Sanieren statt spielen

Freimanner Jugendtreff wird saniert – Betrieb läuft im Container weiter

Michaela Mösl bei der Abschiedsfeier des Freimanner Freizeittreffs. Kinder müssen nun mit einem Container vorlieb nehmen.	Foto: js

Michaela Mösl bei der Abschiedsfeier des Freimanner Freizeittreffs. Kinder müssen nun mit einem Container vorlieb nehmen. Foto: js

Freimann · Rund 100 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 19 Jahren haben bei der Abschiedsfeier des Freimanner Freizeittreffs an der Burmesterstraße in der vergangenen Woche noch einmal ausgiebig gefeiert.

Für mindestens ein Jahr zieht die Einrichtung nun in Container um. Das Haus wird generalsaniert. Die Angebote des Treffs möchte die Leiterin Michaela Mösl allerdings soweit wie möglich aufrecht erhalten. Geplant sind auch besondere Aktionen, etwa der Bau von Skulpturen, die im Viertel aufgestellt werden soll. »Ich freue mich schon auf den Umzug in den Container, weil der Freizeittreff dort weiter geht«, sagt Laila Wippler. Die Zehnjährige aus Harthof kommt regelmäßig in die Einrichtung. Die meisten Besucher seien jedoch aus der näheren Umgebung – aus Freimann also, erklärt Mösl.

Bei den Kindern und Jugendlichen löse der bevorstehende Ortswechsel in die Freimanner Notunterkunft auf dem Gelände der Grundschule an der Burmester Straße gemischte Gefühle aus: »Teils sind sie traurig, teils sind sie gespannt darauf.«

Wie die kommenden Monate ablaufen werden, ist auch für Mösl ungewiss. Sie hat noch keine Erfahrungen damit, wie es sei, ohne eigenes Haus zu arbeiten, räumt sie ein. Ziel sei jedoch, die bisherigen Öffnungszeiten beizubehalten. Was im Container nicht möglich ist, soll im öffentlichen Raum stattfinden. Zum Beispiel wolle man den Spielplatz an der Situlistraße, die Grünfläche am Heidpark, den Heidemarkt und möglicherweise noch weitere Orte für Spielaktionen nutzen, kündigt Mösl an. Ein- bis zweimal im Monat werde im Stadtteil ein Pavillon mit Utensilien für das Spielen im Freien wie etwa Springseilen und einem Trampolin aufgestellt. Für die älteren Kinder gebe es außerdem Liegestühle. Unterstützung erhält der Freizeittreff auch von Institutionen aus dem Viertel. Etwa könne man die Aula der Grundschule für Projekte nutzen, bei denen sich die Kinder bewegen könnten. Weiterhin stattfinden würden während der Sanierung auch die Tanzkurse mit Kristy Nikolaeva. In der Mittelschule an der Situlistraße habe die Einrichtung ihre Theaterbühne eingelagert, auch die Autobahnmeisterei habe Räume zur Verfügung gestellt: »Dort sind jetzt unsere Pflanzen.« Die Kooperation zwischen den Organisationen im Stadtteil funktioniere sehr gut, lobt Mösl.

Wenn der Freizeittreff in einem bis eineinhalb Jahren in sein ursprüngliches Domizil zurückkehrt, werden nicht nur Mängel wie eine kaputte Elektrik, eine defekte Heizung, stellenweise verfaulte Holzfensterrahmen und ein unzureichend gedämmtes Dach behoben sein. Auch die Räume sollen neu aufgeteilt werden.

Im Bereich des derzeitigen Foyers werde ein neuer Gruppenraum entstehen, kündigt Mösl an. Für die Jugendlichen wird es einen abgeschlossenen Bereich geben, in dem sie für sich sein können. Ein Aufzug zum Saal wird eingebaut, so dass das Haus laut Mösl »nun endlich barrierefrei ist«, und im »Toberaum« werde Parkett gelegt.

Deutlich verbessert wird zudem der Außenbereich. Die Steine im Hof werden durch einen glatten Bodenbelag ersetzt, so dass man besser Streetball spielen kann. Vor der Disko wird es eine neue Terasse geben und im Außenbereich vor dem Saal werden Platanen gepflanzt: »Das ist eine große Bereicherung für uns«, sagt Mösl. Nach der Sanierung habe man im Freizeittreff deutlich mehr Möglichkeiten, etwa um Kindergeburtstage zu feiern. Teilweise seien die Besucher auch in die Planungen mit einbezogen worden. Jedoch habe man nicht alle Wünsche verwirklichen können. »Manche wollten zum Beispiel ein Schwimmbad«, sagt Mösl und lacht. Der Neueröffnung in 2015 sehen aber alle mit Freude entgegen.

Das Programm während der Renovierung veröffentlicht der Freizeittreff unter www.freizeittreff-freimann.de regelmäßig auf seiner Homepage. Julia Stark

Artikel vom 04.03.2014
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