient gewesen.«

Kommenden Sonntag empfängt der TSV 1860 München in der Fröttmaninger Arena den 1. FC Kaiserslautern. Anpfiff der Begegnung ist um 13:30 Uhr.

(as)

Artikel vom 16.03.2014
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