Eine Gemeinde baut

Unterföhring plant die Zukunft: Die Grundschule ist bald fertig

Bauamtsleiter Lothar Kapfenberger (links) und Erster Bürgermeister Franz Schwarz inspizieren die Baustelle an der Unterföhringer Grundschule. 	Foto: Gemeinde

Bauamtsleiter Lothar Kapfenberger (links) und Erster Bürgermeister Franz Schwarz inspizieren die Baustelle an der Unterföhringer Grundschule. Foto: Gemeinde

Unterföhring · Die Gemeinde Unterföhring steht finanziell nach wie vor gut da: 287,1 Millionen Euro Rücklagen hinterlässt Erster Bürgermeister Franz Schwarz seinem Nachfolger. Ein Betrag, der angesichts der zahlreichen geplanten Baumaßnahmen beruhigt.

Allein die Erweiterung der Grundschule kostet die Gemeinde 12 Millionen Euro. 80 bis 100 Schüler mehr kann die vierzügige Einrichtung nach der Eröffnung am 26. Juni 2014 aufnehmen, dafür wurden sechs neue Klassenzimmer mit jeweils rund 70 Quadratmetern geschaffen. »Das ist mehr als üblich«, sagt Schwarz. »Wir möchten eine qualifiziertere pädagogische Betreuung und dazu gehört, dass mehr Raum für weniger Kinder zur Verfügung steht«, erklärt der Erste Bürgermeister. Des Weiteren wurden zwei neue Sporthallen mit insgesamt 850 Quadratmetern Fläche sowie eine Mensa mit Platz für bis zu 500 Schüler errichtet. Ob Unterföhring künftig eine gebundene oder eine offene Ganztagesschule anbieten kann, steht noch nicht fest, die Entscheidung fällt aber noch in dieser Woche. »Tendenziell wird es eine gebundene werden«, meint der Rathauschef.

Eine weitere Großbaustelle soll im Frühjahr 2015 abgeschlossen werden: Die beiden gemeindeeigenen Mietshäuser mit insgesamt 40 Wohnungen für Einheimische im Norden, die die Baugesellschaft München Land derzeit errichtet, ist laut Bauamtsleiter Lothar Kapfenberger im ersten Quartal kommenden Jahres bezugsfertig. Damit wolle die Gemeinde dem Bedarf an kostengünstigem Wohnraum nachkommen, der Mietpreis werde nach dem Beschluss des Gemeinderates voraussichtlich unter zehn Euro pro Quadratmeter liegen, sagt Kapfenberger. 2013 waren 14 Reihenhäuser im Einheimischenmodell vergeben worden.

Das nächste Bauprojekt wird das VHS-Gebäude sein, das im kommenden Jahr im Rahmen der neuen Unterföhringer Ortsmitte (UFO) am S-Bahnhof entstehen soll. »Das Raumprogramm wird derzeit erarbeitet«, erklärt der Bauamtsleiter. Auf etwa 1.500 Quadratmetern Nutzfläche entstehen auf dem rund 3.500 Quadratmeter großen Grundstück unter anderem eine Lehrküche, ein Atelier, Seminarräume für EDV-Kurse, Rhythmik und Bewegung. Nördlich davon sind auf dem ehemaligen Bahog-Gelände ein Nahversorger mit etwa 900 Quadratmetern Fläche, eine Kinderbetreuungseinrichtung sowie Büros und Geschäfte geplant.

Die Bürger sind aufgerufen, sich mit weiteren Ideen einzubringen, die gesammelt dem Unterföhringer Gemeinderat zum Beschluss vorgelegt werden. Möglich ist dies noch bis Mitte April auf der Homepage www.unterfoehring.de, Suchbegriff: »Rahmenplanung Unterföhringer Ortsmitte«. Außerdem findet am Donnerstag, 3. April, um 18 Uhr eine Bürgerinformationsveranstaltung im Großen Sitzungssaal des Rathauses statt.

Mit dem Kauf eines großen Grundstücks südlich der Mitterfeldallee im vergangenen Jahr ist außerdem auch endlich Bewegung in das Projekt »Sportpark« gekommen. Auf dem künftigen, mindestens sechs Hektar großen Areal, sollen der FC Unterföhring, eventuell die Stockschützen und andere Vereine eine Heimat finden. »Allerdings ist das Ganze abhängig vom Bau des Gymnasiums«, erklärt Kapfenberger. Dass nach Ismaning nun auch Unterföhring ein Gymnasium bekommen soll, stehe nach Aussagen des Landtagsabgeordneten Ernst Weidenbusch fest, aber noch nicht, wann. Der Sportpark könnte von den Schülern mitgenutzt werden, schulische Außenanlagen seien dann nicht notwendig. Die Planung und Realisierung des Sportparks soll möglichst noch in diesem Jahr begonnen und bis 2020 abgeschlossen sein.

Der Nachfolger von Bürgermeister Schwarz wird sich auch mit dem geplanten Umbau des ehemaligen »Gocklwirts« weiter befassen müssen. Hier sollen im Rahmen des Senioren- und Sozialkonzeptes eine Tagesbetreuung und eine Beratungsstelle für Senioren sowie etwa 20 bis 25 behindertengerechte Appartements entstehen. »Mit der Einrichtung wollen wir älteren Mitbürgern ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen«, erklärt Schwarz. Die Behindertenbeauftragte und der Seniorenbeirat, der am 1. Mai gewählt wird, erhalten ebenfalls ein Domizil in dem Gebäude. Nach den Kommunalwahlen soll der neue Gemeinderat das Betreiberkonzept und das Planverfahren auf den Weg bringen.

Was mit dem in die Jahre gekommenen Rathaus passieren wird, steht dagegen noch völlig in den Sternen. Seit Jahren wird darüber diskutiert, ob ein Abriss oder eine Sanierung sinnvoller seien. »Sicher ist, dass hier etwas geschehen muss, denn das in den 70er Jahren entstandene Gebäude entspricht schon lange nicht mehr den energetischen Anforderungen«, sagt der Bürgermeister.

Und auch der noch ältere Bauhof an der Münchner Straße bedürfe dringend einer Sanierung. Doch das wird nicht mehr die Sorge von Schwarz sein. Am 16. März – oder vielleicht auch erst bei der Stichwahl – wird sich zeigen, wer seinen Posten und ´die Verantwortung für die Planungen übernehmen wird. Sybille Föll

Artikel vom 11.03.2014
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